Den restlichen Tag über passierte absolut nichts Aufregendes. Ich hatte nichts zu tun und langweilte mich. Nicht einmal Matts DVD Sammlung konnte meine Langeweile vertreiben. Ich grübelte zwischendurch auch weiter über meine Aufgabe nach, doch stand ich noch immer am selben Punkt, wie am Morgen. Ich wusste einfach nicht, wie ich es anstellen sollte.
Als es draußen schon dunkel geworden war und ich mich so langsam, aber sicher, fragte wo Matt blieb, hörte ich, wie ein Schlüssel ins Schlüsselloch steckt wurde. Er wurde umgedreht, jemand kam herein und ließ die Tür wieder zu fallen. Ich lag unverändert auf dem Sofa und wartete ungeduldig darauf, dass Matt das Zimmer betrat. Er ließ mich auch nicht lange warten, sondern stand schon einen Moment später in der Tür. Erschöpft warf er seine Tasche in eine Ecke und ließ sich zu mir aufs Sofa plumpsen. Meine Füße konnte ich gerade noch rechtzeitig zur Seite ziehen, sonst wären sie einfach unter ihm begraben worden.
Müde rieb er sich die Schläfen. Ich beobachtete ihn und lächelte leicht. Ich freute mich, ihn wieder zu sehen. Wobei nach diesem langweiligen, einsamen Tag hätte ich mich wohl über jeden gefreut. Ich war einfach schon immer ein sehr geselliger Mensch gewesen und hatte das auch immer gebraucht. Und so einen Tag eingesperrt in einem Haus zu sein, war wirklich Gift für mich. Es frustrierte mich. Ich fühlte mich wie ein Tier im Käfig. Wie ein vergessenes Haustier, das eigentlich keiner mehr haben wollte.
„Kopfschmerzen?" fragte ich sanft, da er sich noch immer angestrengt die Schläfen rieb.
Er nickte nur zerknirscht. Ich sah ihn weiter an und überlegte, wie ich ihm helfen konnte. Ein Kaffee? Hmm, eher schlecht am Abend, sonst würde er morgen wohl überhaupt nicht ausgeschlafen sein. Vielleicht einen Tee? Aber was sollte schon ein Tee gegen Kopfschmerzen bringen. Vielleicht eine Massage? Oh nein lieber nicht. Das würde wohl eher mich um den Verstand bringen. Und schließlich durfte ich weder ihm, noch mir Hoffnungen machen. Also musste etwas Anderes her. Ich dachte weiter nach. Da kam mir die rettende Idee. Vielleicht würde ihm ein entspannendes Bad helfen. Ja, das musste einfach helfen. Schließlich machte das mein Dad auch immer, wenn er Kopfschmerzen hatte. Dann ließ Mom ihm ein heißes Bad ein und wies uns Kinder an, leise zu sein.
„Soll ich dir ein heißes Entspannungsbad einlassen?" fragte ich also von meiner Idee überzeugt.
Er sah mich nun, zum ersten Mal seit er gekommen war, an. Ich lächelte verlegen. Auch er rang sich ein schwaches Lächeln ab. Sofort bäumte sich das kleine Flämmchen in mir wieder auf. Es wollte größer werden. Es wollte sich in meinem ganzen Körper ausbreiten. Und es tat es auch. Ein wohliges, warmes Gefühl breitete sich in mir aus. Das Bedürfnis ihn zu berühren kam in mir auf. Mit ihm auch der Drang mich an ihn zu kuscheln. Seine Nähe zu suchen. Trotzdem hielt ich mich schweren Herzens zurück.
„Ja gerne. Danke, das ist nett von dir!" antwortete er schließlich, während er seine Hände in seinen Schoss sinken ließ.
Er sah wirklich völlig fertig aus. Irgendetwas musste ihn beschäftigen. So fertig konnte man doch nicht nach einem normalen Schultag aussehen. Obwohl, vielleicht hatte er ja auch keine normalen Schultag gehabt. Doch irgendwie glaubte ich das nicht. Ich hatte einfach dieses unbestimmte Gefühl, dass ihn etwas beschäftigte, ihn belastete. Und ich wurde die Ahnung nicht los, dass ich es war, die seine Gedanken auf Trab hielt.
Ich nickte, stand auf und konnte mich nur widerwillig von seinem Anblick losreißen. Ich wollte ihn weiter ansehen. Doch ich hatte ihm das Angebot gemacht, da musste ich es auch einhalten. Etwas missmutig stapfte ich also ins Bad und drehte den Wasserhahn auf. Ich stand nur da und beobachtete das Wasser, wie es in die Badewanne floss und lies meine Gedanken frei treiben. Sie schweiften zu Matt, der im Wohnzimmer saß. Ob er wohl wie ich fühlte? Ob er auch dieses Kribbeln und dieses Flämmchen in sich hatte? Ich konnte ihn einfach nicht einschätzen, obwohl ich sonst die Menschen immer gut einschätzen konnte. Aber Matt war für mich dahingehend irgendwie wie ein blinder Fleck.
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A night in Mystic Falls ( The Vampire Diaries FF)
FanficAls Lola eines Nachts auf einem ihr fremden Friedhof aufwacht, versteht sie überhaupt nichts mehr. Schnell wird ihr bewusst, dass sie sich in einer fremden Stadt befindet, die es eigentlich nur in der Lieblingsserie ihrer besten Freundin geben dürft...