Drei Tage nach dem Frühstück mit Rebekah war ich noch immer betrübt. Ich hatte einige Male versucht sie zu erreichen. Einige Male? Das war wohl maßlos untertrieben. Ich hatte ihr haufenweise SMS geschickt und unzählige Nachrichten auf ihrer Mailbox hinterlassen. Trotzdem hatte sie weder zurückgerufen, noch geantwortet. Sie war offenbar immer noch sauer. Und ich hatte leider nicht mehr die Zeit noch länger zu warten. Ich musste anfangen meinen Plan durchzuführen. Der Rat der Traumwandler lag mir bestimmt schon im Nacken.
Ich wartete also bis Matt das Haus verlassen hatte und zog mich dann um. Heute war der Tag, an dem ich mit Klaus reden wollte. Ich hatte mir unauffällige Kleidung angezogen, da ich schließlich nicht schon vor meinem Ziel von irgendwem erkannt werden wollte. Zuletzt zog ich mir eine von Matts Baseballcaps tief ins Gesicht. So sollte ich eigentlich einigermaßen unerkannt bleiben. Nachdem ich mir noch mein Handy in die Tasche gesteckt hatte, machte ich mich mit einem mulmigen Gefühl auf den Weg zur Mikaelsonvilla.
Dort angelangt, war ich wirklich froh, dass ich unterwegs niemanden begegnet war, der mich kannte. Das glich ja schon fast einem Wunder in so einer kleinen Stadt. Ich atmete noch einmal tief durch und klopfte dann an die Tür. Noch war ich ziemlich ruhig, klar war ich etwas aufgeregt, aber es hielt sich noch in Grenzen. Als ich die Schritte hinter der Tür hörte, änderte sich das aber schlagartig. Mein Herz begann schnell zu schlagen und meine Hände wurden schwitzig. Ständig fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare. Ich wollte mich gerade wieder umdrehen und flüchten, als die Tür geöffnet wurde.
Vor mir stand ein Mann, den ich noch nie gesehen hatte. Er hatte braunes, kurzes Haar und braune warmherzige Augen. Der Mann trug einen grauen Anzug, was ihn sehr elegant wirken ließ. Ich schluckte kurz, überlegte und änderte blitzschnell meinen Plan. Klaus musste warten. Erst musste ich mich wieder mit Rebekah vertragen.
„Ist Rebekah da?" fragte ich mit zittriger Stimme.
„Ich werde sie holen gehen. Komm doch rein", antwortete er lächelnd.
Während ich also die Eingangshalle betrat und mich staunend umsah, rief er nach Rebekah. Die Eingangshalle war größer, als unsere ganze Wohnung zu Hause. Alles war riesig und edel.
„Kennt ihr euch aus der Schule?" fragte er anschließend.
Ich nickte stumm, während ich noch immer die Bilder an der Wand betrachtete. Da kam Rebekah die Treppe herunter. Ich war beeindruckt. Klar, ich kannte Rebekah und ihre Wirkung, aber wie sie diese Treppe herunterkam, brachte mich doch ins Staunen. Voller Eleganz, fast schon mit einem Hauch Arroganz. Als sie mich erblickte, blieb sie schlagartig stehen und sah mich abfällig an. Das versetzte meinem Herz einen Stich. Wie konnte sie jetzt so sein, nachdem wir doch schon eine Weile befreundet gewesen waren? Ich hatte wirklich gedacht, dass sie mich ehrlich gemocht hatte.
„Was willst du hier?" fragte sie kühl, anstatt einer Begrüßung.
Ich senkte meinen Blick zu Boden. Ja, was hatte ich mir dabei gedacht, nach Rebekah zu fragen. Ich hätte doch gleich nach Klaus fragen sollen. Ich hätte mich an meinen ursprünglichen Plan halten sollen. Rebekah kam die letzten Stufen hinunter und blieb neben dem Mann stehen. Noch hatte ich keine Ahnung, wer er war. Ich vermutete zwar stark, dass es Elijah war, aber sicher sein konnte ich mir nicht.
„Rebekah, sei doch nicht so unfreundlich zu deinem Gast. Möchtest du etwas trinken, ...? Wie war nochmal dein Name?" fragte mich der Mann.
Ich streckte ihm automatisch meine Hand hin und sagte meinen Namen. Er ergriff meine Hand und antwortete:
„Willkommen Lola. Ich bin Elijah Mikaelson. Es freut mich, dass du uns besuchen kommst. Und Rebekah wird gleich auch wieder ihre bessere Seite zeigen."
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A night in Mystic Falls ( The Vampire Diaries FF)
FanfictionAls Lola eines Nachts auf einem ihr fremden Friedhof aufwacht, versteht sie überhaupt nichts mehr. Schnell wird ihr bewusst, dass sie sich in einer fremden Stadt befindet, die es eigentlich nur in der Lieblingsserie ihrer besten Freundin geben dürft...