Kapitel 4

16K 673 138
                                    

Kapitel 4

Katja sah schlimmer aus, als ich gedacht hatte. Als ich die Tür geöffnet hatte, lag sie auf dem Bauch und atmete schwer. Sie hob ihren Kopf nicht, als ich rein kam. Sie tat nichts. Blieb einfach liegen. 

Ich nahm mir ein Stuhl und setzte mich neben sie. 

Die ganze Zeit blieb ich ruhig und leise sitzen, schaute sie nur an und wartete darauf, dass sie etwas sagte. Aber auch sie blieb still. 

Ihr Atem beruhigte sich und sie hob ihren Kopf und fuhr mit ihrer Hand durch ihr Gesicht um das Blut aus ihren Gesicht zu wischen. 

Ich konnte es trotzdem sehen. Ihre Augen waren geschwollen und ihre Lippe aufgeplatzt. 

,,Schlag mich doch einfach. Ich weiß, dass du es so oder so machen wirst.", flüsterte sie und schaute in die andere Richtung. 

Ich sagte nichts. 

,,Ich wüsste nicht wieso ich dich schlagen sollte, wenn du mir das sagst, was ich wissen will.", murmelte ich und holte mir eine Zigarette raus. 

Sie verengte die Augen. 

,,Ich hasse den Rauch.", gestand sie und ich lachte. 

,,Du glaubst doch nicht, dass es mich interessiert oder?", fragte ich sie ernst und sie verengte nur weiter die Augen, sagte aber nichts weiter. 

,,Also? Ich warte auf die Antworten."

,,Ich sage dir nichts. Ich werde niemanden etwas sagen.", murmelte sie und schloss die Augen. 

Ich stand auf und ging zu dem kleinen Kühlschrank in der Ecke des Zimmers. 

,,Hier.", sagte ich und warf ihr ein Kühlbeutel hin. Sie schaute mich erstaunt an, nahm in aber trotzdem und hielt in sich an die Lippe. 

,,Ich habe ehrlich gesagt den Schmerz vergessen gehabt. Nur manchmal fällt er mir auf."

Ich blieb in der Ecke stehen und schaute sie stumm an. 

,,Marc und Josh haben mich nicht wirklich geschlagen wie deine Freunde es getan haben, aber sie haben mir trotzdem weh getan."

,,Du erzählst scheiße, Katja. Soll ich dir zeigen, was echter Schmerz bedeutet? Dein Schmerz ist zu dem echten ein Witz. Sie haben sich sogar noch zurück gehalten.", unterbrach ich sie wütend. 

Ich hasste es, wenn Leute behaupteten es ginge ihnen schlechter als anderen. 

Ich weiß genau, dass sie Schmerzen hat, aber um ehrlich zu sein, gibt es hier andere die mehr Schmerzen hatten. 

,,Du hast Leute von mir einfach so ermordet!", warf ich ein. 

,,Selbst wenn? Es kann dir doch egal sein! Ihr tötet auch Menschen! Frauen, die nichts dafür können wie sie aussehen!", schrie sie zurück und setzte sich auf. Kurz sah ich Schmerz in ihrem Gesicht aufblitzen. 

,,Du hast diese Frauen ebenfalls getötet.", erinnerte ich sie. 

,,Ich konnte sie nicht mitnehmen! Und hätte ich sie da gelassen, wären sie hier gelandet und es hätte alles von vorne angefangen. Sie haben sogar darum gefragt getötet zu werden! Sie wollten das hier nicht mehr!... Ich würde es auch nicht mehr wollen.", flüsterte sie am Ende. 

,,Dann bring dich um."

Sie schaute hoch und schnaufte. 

,,Ich werde euch mitnehmen in den Tot. Sollte ich mich umbringen wollen.", sagte sie und grinste mich an. 

,,Dann wirst du wohl oder übel am Leben bleiben müssen."

Ich blies den Rauch aus und drehte mich zum Fenster. Es war noch immer zu, nur das Licht erhellte das Zimmer und das hatte ich erst vorher angemacht. 

Der Puppenmacher Teil 5- Die Jagd ist zu EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt