Luna:
Als wäre die Welt stehen geblieben, starrte ich auf Matteos Hand. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie Nina und Ambar fröhlich grinsten. Vorhin hatte ich Nina meine Situation mit Matteo erklärt. Sie hatte viel Verständnis für meine Tarnung, schien sich nun aber auch zu freuen.
"Ich..." Meine Hände zuckten verräterisch nach seiner Hand. Ich durfte nicht mit ihm tanzen, das war leichtsinnig! Ich wollte mich schließlich von ihm fernhalten! Aber... gleichzeitig sehnte ich mich danach mit ihm zu tanzen, ihn wieder in meiner Nähe zu haben. Was sollte ich tun?! Ambar gab mir von hinten einen leichten Schubs, sodass meine Hand automatisch in seine fiel.
"Klar tanzt sie mit dir!" hört ich die Stimme meiner angeblichen Cousine. Als ich zu ihr sah um sie böse anzufunkeln, grinste sie nur schelmisch. Dann führte Matteo mich zur Tanzfläche, legte eine Hand an meine Taille und mit der anderen hielt er meine Hand fest. Meine freie Hand legte ich automatisch auf seine Schulter.
Dabei musste ich grinsen. "Ist der Stil nicht ein bisschen altmodisch?" Er grinste zurück. "Altmodisch, aber bewährt!" Das brachte mich zum kichern. Langsam bewegten wir uns nun zur Musik. Auch andere Paare tanzten auf der Fläche, doch ich achtete gar nicht auf sie. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie nah Matteo und ich uns waren.
Das machte mich nervös, zugleich gnoss ich aber auch das Gefühl dieser Nähe. Bei jeder Umdrehung, die wir tanzten, spürte ich neue Glücksgefühle in mir aufsteigen.
Matteo:
Es war seltsam. Während wir tanzten, schien der Rest der Welt nicht zu existieren. Es war, als nähme Rose' Anblick mich gefangen, und trüge mich in eine andere Welt. Obwohl ich wusste, dass soetwas unmöglich sein konnte, spürte ich eine Art Verbindung zwischen uns.
Es gab keine Verlegenheit, keine peinliche Spannung zwischen uns. Im Gegenteil: Es fühlte sich an, als würden wir uns schon ewig kennen. Mein Verstand versuchte mir einzureden, dass das völliger Quatsch sei, doch ich konnte nicht zuhören, da mich die Augen meiner Tanzpartnerin zu sehr einnahmen.
Sie faszinierten mich. Ihre Augen waren smaragdgrün und wurden mit goldenen Sprenkeln betont. Sie strahlten, wie zuvor kein anderes Augenpaar, dass ich gesehen hatte. Doch, eines schon. Lunas Augen waren genauso wunderschön gewesen...
Warum fing ich denn jetzt an, Rose mit Luna zu vergleichen?! Was war ich denn für ein Arsch! Für Luna gab es keinen Ersatz. Schlag dir solche Vergleiche sofort aus dem Kopf!
Aber... wenn ich Rose so ansah, dann fühlte ich etwas. Das konnte ich nicht verleugnen. Auch, wenn ich mich bei diesem Gedanken schlecht fühlte. Wenn ich so mit ihr tanzte, löste es etwas bei mir aus.Dann, ehe ich mich versah, war das Lied zu Ende. Eigentlich wollte ich mich aus der Tanzposition lösen, doch mein Körper bewegte sich nicht. Auch Rose machte keine Anstalten zu gehen. Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns einfach nur an. Dann kam es zögerlich von Rose: "Ähm...Matteo? Das...Lied...es ist zuende."
"Oh." Erst da erwachte ich aus meiner Starre. Hastig ließ ich sie los und trat ein paar Schritte zurück. Was war gerade passiert?! "Ich...äh, muss dann mal..." stammelte ich noch etwas verwirrt und wandte mich ab. Da wurde ich zurückgerufen. "Matteo?" Fragend sah ich sie an. Sie schien unentschlossen. "Ich...ich wollte..."
"Ja?" "Also... es ist so, ich... am Samstag habe ich meine Schulabschlussfeier, und ich wollte dich fragen, ob du vielleicht auch kommen möchtest." gestand sie. Ohne zu überlegen lächelte ich. "Liebend gerne."
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Don't lose the Princess
ФанфикDies ist die Fortsetzung von "Call me your Princess". Eineinhalb Jahre sind vergangen. Luna ist mit Matteo nach Mexico gereist, damit Matteo seinen königlichen Pflichten nachkommen kann. Doch ist das Leben im Palast wirklich so rosig? Was, wenn Lu...