Luna:
Wütend fuhr er mich an. "Was sollte das denn?!" "Ich... ich weiß nicht. Es war keine Absicht!" verteidigte ich mich wie ein kleines, hilfloses Kind. Das schien ihn nur noch wütender zu machen. "Keine Absicht?! Weißt du, wie wir jetzt dastehen?! Luna, was glaubst du denn, was die Presse mit solchen Fehlern von uns machen wird?! Denkst du, sie werden dich positiv und unschuldig aussehen lassen?! Im schlimmsten Fall werden die Gerüchte verbreitet, dass du den König stürzen willst!"
"Was?! Aber Matteo, das stimmt doch gar nicht, und das weißt du genau!" rief ich aus. "Aber die wissen es nicht!" Seufzend fuhr er sich durch die Haare. Dann sprach er weiter. "Hör zu: Morgen gibt es ein Fernsehinterview. Mit dir und mir. Dort hast du die Chance, deine Fehler wieder gerade zu bügeln." Seine Stimme war hart, sie machte mir fast Angst.
So kannte ich Matteo gar nicht. So kalt und unbarmherzig. Auch, wenn er direkt vor mir stand, fühlte ich in dem Moment, dass wir noch nie so weit entfernt voneinander waren. Da ich nichts erwiderte, drehte er sich einfach um und ging. Ich realisierte, dass wir gerade unseren ersten Streit hatten. Was sollte ich jetzt machen? Wie bog ich das wieder gerade?
Ich wollte nicht, dass Matteo enttäuscht oder sauer auf mich war. Es gab nur eine Lösung, wie ich es wieder gut machen konnte: Bei diesem Fernsehinterview musste ich das Volk von mir überzeugen und die perfekte Freundin sein!
~am nächsten Tag~
Die Makeup-Artistin pfuschte mir schon seit einer halben Stunde mit ihrem Puderpinsel in meinem Gesicht herum. Mittlerweile dürfte ich aussehen, als wäre ich in eine Puderdose gefallen. Mit einem höflichen Lächeln fragte ich die Dame: "Reicht das nicht langsam mal?"
Die Frau sah mich beleidigt an, steckte aber ihren Pinsel weg und lief davon.Prüfend betrachtete ich mich im Spiegel. Ich sah anders aus. Zwar machte mir viel Maleup nichts aus, im Gegenteil: Ich trug es sogar gerne. Aber diese Frau hatte meiner Meinung nach eindeutig übertrieben. Ich sah so alt aus. Fast wie 30! Wenigstens meine Haare waren ganz hübsch aufgesteckt. Offen mochte ich sie lieber, doch das kam in der Öffentlichkeit nicht so gut an.
Und weil ich Matteo nicht enttäuschen wollte, würde ich das alles über mich ergehen lassen. Für das Interview ist ein großer Raum im Palast bereitgestellt worden. Ein Mann mit Headset lief durch den Raum und rief: "Noch drei Minuten bis wir auf Sendung gehen!" Hastig sprang ich auf und eilte zu meinem Platz. Die Kameras waren so deponiert, dass sie die zwei Sofas filmten, auf denen die Moderatorin, Matteo und ich später saßen.
Matteo saß schon an seinem Platz. Gerade legte eine Makeupartistin letzte Hand an sein Gesicht und ging dann eilig davon. Unsicher setzte ich mich neben ihn. Er sah mich nicht an. Seine Miene war ausdruckslos, wie immer in der Öffentlichkeit, doch diesmal hatte ich das Gefühl, als strahle er etwas kühles direkt auf mich ab.
Ich schluckte das bedrückende Gefühl hinunter und lächelte in die Kamera. Dann kam auch schon die Moderatorin. Sie war blond, hatte braune Augen, war viel zu stark geschminkt und hatte Modelmaße. Na super. So fühlte ich mich überhaupt nicht noch mehr unter Druck gesetzt!
Die Frau setzte sich auf ihren Platz, dann rief ein Mann: "fünf, vier, drei, zwei..." Ein Scheinwerfer ging an, das Zeichen dass wir auf Sendung waren. Die Frau lächelte in die Kamera. "Guten Tag Mexiko, ich bin Lola la Chére und darf heute einen ganz besonderen Gast bei uns begrüßen: Prinz Ramon und seine Freundin Lea - " "Luna!" viel ich ihr ins Wort. Ihr nettes Gesicht bröckelte, doch dann korriguerte sie sich "Luna Valente."
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Don't lose the Princess
FanfictionDies ist die Fortsetzung von "Call me your Princess". Eineinhalb Jahre sind vergangen. Luna ist mit Matteo nach Mexico gereist, damit Matteo seinen königlichen Pflichten nachkommen kann. Doch ist das Leben im Palast wirklich so rosig? Was, wenn Lu...