Ein paar harmlose Gedanken zur Vernichtung der Menschheit

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Tom

"Du hängst also lieber mit den Schlampen aus Gryffindor rum als dich unserer Gruppe anzuschließen." Der kleinere Slytherin, der , wie ich nach der Zaubertrankstunde herausgefunden hatte, Valentine Fawley hieß, schien im Flur auf mich gewartet zu haben. Er zeigte keine Scham, solche Worte in der Öffentlichkeit zu benutzen und wenn ich ihn vorher schon lächerlich gefunden hatte, konnte ich ihn jetzt gar nicht mehr ernst nehmen. Er lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und sah mich finster an.

Ich blickte gelangweilt zurück. "Nicht gerade die Worte eines Gentleman, Fawley", sagte ich, während ich mir meine Tasche über die Schulter schwang und an ihm vorbeiging.

Ein paar Mädchen aus Slytherin kicherten bei meinen Worten. Die eine war seine Zwillingsschwester Valerie Fawley. Sie hatte lange, glatte hellbraune Haare und lächelte mich mit ihrem veelahaften Gesicht kühl an. Unbeeindruckt ging ich auch an ihr vorbei. Seit dem ersten Schultag wurde ich ständig von irgendwelchen Weibern aus meinem Haus angegafft. Sie waren alle gleich. Sobald ich mich ihnen näherte, lachten sie auf einmal lauter, versuchten sich anmutender zu bewegen und spielten mit ihren Haaren. Doch ich machte bei diesem Paarungstanz nicht mit. Viel zu gewöhnlich und vorhersehbar schienen mir ihre Versuche, mich zu beeindrucken.

"Halt die Klappe, Valerie!", hörte ich Fawley seiner Schwester zuraunen.

Dann waren plötzlich schnelle Schritte hinter mir zu vernehmen und ich griff nach meinem Zauberstab um mögliche weitere Attacken der roten Furie abzuwenden. Aber es war nur der andere Slytehrin. Zacharias Avery. Der Name war mir sofort bekannt gewesen. Ein Nachkomme von Voldemorts Gefolgschaft im ersten Krieg. Sein Verwandter, der damals beim Ministerum gearbeitet hatte, war einer von denen gewesen, die nach Voldemorts ersten Fall so getan haben, als hätten sie sich ihm nicht freiwillig angeschlossen, sondern hätten unter einem Imperius Fluch gestanden. Wenn das hier die Auswahl meiner möglichen neuen Gefolgschaft war, würde ich doch lieber das Veelagesicht nehmen.

"Warte, Tom."

Ich blieb nicht stehen, doch er hatte mich mit ein paar langen Schritten seiner schlacksigen Beine eingeholt.

"Du solltest wirklich bei uns mitmachen. Ich hatte letztes Jahr ein Ohnegleichen in Zuabertränke. Val ist nicht immer der charmanteste aber er wird von den anderen Slytherins respektiert. Du solltest dich langsam entscheiden, mit wem du dich abgeben willst", faselte er.

Es hatte offenbar immernoch keiner kappiert, dass nicht ich mir aussuchte, welcher Gruppe ich mich anschließen will, sondern mir diejenigen aussuchte, die sich mir unterwerfen würden. Momentan standen nur Waschlappen zur Auswahl.

"Wir werden sehen, Zacharias", sagte ich tonlos.

Dieser fuhr sich durch seine hellen Haare. "Nenn mich Zack, das machen alle."

Ich verabschiede mich bei Zack mit der Info, ich müsse nun zum Unterricht.

"Ich habe jetzt auch Zauberkunst. Wir können ja zusammensitzen." Er legte mir eine Hand auf die Schulter.

Bei Salazar.

Ich atmete hörbar genervt aus, blieb stehen und sah ihn an. "Hör' zu, Zack. Ich stehe nicht auf Kerle."

Augenblicklich schoss ihm die Röte ins Gesicht.

"Das...das hab ich doch gar nicht...", stammelte er und nahm seine Hand wieder runter.

Ich ging nicht weiter darauf ein und machte mich auf den Weg in den zweiten Stock. "Ich weiß, dass mein Vater mal einen Avery kannte."

"Das war dann wohl mein Onkel", sagte Avery fast entschuldigend.

Geblendet - TomioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt