Noch immer hielt Klaus meine Hand in seiner. So langsam wurde es mir aber trotzdem unangenehm. Ich verstand nicht, was er damit bezwecken wollte. Ich zog leicht an meiner Hand und er gab sie nach kurzem Zögern frei.
„Und wer genau sind sie, Klaus?" hörte ich mich selbst mit freundlicher Stimme fragen.
Ich sah mir ihn genauer an. Er wirkte tatsächlich nicht so angsteinflößend, wie er noch eben gewirkt hatte. Er sagte mit Sicherheit die Wahrheit, als er gesagt hatte, dass er einer von den guten war.
„Das wirst du noch früh genug erfahren", antwortete er mit einem geheimnisvollen Zwinkern und brachte mich damit leicht zum Lächeln.
„Und jetzt muss ich los. Am besten du vergisst unsere kleine Plauderei!" fügte er noch hinzu, wobei er mir bei Letzterem abermals tief in die Augen sah.
Ich nickte und bevor ich mich versah war er verschwunden.
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Was sollte ich nur tun und wie sollte ich zu Caroline oder Matt oder sonst wem finden. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass ich irgendetwas Wichtiges vergessen hatte. Es war, als würde es mir auf der Zunge liegen und einfach nicht einfallen.
Ich dachte fieberhaft nach. Was war es? Hatte es etwas mit Mystic Falls zu tun? Mit Caroline, mit Matt? Oder vielleicht etwas mit zu Hause? Betrübt schüttelte ich den Kopf, als es mir auch nach längerem Überlegen nicht einfallen wollte. Und je länger ich darüber nachdachte, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass ich es mir auch nur eingebildet hatte. Ich hatte bestimmt gar nichts vergessen.
Doch dafür hatte ich eine andere Idee. Jeremy hatte mir erzählt, dass er ab und zu im Mystic Grill arbeitete. Ich musste also nur dort hin finden und mit großer Wahrscheinlichkeit würde ich dort jemand treffen, den ich kannte. Oder zumindest jemand, der Jeremy oder die anderen kannte. Ich stand also auf, schnappte mir meine Tüten und ging hoffnungsvoll los. Das musste die Lösung sein. Auch wenn ich nicht genau wusste, wie ich von hier aus zum Mystic Grill kommen konnte, war ich guter Dinge. Denn das dürfte sich ja irgendwie rausfinden lassen. Und wenn ich dort war, würde es schon irgendwie weiter gehen. Ich hatte wieder Mut gefasst und als mir ein älteres Ehepaar entgegen kam, hielt ich sie an und fragte schon fast fröhlich:
„Entschuldigen Sie, können Sie mir sagen, wie ich zum Mystic Grill komme?"
Die beiden lächelten total freundlich und beschrieben mir den Weg. Ich war gar nicht so weit weg davon, wie ich gedacht hatte. Ich bedankte mich herzlich bei ihnen und ging in die Richtung, in die sie mich geschickt hatten.
Ungefähr 15 Minuten später und nach drei weiteren Nachfragen, stand ich endlich vor dem Grill. Erleichtert seufzte ich auf, betrat die Bar und sah mich um. Wie schon beim letzten Mal drehten sich gefühlt alle zu mir um. Ich sah an mir runter und stellte erleichtert fest, dass ich dieses Mal vollkommen bekleidet war. Und glücklicherweise auch völlig normal gekleidet, also schien ich ziemlich uninteressant zu sein. Die anwesenden Gäste widmeten sich sofort wieder ihren Drinks und von überall drangen Stimmen und Lachen an mich heran.
Suchend sah ich mich weiter um. Doch da ich nirgends ein bekanntes Gesicht entdecken konnte, ging ich planlos auf die Bar zu. Dort standen eine Frau und ein Mann, die sich leise hektisch unterhielten. Ich betrachtete sie genauer und schnappte auch einige Worte auf. Die beiden schienen nur irgendwie eine Beziehungskrise zu haben und stritten sich um dreckige Klamotten und benutztes Geschirr. Doch da es nichts Interessantes zu hören gab, wandte ich mich schließlich an den Typen hinter der Bar.
„Hi, ich suche Jeremy Gilbert. Der arbeitet doch hier, oder?"
Der Typ sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich wusste nicht, was er hatte. Ungeduldig tappte ich von einem Fuß auf den anderen. Das war doch wirklich keine komplizierte Frage gewesen. Aber scheinbar schien auch dieser Typ diese unerklärliche Abneigung gegenüber Fremden zu haben. Als er dann endlich zu einer Antwort ansetzte, kam Jeremy gerade aus einer Tür hinter der Bar.
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A night in Mystic Falls ( The Vampire Diaries FF)
FanfictionAls Lola eines Nachts auf einem ihr fremden Friedhof aufwacht, versteht sie überhaupt nichts mehr. Schnell wird ihr bewusst, dass sie sich in einer fremden Stadt befindet, die es eigentlich nur in der Lieblingsserie ihrer besten Freundin geben dürft...