Immer nett sein...

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Shannon POV

So ein arrogantes Arschloch. Lilly's Verlobter. Das glaubte der doch auch nur allein. Lilly hatte seinen Antrag noch gar nicht angenommen, oder hatte ich da was nicht mitbekommen. 
Sein Auftritt mir gegenüber war der Knaller. Am liebsten hätte ich ihm sofort eine geknallt oder noch mehr. 
Zusammen saßen wir im Auto. Ich fuhr, Sam saß neben mir, Lilly hinten. Die Stimmung zwischen uns war eisig. Nur Lilly schien von all dem nichts zu bemerken, oder bemerken wollen. Sie schmiegte sich so gut es ging an Sam und plapperte freudig drauf los. 

"Wir fahren gleich zur Halle. Der Soundcheck steht an. Emma fährt euch dann ins Hotel." berichtete ich den beiden und erntete von Sam einen vernichtenden Blick. Ja, ich kann mir schon vorstellen, dass Mr. Superman lieber gleich Lilly flachlegen willst - dachte ich mir und der Gedanke widerte mich an. Meine Lilly und dieser Saftsack zusammen im Bett. 
Na schönen dank, jetzt hatte ich Kopfkino und das nicht zu knapp. Ich versuchte diese Gedanken aus meinem Kopf zu streichen. 

"Ja, cool. Bist du denn wieder fit? Dein Rücken okay?" erkundigte sich Lilly ein wenig besorgt und streichelte mir über die Schulter. 

"Du siehst doch, dass er okay ist." murmelte Sam und ergriff ihre Hand. Ja, markier du nur dein Revier. Aber Lilly und mich wirst du nie auseinander bekommen. Ich entwickelte schon während dieser halben Stunde in der ich Sam nun kannte eine richtigen Hass. 

Wenig später erreichten wir die Halle. Jared stand schon auf der Bühne und sang sich ein wenig ein. Meine Drums waren fast fertig aufgebaut, schnell gab ich Lilly einen Kuss auf die Wange und sprang zu Jared auf die Bühne. 
Ja, ich war gemein, dass wusste ich. Aber das war mir egal. Ich wollte mich so normal wie möglich verhalten und das taten wir eben immer. Auch schon bevor wir im Bett gelandet waren. Was Sam dachte, war mir reichlich egal und ging mir so was von am Arsch vorbei. 

Lilly POV

"Komm, lass uns hinter die Bühne gehen. Ich stell dir Emma vor." sagte ich euphorisch und riss Sam an der Hand mit mir. Er sollte einen richtig guten Eindruck von meiner Welt bekommen. Sam hatte mir schließlich seine auch schon gezeigt. Rinder und Stallarbeit waren nicht ganz das was ich mir so für mein Leben vorstellte, aber Sam konnte ja schlecht zu mir nach Los Angeles ziehen. 

"Hey Emma. Das ist Sam." rief ich freudig, als wir hinter die Bühne kamen. Emma lächelte Sam herzlich an und auch Sam reagierte freudig. 

"Hallo Emma. Schön dich kennen zu lernen." Wir unterhielten uns eine Weile, bis ich Jared durch Mikro rufen hörte, dass nun alles passte und er jetzt unbedingt was essen musste. Ich grinste. Ja, das war Jay. 
Gemeinsam machten wir uns alle auf den Weg in ein Restaurant. Dort bestellten Shan und ich unsere heißgeliebten Steaks und Jared seinen veganen Fraß, wie ich das immer nannte. Sam beäugte dies argwöhnisch. 

"Bist du Veganer? Wenn ja, dann wirst du bei uns verhungern." fragte er Jay und dieser nickte nur. "So wie du aussiehst, könntest du mal ein richtiges Stück Fleisch gebrauchen."
Jay riss die Augen auf und ich merkte, dass er sich sehr beherrschen musste dies nicht böse zu kommentieren. 

"Sam, Jay weiß schon was er tut." antwortete ich beschwichtigend und legte meine Hand auf Jay's. Jared schluckte und antwortete schließlich: "Lil hat Recht. Ich weiß genau was ich mache." Weiter redete er nicht. War wahrscheinlich auch besser so. Die Stimmung war gereizt. Erklären konnte ich mir das nicht. Sam verhielt sich wie immer und die Jungs auch. 

"Gehen wir dann ins Hotel? Ich möchte mit dir allein sein." flüsterte Sam mir wenig später ins Ohr. Ja, allein sein mit Sam war eigentlich das was ich nun wollte, aber wir mussten zurück zur Halle. Das Konzert heute Abend wollte ich mir nicht entgehen lassen. 

"Wir müssen aber noch aufs Konzert. Das darfst du dir nicht entgehen lassen." antwortete ich und drückte Sams Hand. Sams Lächeln erstarb. Anscheinend hatte er darauf überhaupt keine Lust. 

Shannon POV

"Oh Gott ist das ein Arschloch. So was hab ich ja noch nie erlebt." regte ich mich hinter der Bühne auf, als Lilly und Sam gerade nicht in der Nähe waren. Jared und Tomo nickten nur. 

"Was hat der denn für ein Problem? Ich fasse es nicht, dass Lilly auf den so was von abfährt. Habt ihr gesehen, wie sie ihn anhimmelt?" fragte Jared und schüttelte nur angewidert den Kopf. 
Was Lilly an Sam fand konnte ich mir nicht erklären. Der war einfach nur unmöglich. Aber Lilly schien ihn wirklich zu lieben.

"Am liebsten würde ich den..." begann ich, doch Jared unterbrach mich schnell.

"Würden wir alle am liebsten, aber da ziehen wir den Kürzeren. Lilly wird sich vor Sam stellen. Willst du das?" Ich schüttelte energisch den Kopf. Ich wollte sicher nicht, dass ich Lilly verlor. Dafür war sie mir einfach viel zu wichtig. 

"Los, kommt. Lasst uns die Halle rocken. Lilly? Kommst du her?" rief Tomo als Lilly die Garderobe gefolgt von Sam betrat. Es war ein mittlerweile heiliges Ritual, dass wir uns zusammen mit Lilly, wenn sie da war, Glück für die Show wünschten. Wir stellten uns im Halbkreis auf, Lilly nahmen Jay und ich zwischen uns und schrieen alle gemeinsam: "Fuck the Show! Hell Yeah!"
Ich drückte Lilly an mich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. So wie immer. Alles normal. Doch heute war irgendwie nichts normal. Sam zerrte Lilly am Arm und zog sie von uns weg. Irritiert schaute ich ihr hinterher, als die beiden die Garderobe verließen. Ich hasste Sam. 

Lilly POV

"Hey, was sollte denn das?" ranzte ich Sam an und rieb mir meinen Arm. Ich hasste es, wen man mich so hart anfasste. Sam wusste das eigentlich. 

"Der steht auf dich. Das sieht ein Blinder." schnauzte er zurück und funkelte mich böse an. 

"Wir sind seit einer halben Ewigkeit befreundet, da küsst man sich schon mal auf die Wange und außerdem machen wir das immer so." herrschte ich ihn weiter an. Ich war sauer. Tief in meinem Inneren wusste ich, dass Sam ein wirkliches Recht hatte eifersüchtig zu sein, aber diese Situation hatte er vollkommen missverstanden. Sam schien zu realisieren, dass Shannon und ich uns nah standen, wenn auch nur auf freundschaftlicher Ebene. Mehr sollte er auf gar keinen Fall wissen. Er kam auf mich zu und nahm mich in den Arm.

"Sorry, Kleines. Ich bin es nur nicht gewöhnt, dass Frauen Männer zum Freund haben." Zärtlich kniff ich ihn in die Seite und strahlte ihn an. Ja, Sam musste lernen, dass Shannon und ich befreundet waren. Und dazu hatten sie beide ja auch noch ein paar Tage Zeit. 

Während des Konzertes standen Sam und ich hinter Shannon's Drums und verfolgten das Konzert. Ich sprang wie wild auf und ab, klatschte, jubelte und war binnen zehn Minuten komplett durchgeschwitzt. Shannon gab an seinen Drums wirklich alles und grinste immer wieder mal zu uns rüber. Selbst Sam schien das Konzert zu gefallen. 

"Wir möchten euch heute Abend jemanden vorstellen. Eine ganz besondere Freundin." rief Jared plötzlich zwischen zwei Songs und kam auf mich zu und zog mich nach vorn. Shannon war ebenfalls aufgestanden und stellte sich neben mich. Schüchtern blickte ich in die Menge und fühlte mich plötzlich ganz klein. Noch nie hatten mich die Jungs nach vorn geholt. Und ich war mir sicher, dass ich das nie wieder machen wollte. 
Plötzlich wandte sich Jared ab und redete kurz mit Sam der ebenfalls nach vorn gekommen war. Jared nickte nur kurz und gab Sam das Mikro. Er war Shannon einen entschuldigenden Blick zu und ging zur Seite. Sam und ich standen allein auf der Bühne. Sam kniete sich plötzlich vor mich und sagte mit fester Stimme: 

"Lilly, du bist die wundervollste Frau, die ich kenne. Ich liebe dich über alles auf der Welt. Ich möchte mein Leben mit dir teilen und deswegen möchte ich dich fragen, ob du meine Frau werden willst." Im selben Moment hielt er mir einen neuen Ring hin und sah mich fragend an. 
Vor Rührung fing ich an zu weinen und stürzte mich in Sam's Arme. Ja, ich mich entschieden. Ich wollte mein Leben mit diesem Mann teilen. 

"Ja!" rief ich ins Mikro und fiel Sam erneut um den Hals.

More than just friends... Part 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt