Tom
Das mit dem Rauchen hatte ich Harry zu verdanken. Er hatte damit im fünften Schuljahr angefangen. In dieser Zeit fing er an, sich immer mehr zurückzuziehen und darüber zu grübeln, wie andere für sein Leiden verantwortlich waren. Am liebsten versteckte er sich auf dem Astronomieturm, ließ ganz draufgängerisch die Beine über den Abgrund baumeln und sog das giftige Muggelkraut tief in seine Lungen. Dabei fühlte er sich gleichermaßen missverstanden wie überlegen. Weil er keine Lust hatte, sich von Ron und Hermine einen Vortrag darüber geben zu lassen, wie ungesund und überhaupt nicht cool das war, beschloss er dieses kleine Geheimnis für sich zu behalten.
Immer dann, wenn mein Verlangen, mich zu rückzuzuiehen größer wurde, ging ich zum Astronomieturm oder in den Verbotenen Wald und rauchte eine Zigarette. Ein trügerisches Verlangen, das mir im Grunde nichts zurückgab, außer das Verlangen nach einer weiteren Kippe. Nach dieser wollte ich gerade am liebsten greifen, als mir einfiel, welche Art von Verlangen ich seit unserer Begegnung ebenfalls spürte. Dieses kleine Miststück hatte es doch tatsächlich geschafft ein absolut unbegründetes Verlangen nach ihrem Körper in mir zu beschwören. Dabei hatte sie mit ihrem matten Haar, den verkniffenen Lippen und ihrer Streber-Attidüde die Anmut eines Flubberwurms.
Ich lag nun, kurz nach unserem kleinen Treffen auf dem Astronomieturm, im Bett und rieb mir mit einer Hand über die Stirn, während die andere in meiner Hose steckte. Angestrengt versuchte ich wenigstens an das Veela-Gesicht zu denken als ich meine Härte umschloss. Doch es gelang mir nicht. Ich fragte mich, wie weit ich auf dem Turm noch hätte gehen können. Waren Hermines Drohungen nur aufgeblasene Worte oder sehnte sie sich sogar danach, mir etwas anzutun? Sie verabscheute mich, daran zweifelte ich nicht. Ich öffnete meine Hose und fing an mir über meine Länge zu streichen, während ich mir ihren feurigen Blick ins Gedächtnis rief. Dieser Blick war so anders, als der der anderen notgeilen Schülerinnen und auch einiger Schüler in Hogwarts. Darin lag neben purer Verachtung noch etwas. Sie wehrte sich zwar dagegen, aber die Zeichen ihres Körpers waren unmissversändlich. Sie war erregt. Nicht obwohl sie mich verabscheute, sondern gerade weil sie es tat. Meine Hand bewegte sich immer schneller auf und ab. Und ich war mir sicher, sie hasste sich dafür. Sie kauerte gerade wahrscheinlich unter der Dusche, um sich die Scham abzuwaschen, während sie zwei Finger in sich verschwinden ließ und sich wünschte, es wären meine. Ich keuchte auf und spritze in meine Hand.
Als die Schwellung etwas zurückging, richtete ich mich auf und ging selber ins Bad, um eine lange Dusche zu nehmen. Es lag nicht im Bereich des Möglichen, dass ich auf Hermine Granger stand. Ich fühlte mich von niemanden angezogen, nicht körperlich und erst recht nicht gefühlsmäßig. Ich hielt meine Hand unter das heiße Wasser und fragte mich, warum es gerade Hermine sein musste, die dieses Verlangen in mir auslöste. Ich würde es herausfinden müssen.
Als ich am nächsten Tag in die große Halle ging bemerkte ich, wie Hermine mir auswich. Sie blickte überall hin nur nicht in meinem Gesicht. Zuerst amüsierte es mich, doch dann ärgerte ich mich darüber, denn ich konnte ihren Blick nicht sehen und deuten. Ich stellte mir ihre Fratze in einer Mischung aus Scham und Angst vor. Ich hatte meinen Tee noch nicht mal ausgetrunken, da verspürte ich an diesem Tag das erste Mal eine Erregung. Ich schluckte und musterte die graue Maus, wie sie stocksteif am Gryffindortisch saß.
Was machst du mit mir? Du kannst mich nicht einfach ignorieren. Das lasse ich Dir nicht durchgehen. Du schuldest mir eine Antwort.
Als sie versuchte sich rauszuschleichen, folgte ich ihr mit etwas Abstand. Ich sah sie die Treppen hinaufsprinten, bis sie im siebten Stock in einen Korridor verschwand. Das viele Training im Sommer hatte sich ausgezahlt und gleichzeitig war ich von ihrer Ausdauer überrascht. Gerade eben konnte ich noch einen Blick auf ihre schwarzen Kniestrümpfe erhaschen, als sie um die Ecke bog. Auf leisen Sohlen lugte ich in den nächsten Korridor und sah, wie eine Tür sich kaum merkbar bewegte. Ich zückte meinen Zauberstab und betrat das Klassenzimmer. Es war leer. Auch von Hermine keine Spur.
Plötzlich knallte die Tür hinter mir zu. Ich wirbelte herum und traf auf Hermines zornigen Blick. Von Scham oder Angst war nichts zu erkennen.
"Wieso folgst du mir?" Auch sie erhob ihren Zauberstab.
Einen Moment erwiderte ich nichts, sondern sah sie prüfend an. Sie wirkte unerschrocken und war nicht einmal außer Atem. Wut kam in mir hoch. Wieso löste sie bei mir Schwellungen aus und stand jetzt hier, als würde sie das alles kalt lassen?
Ich blickte ihr fest in die Augen und senkte meinen Zauberstab. "Willst du es wirklich wissen?", fragte ich herausfordernd und trat näher an sie heran.
Hermine blinzelte. "Komm nicht näher." Ihre Stimme klang auf einmal brüchig.
"Ich werde dich nicht verletzen, solange du nicht wieder versuchst, mich anzugreifen."
Irgendetwas in meiner Stimme schien ihr die nötige Sicherheit zu geben, um den Zauberstag zu senken. "Also?"
"Unser Treffen gestern verlief ziemlich turbulent, findest du nicht auch?", begann ich.
Sie kniff die Lippen zusammen. "Dafür hast du gesorgt."
"Ich erinnere mich daran, dass du mich schlagen wolltest. Erst Ginny, jetzt du. Sind alle Frauen aus Gryffindor so unkontrolliert und aggresiv?"
"Ist das deine Frage? Bist du mir deswegen gefolgt?" Sie trat an mich heran und blickte zu mir herauf. "Ich kann es dir gerne zeigen."
"Meine Frage ist eine andere." Ich kam noch näher und drängte sie mit dem Rücken gegen die Tür. Ich wusste sie war zu stolz, um mich wegzudrücken. Stattdessen tat sie so, als würde es sie nicht kümmern. Doch ich spürte wie ihr Atem schneller ging. Mit einer Hand stütze ich mich gegen die Tür und lehnte mich an ihr Ohr herunter. "Unsere Begegnung hat ungewollte Spuren bei mir hinterlassen. Ich will wissen, was du gedenkst, dagegen zu unternehmen." Ich sah ihr wieder in die Augen. Ihr Gesicht war nur noch Zentimeter von meinem entfernt.
Hermine stockte der Atem. "Was für Spuren? Wovon redest du?" Ihr Blick sprang verräterisch zu meinen Lippen.
Ohne darüber nachzudenken presste ich meine Lippen auf ihre. Wenn es überhaupt möglich war, versteifte ihr Körper noch mehr. Als sie sich nicht wehrte, drückte ich sie fester gegen die Tür. Nach etlichen Sekunden drehte sie ihren Kopf zur Seite.
"Was machst du da?", keuchte sie.
"Wonach sieht es denn aus?"
Sie drücke mich von sich weg. Immer noch nach Worten ringend. "Was fällt dir ein, mich zu küssen?"
"Du machst mir nichts vor, Hermine. Dir selbst vielleicht, aber nicht mir!"
Ungläubig schüttelte sie den Kopf. "Du bist wahnsinnig", keuchte sie.
"Du hast ja keine Ahnung, kleine Hermine." Sanft legte ich zwei Finger unter ihr Kinn und hob es an. "Vergiss nicht, du schuldest mir noch was."
Sie starrte mich nur mit offenem Mund an, als ich sie zur Seite schob und durch die Tür verschwand.
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Geblendet - Tomione
FanfictionMit einem Avada Kedavra lassen sich Horkruxe nicht zerstören. Doch niemand ahnt, dass das Seelenstück von Voldemort, welches mehr als 16 Jahre in Harry lebte, mit genau diesem Fluch freigesetz wurde. Es braucht nur noch den Stein der Auferstehung un...