Kapitel 45

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Ich wachte am darauffolgenden Morgen genauso auf, wie ich eingeschlafen war. Ich liebte es, in Jungkooks Armen zu sein und trotzdem löste ich mich von ihm, um in sein Gesicht schauen zu können.
Er war noch friedlich am schlafen und somit weckte ich ihn auch nicht. Mein Zeigefinger fuhr leicht über seine kleine Narbe an seiner Wange. Ich hatte ihn nie gefragt, woher sie kam und auch hatte ich ihm nie gesagt, dass sie mir irgendwie gefiel.
Lächelnd drehte ich mich zur anderen Seite und schloss wieder meine Augen.

Ich öffnete sie wieder, als ich seine Arme um meinen Körper spürte und seinen Kopf an meinem Nacken.
„Guten morgen, meine Süße.", raunte er und platzierte daraufhin ein paar Küsse hinter meinem Ohr und auf meinem Hals.
„Guten morgen.", gab ich lachend zurück, da seine Küsse und sein Atem an meinem Hals kitzelten.
Ich drehte mich auf den Rücken und er beugte sich etwas über mich, sodass sich auch unsere Lippen berühren konnten.

Er stieg aus dem Bett und suchte seine Klamotten zusammen, bevor er auch mir etwas zum anziehen zuwarf.
Danach gingen wir ins Badezimmer und letztendlich in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten.

„Hast du mein Handy gesehen?", fragte mich Jungkook, als er sich zum essen, setzten wollte.
„Bestimmt im Wohnzimmer.", sagte ich und begann schonmal zu essen.

Er ging ins Wohnzimmer und holte sein Handy, bevor er sich zu mir an den Tisch setzte und darauf herumtippte.
Plötzlich entfuhr ihm ein erschrockenes Geräusch und seine Augen weiteten sich, als er gerade etwas trank.
„Alles okay?", fragte ich lachend.
Jungkook trank schnell sein Glas leer und stand dann auf.
„Ich komme sofort wieder, okay? Ich muss kurz was holen.", sagte er hektisch.
„Ähm, okay.", sagte ich verwirrt und schaute ihn, immernoch fragend, an.
„Bis gleich.", sagte er dann und beugte sich daraufhin, mit einem breiten Lächeln, zu mir runter, um mir einen Kuss zu geben.
Ich beschloss, einfach weiter zu essen und so auf ihn zu warten.
Was hat er bitte vor?

Ich war bereits fertig mit essen und saß, mit meinem Handy, am Tisch und wartete. Ich ging davon aus, dass er bestimmt noch essen wollte, weswegen ich den Tisch gedeckt ließ.
Es dauerte fast eine Stunde, als es an der Tür klingelte.

„Wo warst du so lange?", fragte ich ihn, als ich die Tür öffnete.
„Sorry, Baby. Ich musste zu mir nach Hause fahren."
Er hörte nicht auf zu Grinsen.
„Okay. Der Tisch ist noch gedeckt, falls du noch essen willst.", sagte ich und wir setzten uns wieder.
Anstatt zu essen, saß Jungkook jedoch gegenüber von mir und starrte mich lächelnd an.
„Jungkook, was ist dein Problem? Du machst mir Angst.", sagte ich verwirrt lachend.
Er holte etwas aus seiner Jackentasche hervor und legte es vor mir auf den Tisch.
Vor mir lag nun ein goldener Umschlag, welcher mit einem roten Band umzogen war. Das Band endete in einer Herzform.
„Was ist das?", fragte ich ihn ahnungslos und konnte mir ein Lächeln nun ebenfalls nicht mehr verkneifen.
„Mach ihn einfach auf.", sagte er und als ich den Briefumschlag in meine Hand nahm und begann, die Schleife zu lösen, schaute Jungkook mir gespannt zu.
Ich legte das Band zur Seite und öffnete den Umschlag.
Meine Hände holten zwei Tickets hervor und ich musste sie erstmal genauer anschauen, bis ich erkannte, was das für Tickets waren.
„Flugtickets?", fragte ich und schaute ihn unglaubwürdig an.
Er nickte bloß und stützte seinen Kopf auf seinen Händen ab.
Als nächstes suchten meine Augen das Ziel.

Jeju Island

„Jeju?", fragte ich ihn und er musste lachen.
Er tippte kurz etwas auf seinem Handy und hielt es mir dann hin. Ich nahm das Handy in die Hand und sah, dass er die Insel gegoogelt hatte.
Es war eine kleine, südkoreanische Insel und als ich auf  Bilder klickte, fiel mir die Kinnlade herunter.
Wunderschönste Natur zeigten die Bilder von dieser Insel.
Berge, Flüsse, Meer, weite grüne Wiesen und Blumenlandschaften.
Genau solche Orte liebte ich über alles.
Ein weiteres, lautes Lachen von Jungkook ließ meinen Kopf hochfahren.
„Gefällt es dir?", fragte er, als ich ihm das Handy zurück gab.
„Das sieht so wunderschön aus. Ich weiß garnicht, was ich sagen soll."
„Ich weiß doch, wie sehr du die Natur liebst und ich denke auch, dass wir eine ganze Menge an gemeinsamer, schöner Zeit nachholen sollten. Deswegen dachte ich mir, fliegen wir für eine Woche dorthin. Ich hab uns auch schon ein kleines Haus gemietet für die Zeit.", sagte er glücklich lachend.
„Oh mein Gott, wirklich?"
Ich war so überrascht davon gewesen und freute mich gleichzeitig auch so sehr auf unseren ersten gemeinsamen Urlaub.
Schnell stand ich von meinem Stuhl auf und lief zu Jungkook, um mich auf seinen Schoß zu werfen und ihn zu umarmen.
Mit letzter Kraft konnte er noch verhindern, dass wir vom Stuhl flogen, bevor er, immer noch lachend, meine Umarmung erwiederte.
„Danke, Jungkookie. Wirklich, dass ist unglaublich süß und lieb von dir. Ich freue mich jetzt schon riesig.", sagte ich, meine Arme immer noch um seinen Hals geschlungen.
„Liebend gern, Prinzessin. Sieh das Ganze auch als Wiedergutmachung für dass, was ich in letzter Zeit abgezogen habe."
„Längst vergessen.", sagte ich, als ich ihn lächelnd anschaute. Ich legte meine Lippen auf seine, bevor ich auch seine Stirn, seine Wangen und seine Nase küsste.

„Warte mal.", sagte ich plötzlich ernst.
„Jungkook!"
„Was ist?"
„Ich muss doch arbeiten.", sagte ich erschrocken, woraufhin er die Augen verdrehte.
„Nimm dir Urlaub.", sagte er.
„Aber den hatte ich doch erst vor kurzem."
„Dann meld dich krank?"
Fragend sah ich ihn an und noch immer auf seinem Schoß sitzend überlegte ich, wie ich das nun anstellen sollte.
„Ey.", sagte Jungkook und bewegte seine Beine ruckartig nach oben, sodass ich aus meinen Gedanken gerissen wurde.
„Wir fliegen doch erst in drei Wochen, bis dahin hast du doch noch Zeit. Aber, warum arbeitest du überhaupt noch?", fragte er mich dann.
Stirnrunzelnd schaute ich ihn an.
„Was ist das denn für eine Frage?"
„Du bekommst doch eigentlich genug Geld von deinen Eltern und außerdem, kann ich dir auch alles bezahlen was du willst. Ich hab genug Geld."
„Nein, danke.", sagte ich lachend.
„Ich will mich nicht von irgendwem abhängig machen und außerdem mag ich die Arbeit. Es macht mir Spaß."
Ihm entfuhr ein Seufzen.
„Dann sieh zu, wie du das hinbekommst, denn wir fliegen auf jeden Fall."
„Jaja, ich kriege das schon hin.", sagte ich lächelnd und gab ihm noch einen Kuss, bevor ich mich zurück auf meinen Platz setzte und Jungkook zu essen begann.

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