Doch mit einem Mal veränderte sich das Zittern. Ich zitterte nicht mehr vor Glück. Ich zitterte unkontrolliert und konnte den Grund dafür einfach nicht finden. Auch unter Kontrolle bringen konnte ich es nicht. Ich verstand nicht, was mit mir passierte. Ich zitterte und fühlte mich, als würde ich dieser Welt entgleiten. Wie aus weiter Ferne drang Matts Stimme an mein Ohr.
„Lola? Lola, was ist los? Geht es dir gut?"
Seine Stimme klang schon fast panisch. Was passierte mit mir? Ich spürte seine Arme noch um mich, allerdings erkannte ich ihn nur noch schemenhaft. Ich schloss meine Augen, in der Hoffnung, ich könnte danach wieder klar sehen. Als ich sie jedoch wieder öffnete, erkannte ich noch weniger. Ich versank abermals in der Schwärze. Ich fiel, wie vor ein paar Tagen, als Damon mich getötet hatte. Doch diesmal war es anders. Ich hatte keine Schmerzen. Und dieses Mal schwebte ich nicht, nein ich fiel. Und dieses Mal versuchte ich mich verzweifelt fest zu halten. Irgendwo fest zu halten. Dieses Mal hatte ich es nicht akzeptiert. Ich wollte nicht fort. Ich wollte bei Matt bleiben. Schließlich hatten wir gerade erst zueinander gefunden. Uns geküsst. Ich war so glücklich gewesen und jetzt? Jetzt fiel ich. Ich wollte es nicht, doch ich fiel einfach weiter, bis ich irgendwann unten angelangt war.
Angelangt in der Stille. In dieser undurchdringlichen Stille und Dunkelheit. Sie war nicht, wie beim ersten Mal, angenehm gewesen. Dort hatte ich mich erlöst gefühlt. Dort hatte ich mich wohl gefühlt. Doch jetzt verspürte ich nur noch Angst. Sie schnürte mir die Kehle zu. Sie lähmte mich vollkommen. Ich wusste, es war nicht richtig, dass ich hier war. Ich war nicht gestorben. Deswegen sollte ich nicht hier sein. Grandma hatte mir gesagt, dass ich jedes Mal sollte ich sterben, hier her gelangen würde. Doch ich war nicht gestorben. Im Gegenteil ich hatte mich richtig lebendig gefühlt. Lebendig und von Glück ausgefüllt. Warum also war ich hier?
Warum zum Teufel hatten sie mich von Matt getrennt? Warum hatten sie mich fort geholt? War dies meine Strafe? Meine Strafe, weil ich mich über ihre Regeln hinweg gesetzt hatte? Musste ich jetzt in meine Welt zurückkehren? Oder vielleicht sogar für immer im Land der Traumwandler bleiben? All diese Fragen schossen mir durch den Kopf. Sie verbanden sich zu einem einzigen großen Fragezeichen, das nicht mehr verschwinden wollte. Ich hatte zwar gewusst, dass es Konsequenzen haben würde, wenn ich mich nicht an die Regeln hielt, doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie so schnell eintreten würden. Ich hatte gedacht, dass sie mir vielleicht eine Nachricht zukommen lassen würden. Aber nicht, dass sie mich von Matt wegreißen würden.
Trotzdem versuchte ich mich langsam zu beruhigen. Ich wusste, hier konnte mir erstmal nichts passieren. Meine Grandma würde auf mich aufpassen. Schließlich hatte sie immer auf mich aufgepasst. Auf sie hatte ich mich immer verlassen können. Und ich war mir sicher, dass ich mich auch jetzt auf sie verlassen würde können. Ich würde mir wahrscheinlich eine Predigt von ihr anhören müssen und dann würde ich wohl zurück dürfen. Das versuchte ich mir zumindest einzureden. Das war meine Hoffnung. Ich hatte Matt schließlich nur geküsst. Wir hatten nicht miteinander geschlafen und wir waren auch nicht zusammen. Zumindest noch nicht. Ich wünschte es mir aber so sehr, dass es passieren würde. Doch bisher war es nur ein einfacher Kuss gewesen. So schlimm konnte das doch wirklich nicht sein.
Endlich schaffte ich es aufzustehen. Jedoch wurde es einfach nicht hell. Nicht wie beim letzten Mal. Es blieb undurchdringlich schwarz. Prüfend hob ich meine eigene Hand vors Gesicht, doch nicht mal sie konnte ich erkennen. Alles war schwarz. Ich versuchte mich in dieser undurchdringlichen Dunkelheit langsam voran zu tasten. Aber um mich herum war einfach nichts. Gar nichts. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Die Angst und Panik schlugen wieder zu. Schlimmer als zuvor. Ich blinzelte. Versuchte etwas zu erkennen. Irgendetwas. Doch da war nichts.
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A night in Mystic Falls ( The Vampire Diaries FF)
FanfictionAls Lola eines Nachts auf einem ihr fremden Friedhof aufwacht, versteht sie überhaupt nichts mehr. Schnell wird ihr bewusst, dass sie sich in einer fremden Stadt befindet, die es eigentlich nur in der Lieblingsserie ihrer besten Freundin geben dürft...