Kapitel 32

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Mein Weg führte zurück ins Schlafzimmer, wo ich meinen schlafenden Freund vorfand. Ich setzte mich neben ihn und strich mit meinen Fingern seine Haare aus seinem Gesicht.
„Du hast mir doch versprochen, dich nicht zu überanstrengen.", sagte ich flüsternd.
„Tut mir leid.", sagte Jungkook und öffnete seine Augen ein wenig.
„Oh, ich dachte du schläfst.", sagte ich erschrocken.
Langsam versuchte er sich aufzusetzen, doch ihm fehlte jegliche Kraft, was ihn zurück ins Bett sinken ließ.
„Oh Jungkook.". Ihn so schwach zu sehen brach mir mein Herz. Ich beugte mich über ihn und gab ihm einen Kuss auf die Stirn und auf die Wange, bevor ich meine Hand auf seine andere Wange legte und mit meinem Gesicht an seinem, kurz verweilte.
Seine Nähe tat so unglaublich gut.
Ich löste mich von ihm und begann, ihn auszuziehen um ihn dann, Schlafklamotten anzuziehen. Er war zwar schwer, aber dennoch schaffte ich es, ihm seine Klamotten auszuziehen. Als meine Augen seinen schönen Körper sahen, wurde ich ein wenig rot.
Ich ging ins Badezimmer um ein nasses kleines Tuch zu holen, denn ich hatte bemerkt, dass sein ganzer Körper sehr warm war.
Jungkook öffnete seine Augen wieder, als er das kühle Wasser auf seinem Körper spürte.
„Das tut gerade mega gut.", sagte er und schenkte mir ein Lächeln, welches ich erwiderte.

Nachdem ich Jungkook beim anziehen geholfen hatte, zog auch ich mich um.
„Jungkook?", fragte ich leise, als ich mich wieder neben ihn setzte.
„Hm?"
„Wie ging es dir eigentlich sonst so während der Tour, vorallem, als das mit deinem Bein passiert ist? Ich hoffe, es war nicht allzu schlimm.", sagte ich leise und kraulte mit meiner Hand, leicht seinen Kopf.
„Es ging schon.", sagte er, immer noch mit geschlossenen Augen. „IU war für mich da und immerhin hatte sie sich ein wenig um mich gekümmert."
Fast schon automatisch stoppte meine Hand in ihrer Bewegung und ein kurzes Stechen durchfuhr meinen ganzen Körper, als ich sein kleines Lächeln bemerkte. In seiner Stimme klang keine einzige Emotion mit, sie war völlig monoton. Keine Chance sie zu deuten.
„Aber Jungkook du -", meine Stimme fing zu beben an. „Du weißt doch, dass ich dich jederzeit begleitet hätte, wenn es möglich gewesen wäre, oder?" Ich war so unsicher.
Er zuckte lediglich mit den Schultern und sein kleines Lächeln verschwand. Ich war in dem Moment nur froh darüber, dass er meine Träne nicht sehen konnte, welche mir über die Wange lief.
Ich deckte ihn zu und machte das Licht aus, bevor ich die Tür schloss und ins Wohnzimmer ging, um aufzuräumen.
Ich erinnerte mich an Hoseoks Nummer, welche ich nun besaß und beschloss ihn anzurufen, als ich auf der Couch im Wohnzimmer saß. Ich musste unbedingt mit jemandem darüber reden.
Schon nach dem ersten Klingeln meldete sich jemand.
„Hallo?", hörte ich Yoongi fragen.
„Yoongi? Ich bin's, Aurora. Ich wollte mit Hoseok sprechen."
„Ah, Aurora. Schön dich mal wieder zu hören. Er ist gerade auf Klo aber kommt gleich wieder. Ist denn alles in Ordnung?"
Ich konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken und wünschte, es wäre gerade irgendjemand hier, der mich in den Arm nehmen würde.
„Ich weiß es nicht.", sagte ich dann schließlich.
„Scheiße.", hörte ich von Yoongi, bevor ich Hoseok rufen hörte:„Was machst du an meinem Handy?"
„Aurora ist dran. Irgendwas ist passiert."
Ein Rascheln verriet mir, dass Hoseok nun das Handy in der Hand hielt.
„Mach auf Lautsprecher.", sagte Yoongi noch, bevor Hoseok zu mir sprach.
„Aurora, Liebling. Was ist los?", fragte er mich lieb.
„Also... Es geht um Jungkook und um -", ich wollte ihren Namen nur ungern aussprechen.
„Und um IU."
„Ji-eun?!", kam es von Yoongi und Hoseok gleichzeitig.
„Ja.", sagte ich nur leise.
„Was soll mit der sein?", fragte Yoongi.
„Also... Während der Preisverleihung hatte ich im Internet entdeckt, dass Jungkook sie sehr mag und ich bin auf Leute gestoßen, die die beiden shippen und -"
„Aurora!", unterbrach mich Yoongi. „Das ist doch nur das Internet. Die Leute shippen mich auch mit Jimin aber diese Sachen entsprechen doch nicht der Realität."
„Ja, Yoongi, das ist mir auch klar geworden.", entgegnete ich gereizt. „Aber als ich Jungkook heute fragte, wie es ihm während der Tour ging, als er sich die Verletzung zugezogen hatte, antwortete er, dass es ganz okay war, weil IU immerhin bei ihm war und sich um ihn sorgte."
Ein paar Sekunden herrschte Stille am anderen Ende der Leitung, bevor Hoseok diese unterbrach.
„Auch wenn er das gesagt hat... Wird er es ganz sicher nicht so gemeint haben. Er mag zwar ihre Musik und ihre Figur als Künstlerin, aber mehr auch nicht. Zwischen den beiden ist nie irgendwas vorgefallen und die beiden hatten auch nie wirklich Kontakt zueinander... Du brauchst dir wirklich keine Sorgen darüber zu machen. Du weißt ja garnicht, wie froh er ist, dich gefunden zu haben. Das würde er für niemanden aufgeben."
Hoseok war einfach ein Schatz, seine lieben Worte schafften es, ein weiters Mal, mich aufzumuntern.
„Danke, Hoseok."
„Gern. Falls doch noch irgendwas sein sollte, melde dich ruhig wieder."
„Mach ich.", sagte ich, mit deutlich besserer Laune, bevor ich dann auflegte.

Ich wollte Jungkook nicht wecken, weshalb ich beschloss, diese Nacht auf der Couch zu schlafen.

"You are a poem that breathes"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt