Es ist noch fast dunkel, als der Wecker klingelt, doch das stört mich recht wenig, denn ich wache neben Alexander auf. Aus einer Nacht wurden vier Tage, die ich mit ihm in seiner Suite verbrachte und jeden Morgen wache ich mit Herzklopfen und einem Gefühl der Herzlichkeit auf. Fest an seine Brust geschmiegt öffne ich meine Augen und lasse ihn den Wecker abschalten.
"Guten Morgen." raunt er mit verschlafener Stimme.
"Guten Morgen." wispere ich zurück und sehe zu ihm auf. Er sieht so schön aus, wenn er gerade aufwacht. Seine Haut ist ganz zart und die Haare stehen zu allen Seiten ab. Auch sein Duft ist vollkommener und sein Körper so warm. Ich genieße jede Sekunde, und das ist keine Übertreibung.
"Du starrst mich schon wieder an, nicht wahr?" grinste er, ohne zurück zu sehen. Mir ist es gar nicht aufgefallen aber anscheinend mache ich das immer.
"Schon möglich." erwiedere ich ebenfalls grinsend. Dann sieht er mich endlich an und streift meinen Blick. Ein raues Lachen ertönt, bevor er sich runter lehnt und mir einen kurzen Kuss auf die Lippen drückt und anschließend das kuschelige Bett verlässt. Mir wird auf einmal kalt, aber das ignoriere ich einfach denn ich kann seinen schönen, nackten Rücken begutachten, den er immer dehnt wenn er aufwacht.
Langsam kenne ich seine Morgenroutinen und das macht mich glücklicher, als es eigentlich sollte. Erst kreist er seine Schultern, dann dehnt er sich und macht anschließend ein paar Liegestützen. Dabei sehe ich ihm an liebsten zu denn ein Mann kann nicht verführerischer aussehen, wenn er Sport macht und einen dabei schelmisch angrinst.
Nach seinem Morgensport, bei dem ich ihm die ganze Zeit zusehe, trinkt er zwei Gläser Wasser mit einen Spritzer Zitronensaft, dann zieht er sich eine Hose an, macht sich einen Kaffee und holt die Zeitung die hier jeden Morgen vor der Tür liegt.
Während die Kaffeemaschiene rauscht, steige auch ich endlich aus dem Bett und ziehe mir eine Hose und ein T-Shirt über. Nur weil Alex jeden Morgen noch eine Stunde Oberkörperfrei da sitzt, muss ich das ja nicht auch machen. Was nicht heißen soll, das ich seinen Anblick nicht genieße. Ich liebe seinen Anblick.
Alex bestellt das Frühstück rauf, als ich mich zu ihm an den Tisch setze und ein Teil seiner Zeitung klaue.
"Den wollte ich gerade lesen." schmollt er. Dann erst realisiere ich, das ich den Teil über den Börsenmarkt in der Hand halte.
"Du kriegst den, wenn du mir dafür das Klatschblatt gibts." schlage ich vor.
"Deal." sagt er und wir tauschen die Papiere.
"Aber lies nicht zu viel über Brad Pitt, sonst verliere ich dich noch an ihn." scherzt er.
"Wieso? Du schlägst Brad doch um Längen. Er hat schließlich nicht so einen tollen Haarschnitt wie du." gebe ich flach zurück und bekomme dafür ein Lachen.
"Du liebst mich also wegen meiner Haare?"
"Unter anderem." antworte ich und lehne mich vor, um mir meinen Kuss abzuholen. Er lässt sich sofort darauf ein und zögert den Kuss sogar noch hinaus, bis es dann an der Tür klopft.
"Das ist bestimmt unser Frühstück." sagt Alex und ist dabei aufzustehen.
"Ich geh' meine Zähne putzen." erwiedere ich flüsternd und spatziere auf direktem Wege ins Badezimmer.
Vorsichtsmaßnahmen.Als dann die Brötchen und leckeren Crossaints gegessen und auch die zweite Tasse Kaffee mit Kakaopulver getrunken ist, schmeißen wir uns in unsere Anzüge - was bei mir Hemd und Hose bedeutet und bei ihm Louis Vuitton - und machen uns bereit für den Rückflug in weniger als zwei Stunden. Zuerst geht er, falls er Kollegen aus der Firma über den Weg läuft. Und solange ich draußen keine Unterhaltungen wahrnehme, bin ich sicher und verlasse ebenfalls das Zimmer. Der Fahrstuhl öffnet gerade seine Türen und Alexander betritt ihn. Ich kann mich gerade noch so durch die sich schließenden Türen quetschen. Zu unserem Glück war der Flur komplett leer und so ist es auch im Fahrstuhl. Wir nehmen uns die gewonnene Privatsphäre, um uns das letzte Mal für wahrscheinlich den ganzen restlichen Tag zu küssen. Sofort kommt Alexander auf mich zu, legt seine Hand an meinen Nacken und drückt seine warmen, feuchten Lippen auf meine.
"Ich liebe dich, Charlie. Das war bestimmt die schönste Gescheftsreise, die ich je hatte." haucht er lächelnd an meine Lippen.
"Ich liebe dich auch, Alexander." Ein letzter Kuss streift unsere Lippen, bevor der Kasten zum Stehen kommt und wir uns schweren Herzens voneinander lösen. Wir streichen noch vorsichtshalber unsere Klamotten und Haare glatt, als sich dann die Türen öffnen und wir einen Haufen Geschäftsmännern gegenüber treten. Darunter auch Chester der mich sofort zu bemerken scheint und direkt auf mich zu kommt.
Dabei übersehe ich nicht, wie ein kurzer Blick seinerseits über Alexanders Gestalt huscht, doch er überspielt es.
"Hey, Alter." begrüßt er mich und legt seinen Arm um meine Schulter, nur um mich direkt zum Ausgang zu zerren. Dabei guckt er nochmal über seine Schulter und mustert den Mann mit den braunen Haaren kritisch.
"Was ist?" frage ich ihn mit rasendem Herzen. Ich wüsste nur zu gern, was in seinem Kopf vor sich geht und ob es was Schlechtes für mich bedeutet.
Ahnt er vielleicht etwas?
"Ist er es?" fragt er mich auf einmal und alle schlimmen Befürchtungen die ich hatte, werden auf einmal wahr. So schnell wie jetzt haben meine Hände noch nie angefangen zu schwitzen.
"Was? Nein! Wie kommst du darauf?" versuche ich mich noch zu retten, bis Chester seinen Blick von meinem Freund löst und mir direkt in die Augen sieht. Jetzt ist der Moment, in dem mir mein Herz in die Hose rutscht und ich mir wünschte, woanders zu sein. Irgendwo - egal. Nur nicht hier, in dieser Situation.
"Die Krawatte." sagt er dann. Ich folge seinem Blick und sehe auf die blaue Krawatte, die Alexander um den Hals trägt. Er unterhält sich mit seinen Geschäftspartnert und scheint gar nichts von unserer Unterhaltung mitzukriegen. Gerade jetzt sollte er mein Held sein und mich aus dieser Situation befreien. Ich bin dafür noch zu müde.
"Was ist mit seiner Krawatte?" frage ich und hoffe, etwas vollkommen idiotisches aus Chesters Mund zu hören.
"Ich erkenne sie wieder. Das dunkle blau und der silberne Streifen in der Mitte." Er fängt meinen Blick wieder auf, den ich nur zu ungern erwiedere.
"Exakt die gleiche Krawatte lag auf dem Boden, als du deine Affäre im Schrank versteckt hast." erklärt er mir jede Einzelheit und ich bin mir vollkommen sicher, das ich mich da nicht mehr heraus geden kann. Ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll. Mein Hirn ist komplett leer und es erscheint nur ein lautes Notsignal in meinem Hirn. Mein Mund ist trocken und meine Hände schwitzen. Verdammte Scheiße, er weiß es.
DU LIEST GERADE
MODERN AFFAIR
RomanceWARNUNG: Dieses Buch wurde 2017 von einem 17 jährigen Mädchen geschrieben. Es ist also kein "Stolz und Vorurteil" aber sehr unterhaltsam! Nimm es beim Lesen nicht zu ernst und ich garantiere dir eine Menge Spaß! <3 Klappentext: Eine Beziehung, di...