Kapitel 33

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Ein sanftes Streichen durch meine Haare weckte mich, am nächsten Morgen.
„Ich hab Frühstück gemacht.", sagte Jungkook sanft, bevor er aus meinem Sichtfeld verschwand.
Müde meine Augen reibend, setzte ich mich auf und schaute in die Richtung, in die er gegangen war. Ich sah ihn, wie er auf dem Balkon saß und lächelnd auf seinem Handy tippte. Ich dachte mir nichts weiter dabei und ging zunächst ins Badezimmer, um mich frisch zu machen. Über der Badewanne hing eine Sweatshirtjacke von Jungkook, welche ich mir anzog und zumachte, nachdem ich mein T-Shit auszog, in welchem ich geschlafen hatte.

Auf dem Balkon angkommen, setzte ich mich gegenüber von ihm und begann, mir ein Brötchen aufzuschneiden. Die ganze Zeit über, schaute er auf sein Handy,er beachtete mich kein bisschen und jedes einzelne Lächeln von ihm, provozierte mich ins unermessliche.
„Jungkook!", sagte ich laut, während ich mein Messer, mindestens genauso laut, auf den Teller fallen ließ.
Er schaute mich zuerst mit erschrockenen Augen an, jedoch verwandelte sich sein Gesichtsausdruck, nach wenigen Sekunden, zu einem sehr ernsten.
„Was?", sagte er so monoton, dass es mir kalt den Rücken hinunter lief.
„Was ist dein Problem?", sagte ich, diesmal jedoch leiser und unsicherer.
Er legte sein Handy weg und sah mich nun, zum ersten Mal, richtig an.
Ein langer Seufzer entfuhr ihm und er fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht.
„Was machst du eigentlich schon die ganze Zeit auf deinem Handy?", fragte ich nun, mit kräftigerer Stimme.
Stirnrunzelnd schaute er mich an.
„Ist doch egal.", sagte er dann knapp, mit einem fragenden Unterton. Mir wurde es nun endgültig zu dämlich. Wütend stand ich auf und ging zurück ins Wohnzimmer. Ich zog Jungkooks Jacke aus und schmiss sie auf den Boden, bevor ich mein T-Shirt wieder anzog und in Richtung Haustür ging.
Ein plötzlicher, starker Griff um mein Handgelenk, stoppte mich in meiner Bewegung und zog mich zurück, sodass das nächste was ich vor meinen Augen hatte, Jungkook war.
Er wirkte plötzlich so gewaltig und der ernste Blick seiner Augen schüchterte mich unglaublich ein.
„Lass mich los.", flüsterte ich gereizt und schloss meine Augen, um nicht die Kontrolle zu verlieren.
Ich spürte, wie sich der Griff um meinen Arm löste. Er legte seine Hände nun sanft an meine Wangen, jedoch zuckte ich unter dieser Berührung zusammen.
„Aurora.", sagte Jungkook in seiner gewöhnlichen, lieblichen Stimme. Ich öffnete meine Augen und erblickte seine, welche feucht von Tränen waren.
„Lass uns reden.", sagte er dann.
Als ich nickte, ließ er seine Hände von meinen Wangen gleiten und nahm behutsam meine Hand.
Jungkook führte mich wieder auf den Balkon und bat mich, mich zu setzen.
„Bitte iss etwas, okay?", sagte er und als ich erneut nickte, gab er mir einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.

Wir aßen beide, ohne ein Wort zu sagen und als ich beim Aufräumen das letzte Besteck in die Spülmaschine einräumte, ergriff Jungkook das Wort.
„Was bedrückt dich, Aurora?"
Ich drehte mich zu ihm und stützte beide Hände, neben mir auf der Arbeitsplatte, ab.
„Während der letzten Preisverleihung von euch, war ich auf Facebook unterwegs und ... und dann hab ich halt das Shipping mit dir und IU mitbekommen und diese ganzen „Jungkooks Ideal Type Of Girl" - Videos und das hatte mich zu Anfang sehr verwirrt und ich war auch irgendwie traurig deswegen. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte, weil ich mich als Fan nie für sowas interessiert hatte und ich wollte einfach mit dir persönlich darüber reden.". Die Worte sprudelten aus mir heraus und es tat gut, endlich mit ihm darüber zu reden.
„Als du gestern Abend dann noch gesagt hast, dass es dir dank ihr gut ging und sie sich um dich gesorgt hat, war das echt ein Schock für mich. Ich habe dann Hoseok angerufen und mit ihm und Yoongi darüber geredet und sie haben mich beruhigt und mir erklärt, dass ich mir keine Sorgen machen brauch.".
Mein Kopf war während des redens auf den Boden gesenkt, da ich mir Sorgen wegen seiner Reaktion machte.
Ich verschränkte meine Hände voreinander und mein Kopf hebte sich erst, als ich sah, dass Jungkook nun vor mir stand und meine Hände in seine nahm.
Er schaute mir in meine Augen, bevor er seine Stirn an meine legte.
„Tut mir leid.", flüsterte er mit geschlossenen Augen.
„Ich bin einfach durch den Wind.", fuhr er fort, als er seinen Kopf wieder entfernte, jedoch nah bei mir stehen blieb.
Er legte eine Hand an meine Taille, während die andere in meinen Haaren verschwand.
„Ich weiß selber nicht, was mein Problem ist.", sagte er und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
„Sunshine? Möchtest du nicht einfach die nächste Woche bei mir wohnen?"
Ich freute mich über diese Frage, da ich mir für die nächste Woche Urlaub genommen hatte, da ich wusste, dass Jungkook wieder hier sein wird.
„Ich wollte dich noch damit überraschen, dass ich mir für die nächste Woche Urlaub genommen habe.", sagte ich dann und lächelte das erste Mal wieder, wodurch Jungkooks Lächeln noch breiter wurde.
„Überraschung gelungen.", sagte er und kam mit seinen Lippen näher, sodass sie sich mit meinen verbinden konnten.
„Dann lass uns mal zu deiner Wohnung fahren und ein paar Sachen holen.", sagte er dann, als wir uns voneinander lösten.

"You are a poem that breathes"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt