Kapitel 10: mein ersehnlichster Wunsch

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Mein Kopf lehnt gegen die Wand und tut mir schrecklich weh. Meine Wange glüht und ich schmecke wie sich Blut in meinem Mund sammelt. Ich möchte mich bewegen und es ausspucken, doch mir fehlt die Kraft dazu. "Wie lange hatte er auch mich eingeschlagen? Ich weiß es nicht mehr... Ich habe solche schmerzen. Wann kommt er das nächste Mal wohl wieder? Er ist sauer, vielleicht lässt er mich ja jetzt doch hier unten verhungern." Immer wieder sehe ich, wie er seine Hand hob, um ein weiteres Mal auszuholen. Doch die ganze Zeit über sagte er nichts. Ich sah nur den Zorn in seinen Augen. "Seine freundlichen, so wunderschönen grüne Augen haben sich in kalte, gefühllose Augen verwandelt. Sie sind nicht mehr die, welche Marc einmal ähnlich sahen..." Ich hebe denn Kopf und verspüre sofort wie sich der Schmerz durch meinen Kopf zieht. Er war furchtbar gegen die Wand geknallt und ich hätte am liebsten das Bewusstsein verloren. "Was soll ich jetzt nur tun? Ich kann mich nicht bewegen, daher auch nicht wehren... Die Scherbe liegt zwar noch unter meiner Matratze, doch was bringt sie mir? Bis jetzt nur eine ordentliche Tracht Prügel... Ich will zu meinen Eltern. Möchte mich in mein Bett zu Hause legen und einfach schlafen. Mich ein murmeln und nichts mehr sehen." Tränen laufen meine Wangen herunter und ich merke wie die Kopfschmerzen schlimmer werden. "Schlafen. Ich sollte einfach nur einschlafen..." Ich stütze mich mit meinen Händen ab und lasse mich langsam auf meine Matratze sinken. Vorsichtig lege ich den Kopf hin und merke wie sich alles um mich herum dreht. Mir ist kalt und ich ziehe meine Knie bis zur Brust hoch. So zusammengerollt warte ich darauf, dass der Schlaf meine Schmerzen lindert.

Unruhig drehe ich meinen Kopf von der einen zur anderen Seite. Noch immer hatte ich schreckliche Schmerzen und fühle das Pochen in meinen Kopf. Ich merke, dass ich glühe und schwitze. "Wasser, ich brauche Wasser", denke ich vollkommen entkräftet. Ich schaue zur Tür und hoffe, dass er wieder kommt. Eigentlich möchte ich nicht, dass er wieder kommt, weil ich Angst habe, dass er mir wieder weh tun wird, doch ich brauche ihn jetzt. Die Flasche die er mir gegeben hat ist leer, und ich muss unbedingt etwas gegen diese Hitze machen." Wieder schließe ich die Augen und merke, wie mir nun auch noch schlecht wird. Doch plötzlich ist da ein Geräusch, welches mich aufhorchen lässt...

Verwirrt hebe ich den Kopf und schaue zu Tür. Irre ich mich etwa, oder kratz da eben etwas an der Tür? Es klingt wie ein scharpen, wie als würde jemand versuchen die Tür aufzubekommen, obwohl er kein Schlüssel hat. Mein Herz beginnt zu rasen und ich versuche, all meine Kraft zu sammeln. Ich möchte der Person zu schreien, dass ich da bin und sie nicht aufgeben soll, doch ich kann es nicht. Als ich meinen Mund öffne, spüre ich erst richtig wie trocken meine Kehle eigentlich ist und niedergeschlagen lehne ich mich wieder zurück, an die kühle Wand. "Oh bitte, gib nicht auf! Versuch es weiter und rette mich! Rette mich!", ich schreie meine Gedanken förmlich und hoffe, dass ich die Person draußen so erreichen kann. Die Minuten verstreichen wie in Zeitlupe und meine Nervosität und Hoffnung steigt, mit jeder noch so kleinen verstrichenen Sekunde. Und dann endlich, die Tür gibt einen Klack von sich und schwingt leicht auf. Voller Spannung richte ich mich auf und....

Plötzlich werde ich geschüttelt. Werde von einer Seite auf die andere geworfen und ich spüre, wie der Schmerz in meinem Kopf wieder kommt...

Willkommen in meiner ganz persönlichen HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt