Kapitel 13

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Ich saß bereits, mit Lina, in der Mittagspause, jedoch war meine Laune nicht ganz so gut, wie sonst.
„Was ist denn heute los mit dir? Du bist so ruhig.", unterbrach Lina die Stille.
„Ich bin nur am nachdenken.", sagte ich, während ich meinen Blick, gen Boden, hielt.
„Und worüber?"
„Naja... Es ist so... Mein Freund ist viel beschäftigt und ich merke gerade, dass mir das bereits ein wenig zu schaffen macht. Er kann sich halt nicht oft bei mir melden und wir können uns nicht jederzeit treffen. Ich wusste das natürlich schon vorher, dass das so sein wird, aber ich kann ja nicht meine Gefühle ändern und deswegen keine Beziehung eingehen. Wir sind noch ganz am Anfang und bis jetzt ist alles in Ordnung. Ich hab nur Angst, dass...", ich merkte, wie meine Stimme zu beben anfing. „Ich hab halt Angst, dass sich das vielleicht nicht ändert und wir deswegen irgendwann getrennte Wege gehen müssen."
„Oh, Aurora. Alles wird gut.", sagte sie und schloss mich in eine Umarmung.
„Hör mal zu. Wenn eure Liebe zueinander starkt genug ist, werdet ihr alles durchstehen können. Aber zuerst: Konzentrier dich auf das, was jetzt ist. Mach dir nicht so viele Gedanken über die Zukunft und das, was sein könnte. Das tut niemandem gut und bringt niemanden weiter. So kannst du dich nicht auf das Schöne, was jetzt ist, konzentrieren. Verstehst du?"
„Ja, auf jeden Fall. Du hast wirklich recht und ich werde in Zukunft versuchen daran zu arbeiten. Es ist halt etwas schwer.", sagte ich, als wir uns aus der Umarmung lösten.
„Du schaffst das. Und falls die Ängste zu groß werden, kannst, und solltest du, jederzeit mit ihm darüber reden. Das wird dann bestimmt auch helfen."
„Danke, Lina. Ach, was wäre ich nur ohne dich?", sagte ich und brachte ein Lächeln zustande. Ich war wirklich froh, sie zu haben. Sie schaffte es immer, mich mit ihrer guten Laune, anzustecken und machte mir viel Hoffnung, durch ihre Worte.

Nach der Arbeit beschloss ich, zu warten, bis Jungkook sich meldete. Ich wollte nur sichergehen, dass er auch an mich dachte.

Später als gewöhnlich, legte ich mich ins Bett, um zu schlafen. Ich war etwas enttäuscht, heute nichts von ihm gehört zu haben, jedoch dachte ich an Linas Worte und daran, dass er es nicht mit Absicht machte, sondern wirklich beschäftigt war. Meine Enttäuschung schwand daher etwas.

Ich war schon fast eingeschlafen, als mein Handy mich wieder wach klingelte.
Ohne meine Augen zu öffnen, nahm ich das Telefonat an.
„Hallo?", meldete ich mich müde.
„War mein Babygirl etwa schon am schlafen?", fragte Jungkook, mit einem leicht verführerischen Ton in der Stimme.
Meine Müdigkeit verschwand allmählich.
„Ja, Jungkookie."
„Sorry. Ich wollte einfach deine Stimme hören.", sagte er.
„Alles gut. Ich freue mich doch auch, dich zu hören."
„Der Tag heute war wieder so verplant. Ich hab echt keine Ahnung, woher auf einmal diese ganzen Termine kommen. So ein scheiß Zeitpunkt.". Er klang verärgert.
„Ach, Jungkookie. Da kannst du doch nichts für, es kommen wieder ruhigere Zeiten. Zudem ist es ja noch nicht so lange her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben."
„Trotzdem. Ich hab Angst, dass das in Zukunft auch so weiter geht. Weißt du? Das wir uns dann wirklich lange nicht sehen können."
„Eine Freundin hat mal zu mir gesagt:‚Konzentriere dich auf das, was jetzt ist.' Um erlich zu sein, hatte ich die gleichen Ängste wie du, aber sie hat recht. Wir sollten uns nicht mit Zukunftsängsten belasten, sondern froh sein, dass wir jetzt gerade, in diesem Moment, miteinander telefonieren können, zum Beispiel."
Ich hoffte, meine Worte könnten ihm genauso viel Mut geben, wie Linas Worte, mir.
„Eine kluge Frau. Du hast recht.", sagte er seufzend.
„Ich liebe dich.", sagten wir beiden gleichzeitig, nach kurzer Stille.
„Na gut, ich will dich nicht vom schlafen abhalten. Du musst morgen wieder früh raus.", sagte er und ich bemerkte, dass sich seine Laune verbessert hatte.
„Ja, das stimmt... Also, gute Nacht, Jungkookie."
„Gute Nacht, Sunshine.", sagte er und schickte noch ein Kussgeräusch hinterher, was mich zum lachen brachte.
Er sorgt sich wirklich gut um mich.
Um uns.
Das macht mich so glücklich. Nichts auf der Welt, könnte mich von diesem tollen Menschen trennen.

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