Down on my knees

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Das ist jetzt schon der zweite Madonna-Song im Soundtrack, aber der Text ist einfach zu perfekt. ;)

When you call my name
it's like a little prayer
I'm down on my knees,
I wanna take you there
In the midnight hour
I can feel your power
Just like a prayer
you know I'll take you there

Gemeinsam luden sie einen Teil der Fässer auf einen Karren, der sich gut über den Trampelpfad in den Wald ziehen ließ. Francis warf seinem Maat noch den Gürtel zu, der samt Säbel noch im Boot gelegen hatte hatte. Wirklich gefährlich war es hier nicht, aber man konnte nie wissen. Diese Vorsicht zahlte sich aus, denn obwohl der Pfad vor ihnen deutlich erkennbar war, hatte sich doch hier und da die Vegetation so weit vorgewagt, dass sie sich ihren Weg freihacken mussten. Nach einer schweisstreibenden halben Stunde hatten sie schließlich die Quelle und den tiefen Tümpel erreicht, in die sie sich ergoss. Von da schlängelte sich dann ein seichter Bach durch den Wald und schließlich wieder ins Meer.

Jesse seufzte, ließ den Wagen stehen und streckte sich. Was auch immer er vorher für unzüchtige Gedanken gehabt haben mochte, dieser Gewaltmarsch durch den Dschungel hatte ihm das fürs erste ausgetrieben. Und sie brauchten das Wasser ja, dafür waren sie überhaupt hier.

"Scheiße, ist das heiß," jammerte auch Francis und riss sich nun doch das Hemd vom Leib, das ihn vor der Sonne geschützt hatte. Hier war es selbst für englische Haut schön schattig und sie würden ja in jedem Fall eine Weile hier bleiben.

"Wem sagst du das," schnaufte Jesse. "Außerdem bin ich noch total paniert. Alles deine Schuld."

Francis gähnte und gab ihm einen Klaps auf den Hintern. "Jetzt wäre ich wieder Schuld, ja? Da weißt genau, dass du angefangen hast. Du mit deinem "Muss ich jetzt um mein Leben flehen"... Jetzt lass uns erst diese Dinger fertig machen, danach können wir uns ja noch ein bisschen ausruhen."

Ein Fass nach dem anderen füllte sich mit dem kostbaren Nass und auch wenn das Herumwuchten ebenfalls anstrengend war, kühlte das Quellwasser ihnen doch beide angenehm die Arme und Beine. Nachdem die Arbeit erledigt war und alles wieder ordentlich verladen war, ließ sich Francis erleichtert gegen einen Baum sinken. Die Rinde wärmte ihm angenehm den Rücken und sein vor Anstrengung klopfendes Herz beruhigte sich langsam wieder.

Schön war es hier. Das Wasser plätscherte vor sich hin und sein kleiner Kobold musste auch hier irgendwo sein.

Er hörte das leise Ratschen des Säbels zu spät, da hatte er den kalten Stahl bereits an der Kehle. Kein Stock diesmal, das war eine echte Waffe und er stand sehr sehr still an seinem Baum, etwas verwundert ob der Veränderung, die da gerade passiert war. Er hatte eigentlich den Eindruck gewonnen, Jesse hatte kein Problem mit seiner Niederlage gehabt, vielleicht hatte er sich da getäuscht.

"Und jetzt zu dir, Herr Kapitän."

Jesse schnurrte die Worte fast, aber an dem gefährlichen Druck auf Francis Hals änderte sich nichts. "Das war nicht nett von dir, diese Situation so auszunutzen. So sehr ich deine spitzen Zähne genossen habe, ich frage mich doch, wie sich dieser Mund bei anderen Dingen anfühlen würde."

Er senkte den Säbel leicht und Francis streckte die Arme aus und zog ihn zu sich. Himmel, dieser Mann war wirklich schmutzig. Schweiß, Dreck und Sand, sogar in den Haaren fand sich etwas davon. Francis zögerte, es fühlte sich seltsam an, so gar nicht zu wissen, was hier passierte.

"Ja, natürlich. Also.. Ich würde gerne..."

Jesse unterbrach ihn mit einem sanften "Schsch."

"Bevor du deine jungfräulichen Lippen irgendwo einsetzt, sollte ich mich erstmal waschen. Du magst bestimmt keinen Sand im Mund. Im Gegensatz zu mir bist du aber erstaunlich sauber und ich habe dir vorhin etwas versprochen. Sieh es als deine gerechte Strafe an und nimm es wie ein Mann."

Woher wir kamen (Piratenblut 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt