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Stegi hatte sich auf meinem Bauch zusammengerollt und schlief, während ich ihm sanft den Kopf kraulte und nachdachte. Meinen Minijob hatte ich knallhart sausen lassen, weil ich mich heute bestimmt nicht mehr auf die Wünsche der Kunden hätte konzentrieren können. Stattdessen hatte ich die Wohnung mit Hilfe meiner beiden Freunde wieder einigermaßen auf Vordermann gebracht. Wie gedacht, nichts fehlte, weder Wertgegenstände, noch Geld oder private Fotos. Der Unbekannte hatte nicht bekommen, was er wollte. Ich dagegen hatte jetzt einen Anhaltspunkt auf seine Identität, auch wenn viele Leute schwarze Haare hatten. Es war schonmal seltener als blond oder braun und ich konnte ausschließen, dass es von uns war.

Meine nächste Vermutung war der Nachbar und sein Besuch von heute. Die hatten mich schließlich so komisch gemustert, auch wenn ich der Überzeugung gewesen war, dass es an meinem Rucksack gelegen hatte. Und dann noch diese Begegnung von vorhin. Da hatte er Mann sich noch seltsamer verhalten als sonst schon. Vor allem dieser Blick, den er Stegi zugeworfen hatte. Als hätte ihm jemand an einem Buffet soeben das zarteste, köstlichste Stück Fleisch vor der Nase weggeschnappt. Wir wurde ganz anders bei dem Gedanken, was der Nachbarskerl unter seiner scheinheiligen Oberfläche noch alles verbergen könnte...

Aber es passte nicht. Er hatte keine schwarzen Haare und die Fremden in unserem Hausflur auch nicht, wenn ich mich richtig erinnerte. Aber da war etwas. Ganz dunkel, als wäre es schon sehr lange Zeit her. Konzentriert nahm ich das Haar noch einmal hoch und betrachtete es. Ja, das konnte stimmen! Ich wusste nur nicht mehr, welcher Person es gehören konnte, nur dass ich eine ähnlich lange, schwarze Frisur schonmal gesehen hatte. Wo nur? Denk nach Tim, denk nach! Doch als ich das tun wollte, durchzuckten plötzlich heftige Schmerzen meinen Kopf und ließen mich unangenehm berührt Luft holen. Fuck, blockierte dort etwas meine Gedanken?! Litt ich jetzt etwa wie Stegi auch unter Gedächtnisschwund? Hoffentlich nicht! Zumindest konnte ich mich an sonst alles erinnern, nur dieser eine spontane Einfall blieb mir verwehrt. Wenn ich nur wüsste, wo ich demjenigen begegnet war, wie ich mich da gefühlt hatte, vielleicht hätte ich dann auf Umwegen zum Ergebnis gefunden. Aber es kam keine Erkenntnis und unzufrieden legte ich den Fund wieder beiseite.

"Alles okay Timmi?", fragte Stegi mich verschlafen und ich nickte abwesend. Die Kopfschmerzen verschwanden langsam wieder und ich vertrieb meine düsteren Gedanken, um meinen Freund näher an mich zu drücken. Durch den ganzen Trubel hatten wir beiden bisher noch keinerlei Zeit für einander gehabt, um zu entspannen und die Nähe des jeweils anderen wirklich zu genießen, so wie es andere Pärchen taten! Das wollte ich jetzt dringend nachholen!

Stegi lächelte, als ich seine Stirn küsste und durch seine Haare strich. Nach kurzem Kraftaufwand war er ein wenig höher gerobbt und konnte mir den Gefallen erwidern. Seine Augen glänzten dabei wie zwei große Smaragde und sein Katzenschweif schwang in ausladenden Schleifenbewegungen hinter seinem Rücken hin und her. "Ich liebe dich, Timmi", nuschelte er gegen meine Lippen und brachte mich zum Schmunzeln. "Ich liebe dich auch, Dino! Ich bin so glücklich, dass du wieder bei mir bist!"

"Auch wenn ich jetzt so aussehe?", fragte Stegi unsicher und trennte sich ein Stück von mir. Seine Ohren zuckten nervös. "Auch wenn du so aussiehst! Du bist immer noch du selbst und das ist, was zählt! Ich werde dich nicht deswegen verlassen, hörst du? Wir sind doch jetzt zusammen und ich hab nicht vor, das kaputt zu machen!", versicherte ich ihm und sah, wie die Anspannung und die Furcht aus seinem Gesicht wich. "Das ist gut! Dankeschön Tim!", schnurrte er und gab mir einen weiteren, sanften Kuss.

Die nächsten Minuten verbrachten wir so. Es war unendlich schön, so schön, dass es sich beinahe unwirklich anfühlte. Aber es geschah tatsächlich, es war nicht nur ein zuckersüßer Traum und ich erwischte mich dabei, dass ich unanständige Gedanken darüber bekam, wie weich sich Stegis Haut angefühlt hatte, als er sich am Tag seiner Ankunft an mich geklammert hatte. Zart, warm und makellos und meine Hände fanden ohne mein Zutun langsam ihren Weg unter seinen Pullover, um dort Muster und Kreise auf seinen Rücken und seine Hüften zu zeichnen. Kurzzeitig übermannte mich der Scham als ich mich fragte, ob das falsch war, seinen Kinderkörper so brüsk anzufassen und es auch noch zu genießen, aber ich riss mich zusammen. Stegi war bereits erwachsen und ich hatte ihm eben noch versprochen, dass seine neuen Proportionen nichts an meinen Gefühlen für ihn ändern würden. Und er machte mir klar, dass es ihm gefiel, also tastete ich mich gefühlvoll weiter vor.

Seine Pfoten auf meinem entblößten Bauch waren weich und doch rau zur selben Zeit, als er mein Tshirt anhob und ebenfalls begann, den Bereich darunter zu erkunden. Unwillkürlich spannte ich meine Muskeln an und stieß die angestaute Luft aus meinen Lungen. Es war so schön und fühlte sich so richtig an, ganz im Gegensatz zu meiner einzigen anderen und nur kurzzeitigen Beziehung. Da war ich nervös und bedrängt gewesen aus Furcht davor, etwas zu verpassen und vielleicht irgendwann nicht mehr dazuzugehören zu den Leuten, die eine feste Partnerschaft hatten und... regelmäßigen Sex. Ich erinnerte mich nicht einmal mehr, wie mein erstes Mal gewesen war. Bestimmt nicht besonders schön, schließlich war nichts aus mir und der jungen Frau geworden. Aber an sie wollte ich jetzt auch gar nicht denken. Und an Sex eigentlich auch nicht! Dafür war es doch noch zu früh und ich fühlte mich nicht wohl bei dem Gedanken. Ganz im Gegensatz zu meinem Freund.

Seine Pfötchen hatten meinen Brustbereich erreicht und mit einem unschuldigen Blick fing er an, die empfindlichsten Stellen zu kneten und zu streicheln. Überrascht keuchte ich auf und warf meinen Kopf in den Nacken, um gleich darauf einen Knutschfleck an meinem entblößten Hals zu erhalten. Es kribbelte angenehm, nicht nur an dieser Stelle, sondern in meinem ganzen Körper. Besonders weiter unten... Gerade suchten sich meine Hände einen Weg in Stegis Hose, um ihn von dort weiter zu verwöhnen, als wir ruppig unterbrochen wurden.

"G-garfield! W-was machst du hier?", rief ich erschrocken und Stegi ließ hastig von mir ab. Der Kater saß auf dem Stubentisch, hatte sein Gesicht in grantige Falten gelegt und miaute ungeduldig und laut. War er nur zornig, dass er wieder vernachlässigt wurde? Oder war da noch etwas anderes?

Stegi krallte sich leicht an mir fest, als ich unter ihm aufstehen wollte. Auf meinen entschuldigenden Blick hin schmollte er: "Das kannst du doch später noch machen! Bitte geh jetzt nicht einfach weg, es war grad so schön und friedlich!"

"Nein, warte kurz Stegi, das ist sicherlich schnell erledigt! Sorry...", murmelte ich und folgte dem orangenen Fellbündel schuldbewusst. Mein Freund blieb auf der Couch sitzen und schaute mir verletzt nach. Nur Garfield tat so unschuldig, als wüsste er von nichts und hüpfte mit erhobenem Schweif voraus ins Bad. Ich verstand. "Das Katzenklo... Ich habs wieder vergessen, sauber zu machen, richtig?", schätzte ich und hörte den Kater kurz bestätigend schnurren. Verdammt. Das war mir schon seit seiner Ankunft andauernd passiert und da ich ihm aus Hygienegründen verboten hatte, die Menschentoilette zu benutzen, musste ich regelmäßig die Pellets wechseln. Nur vergaß ich das jedes Mal aufs Neue und war eigentlich relativ froh darüber, dass Garfield mich so zuverlässig erinnerte und nicht einfach seine Häufchen woanders im Haus setzte. Innerhalb von fünf Minuten sah es wieder frisch aus und mit einer letzten, kurzen Streicheleinheit ließ ich den Kater sein Geschäft verrichten. Jetzt musste ich nur noch Stegi wieder besänftigen.

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Als "Entschädigung" für die drei Tage ohne Uploads ;P

Und ja, bald wirds ernst zwischen den beiden *hint hint*

Garfield - Zwei Jungs, ein Kater und ein verworrenes Schicksal (#Stexpert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt