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Mein Freund verzieh mir, kaum dass mich bei ihm entschuldigt hatte, und nahm mir wenigstens die Schuld vom Herzen, die ich ausschließlich mir zugeschoben hatte. "Es war meine Idee gewesen, Timmi! Sei nicht zu streng mit dir!", hatte er noch gemurmelt, bevor er sich vorsichtig eingekringelt hatte und auf dem Kissen neben mir eingeschlafen war. Der Verband, den ich ihm angelegt hatte, sah beinahe wie eine Windel aus, aber zumindest verhinderte er, dass Stegi weiterhin Blut verlor. Garfield war tapfer bei ihm geblieben und hatte ihn wieder beruhigen können, bevor er sich am Bettende seinen Schlafplatz gebaut hatte und mittlerweile auch tief und selig schlummerte.

Dann konnte ich jetzt noch einmal kurz ins Bad und mich von meiner Last befreien. Insgeheim hatte ich gehofft, sie würde von allein weggehen, aber selbst eine viertel Stunde nach dem Trubel von eben war meine Erektion noch da. Denkbar ungünstig wenn man bedachte, dass ich chronischer Bauchschläfer war. Also, weg damit, am besten mit einer kurzen Dusche!

Die beiden wachten zum Glück nicht auf, als ich meine Beine über die Bettkante schwang und aufstand. Nur der Stoff meiner Boxershorts strich leicht über meine Spitze und sorgte dafür, dass ich innehielt und einen tiefen Atemzug tun musste. Shit... bis zum Badezimmer hielt ich das nicht aus, wenn sich jeder einzelne Schritt als so schwierig gestalten sollte! Doch als ich in Bewegung gekommen war, trat das Problem nicht noch einmal auf und ich schlüpfte in die Dusche und drehte das warme Wasser auf.

Nach kurzer Zeit beschloss ich, selbst Hand anzulegen. Das hatte ich mir nach der Aufregung von vorhin verdient. Zwar war das Gefühl dabei halb nur so schön wie die Vorstellung, es stattdessen gemeinsam mit Stegi zu tun, aber das stand nicht länger zur Debatte. Nicht noch einmal. Der Gedanke machte mich todtraurig. Wieso konnte ich das, was ich jetzt so sehr begehrte, nicht mehr bekommen, nachdem ich es so lange Zeit zuvor gekonnt hätte? Warum war die Liebe zu Stegi nicht schon eher aufgeblüht? Es wäre ironisch gewesen, hätte es nicht so einen bitteren Beigeschmack gehabt...

Das warme Wasser tat gut, es wusch die Trauer, die Beklommenheit und meine Hilflosigkeit von meinem Körper. Ich begann, mich zu entspannen und die Selbstbefriedigung zu genießen. Hmm, uh, wenn mein Dino jetzt noch hier wäre... Wenn er es wäre, der seine rauen Pfotenballen dort unten auf und nieder fahren ließ, das würde die Krönung des Abends sein! Sein Lachen zu hören, seine Küsse auf meiner Haut zu spüren, was hätte ich jetzt nicht darum gegeben. Leise stöhnend kniff ich meine Augen zusammen und malte mir aus, wie es vorhin abgelaufen wäre, wenn Stegi niemals weg gewesen und noch immer ein normaler Mensch wäre. Wie sein Gesicht wohl aussah, wenn ich mit meinen Stößen seinen besonderen Punkt traf, wieder und wieder und wieder? Und wie hoch seine Stimme dabei rutschen würde, kurz bevor er kam? Die Vorstellung davon war wunderschön und ließ mich schwelgen, bis ich durch all die Bilder in meinem Kopf selbst nicht mehr an mich halten konnte. Zufrieden schnaufend stützte ich mich an der gefliesten Wand ab, wusch die weißen Spuren beiseite und trocknete mich anschließend mit einem schlechten Gewissen ab.

In meinen Fantasien träumte ich noch immer von Stegi, bevor er zum Neko geworden war. Mit ihm wäre alles so viel leichter gewesen. Beinahe fühlte es sich an, als würde ich meinen Freund deswegen betrügen. Aber das war ja Schwachsinn! Er war immer noch mein Stegi und auch er wünschte sich nichts sehnlicher, als diesem neuen Körper zu entkommen und sein altes Leben weiter zu führen. Ich machte mir einfach viel zu viele Gedanken!

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Ab jetzt wirds nochmal ernst! Wir steuern langsam aber sicher auf das Ende der Geschichte zu! Und hoffentlich kann ich auch alle eure Fragen bis dahin beantworten ;)

Garfield - Zwei Jungs, ein Kater und ein verworrenes Schicksal (#Stexpert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt