Kapitel 24

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Luna:

"Lunaaa! Verflixt noch eins, steh auf!" Ich gab ein Grummeln von mir. Warum sollte ich aufstehen? Ich hatte keine Lust. Dazu hatte ich zu schön geträumt...oder zu schlecht? In meinem Traum kam Matteo zu uns. Er hat Sol kennengelernt, mit ihr gespielt, mich nicht erkannt... Ach ja, das ist ja wirklich passiert.

Eigentlich wollte ich - "AUTSCH!!!" rief ich empört, als Ambar mir ein Kissen an den Kopf warf. Mit böser Miene setzte ich mich auf. "Hast du einen Vogel?! Ich will schlafen!" Sie lachte. "Genug geschlafen, du musst dich fertig machen!" Verwirrt sah ich sie an. "Für was?" Ungeduldig rollte sie mit den Augen. "Die Hochzeit! Von Nina und Gaston? Klingelt's?!"

Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen. "Ambar, du weißt doch dass ich nicht hingehen wollte." Sie winkte ab. "Papperlapapp, du wirst hingehen. Es ist eine Hochzeit! Der Tag, an dem man einer besten Freundin am ehesten beistehen sollte! Also hör auf in Selbstmitleid zu versinken und steh auf! Du wirst da hingehen, keine Widerrede!"

Ich versuchte es mit einem anderen Argument. "Aber Matteo wird auch da sein!" Wieder rollte sie mit den Augen. "Ein Grund mehr, dich herauszuputzen. Los jetzt, sonst werfe ich mit härteren Dingen als einem Kissen nach dir!" Eilig stand ich auf. Ihr Ton verlangte keinen Widerspruch. Sie war schon fertig angezogen und gestylt.

Während sie mich an ihren Schminktisch setzte, und eilig ein paar Stylingprodukte zusammensuchte, fragte ich verwirrt: "Und was ist mit Sol? Wir können sie doch nicht einfach hierlassen!" Wie selbstverständlich erwiderte sie: "Wir nehmen sie natürlich mit!"

Ungläubig sah ich sie an, während sie meine zerzausten Haare durchbürstete. "Aber..." "Kein aber." widersprach Ambar sanft. "Ich kümmere mich um sie, wenn es dir zuviel wird. Du schaffst das. Wir schaffen das. Zusammen!" Sie nahm meine Hand und drückte sie. Gedankenverloren betrachteten wir uns im Spiegel.

Für einen Moment hatte ich Hoffnung. Für einen Moment waren wir einfach zwei Mädchen, die sich für eine Feier hübsch machten. Ich lächelte.

~wenig später~

"Die Brille lässt du zuhause." Entsetzt griff ich nach dem schwarzen Brillengestell, doch Ambar hatte es sich vor mir geschnappt und verbarg es hinter ihrem Rücken. "Aber Ambar! Das brauche ich für meine Verkleidung!"
"Ohne siehst du aber viel hübscher aus!"

"Bitte!" Endlich bekam ich die Brille zu fassen uns setzte sie auf. Die Blondine sah mich vorwurfsvoll an. "Tut mir leid, ich will nur nicht, dass man mich erkennt..." entschuldigte ich mich. Sie seufzte und zeigte dabei ein ergebenes Lächeln. "Na schön, du bist fertig. Los, sieh dich an!"

Mit diesen Worten stellte sie mich vor einen Spiegel. Wie jedes Mal, wenn ich mich mit pinken Haaren und Brille sah, brauchte ich einen Moment, um zu realisieren, dass ich das war. Die pinken Haare der Perücke hatte Ambar hinten aufgesteckt, nur das seitliche Pony fiel mir elegant ins Gesicht.

Das leichte Makeup betonte meine Lippenform und das Grün meiner Augen. Das Kleid war violett und ging bis zum Boden. Von den Schulzern bis zur Taille war es mit Glitzersteinen besetzt (Bild).

 Von den Schulzern bis zur Taille war es mit Glitzersteinen besetzt (Bild)

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Ein bisschen sah ich aus wie... "wie eine Prinzessin." vollendete Ambar meine Gedanken lächelnd. Ich konnte nichts sagen. Dann ergriff sie meine Hand. "Komm jetzt, wir sind spät dran..." Noch ein wenig benommen wurde ich von Ambar ins Zimmer von Sol gezogen. Es war noch dunkel, das hieß sie schlief noch.

Ambar berührte meine Schulter. "In zwanzig Minuten gehen wir. Soll ich dir helfen?" Kopfschüttelnd lächelte ich sie an. "Nein danke, ich kann das auch alleine." Damit ging sie aus dem Zimmer und ließ mich mit meiner schlafenden Tochter alleine.

Lächelnd setzte ich mich an den Rand des Bettes und strich Sol über den Kopf, um sie zu wecken. Verschlafen öffnete sie die Augen. "Mama?" "Hey, Kleine..." begrüßte ich sie. Dann stand ich auf. "Komm, du musst aufstehen." Statt mir zu folgen streckte sie ihre Ärmchen nach mir aus. "Kuscheln!" Ich musste kichern und umarmte sie kurz. Sie umarmte mich so fest sie konnte. Lächelnd löste ich mich von ihr. "Und jetzt wirst du fertig gemacht."

Damit setzte ich sie vor einen Schminktisch und zog ihr ein Kleid an. Während ich ihre Haare kämmte und die vorderen Strähnen leicht zurücksteckte, sah mich Sol die ganze Zeit im Spiegel an. "Du bist hübsch!" sagte sie irgendwann. Ohne aufzusehen lächelte ich. "Danke, mein Schatz. Du bist auch sehr hübsch!" Kurz steckte sie verlegen ihren Finger in den Mund.

Dann fragte sie mich: "Warum hast du wieder andere Haare? Deine sind doch auch schön!" Nachdenklich biss ich mir auf die Lippe. Wie sollte ich ihr das jetzt erklären? "Weißt du, Mami findet die pinken Haare auch schön, und manchmal will sie eben pinke Haare tragen, also zieht sie sich die pinken Haare an." Ambar erschien hinter uns. "Wir müssen jetzt aber los."

Hastig steckte ich die letzte Strähne fest, bevor ich Sol auf den Arm nahm und wir zusmmen in die Limousine stiegen.

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Das war das letzte Kapitel für heute. Ich hoffe, es hat euch gefallen :) Frohe Weihnachten euch allen!❤️

Don't lose the PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt