Also ich habe mir ja schon oft vorgestellt, wie es währe, in einem meiner Lieblingsfilme oder Bücher zu sein und die Story selbst mit zu erleben, aber dass dies dann auch wirklich passiert hätte ich nie erwartet... Nach einem Heulkrampf während dem...
"Wo bleibt Chuck mit Clint und Jeff?", fragt Newt ungeduldig.
"Beruhige dich. Die werden sicher gleich kommen.", versichert ihm Minho.
Just in diesem Moment kommen die drei in die Krankenhütte gestürmt.
"Was ist passiert?", fragt Jeff sofort und die Jungs erklären ihnen die Geschichte. "Okay, wir checken erstmal, ob etwas gebrochen ist, aber ich denke, so schlimm ist es nicht." Clint tastet meine Rippen ab. Erst auf der linken und dann auf der rechten Seite.
Bei der rechten Seite ziehe ich scharf die Luft ein und Clint nimmt sofort seine Hand weg.
"Sieht nach einer Prellung aus. Vielleicht ist es auch nicht ganz so schlimm. Wo haben sie dich noch erwischt?"
"Gesicht und Magen. Ist aber halb so wild.", presse ich hervor.
Jeff richtet sich an Thomas, Newt, Minho und Chuck. "Im Moment können wir nicht viel tun, außer die Wunden zu kühlen und ihr vielleicht einen Tee geben."
Die vier nicken und Clint geht in ein anderes Zimmer.
"Also, Clint wird einen kühlen Umschlag vorbereiten. Sie wird übernacht hier bleiben, am besten ist es, wenn einer von uns immer in der Nähe ist, falls etwas sein sollte.", erklärt Jeff.
Na toll, jetzt darf ich wegen Gallys beschissenen Freunden eine Nacht in der Krankenhütte verbringen!
Clint kommt wieder in den Raum, zusammen mit einem nassen Tuch. Vorsichtig krämpelt es mein T-Shirt ein wenig hoch und legt den kalten Lappen auf meine Rippen. Der Schmerz lindert sich ein wenig, was mich echt erleichtert.
Das letzte, was ich jetzt gebrauchen kann ist eine geprellte Rippe! Vielen Dank, Rob!
"Na schön, kann vielleicht heute einer von euch bei ihr bleiben? Jeff und ich hatten heute schon Überstunden, da sich einer der Schlitzer verletzt hat und jetzt sind wir ziemlich müde.", erklärt Clint.
Minho nickt. "Newt kann ja hier bleiben!", sagt er dann und schubst den blonden etwas nach vorne.
"Wieso denn ich?", fragt er genervt.
Bin ich wirklich so schrecklich, oder was? Also ich hoffe doch nicht!
Also sehe ich ihn mit hochgezogener Augenbraue an.
"Jetzt stell' dich nicht so an, Newt. Sie wird schon nicht beißen. Außerdem bist du hier der Stellvertreter für Alby und da dieser im Moment auch auf der Krankenstation liegt, kannst du das hier doch erledigen."
"Genau! Und außerdem sind Minho und ich schon die letzte Nacht wach gewesen. Wir müssen ja auch Mal schlafen.", wirft Thomas ein.
"Also dann, viel Spaß euch beiden!", sagen die fünf und verschwinden aus dem Zimmer.
"Okaaay. Was war das denn?", frage ich danach und sehe Newt fragend an. Er zuckt nur mit den Schultern, "Keine Ahnung. Aber wie's aussieht verbringe ich die Nacht wohl hier." "Tja, wäre ich doch nur im Labyrinth abgekratzt.", entgegne ich sarkastisch.
"Hast du eigentlich große Schmerzen?", fragt er danach. Ich schüttel den Kopf. "Es geht schon wieder mit dem kühlen Tuch." Newt nickt und sieht dann eine Zeit lang ins Leere.
"Anna?", sagt er dann nach einer Weile.
"Ja", entgegne ich und sehe zu ihm.
"Wie ist deine Familie so?", er sieht mich interessiert an, aber ich bin mir sicher, dass ich in seinen Augen auch Traurigkeit erkennen kann.
"Ähm... Naja, also meine Familie ist nett, würde ich Mal so sagen."
Gott, ich bin echt die Falsche, wenn es um sentimentale Sachen geht.
"Hast du Geschwister?"
Ich nicke. "Ich hab eine große Schwester, aber wir streiten uns ziemlich oft... Natürlich vermisse ich sie trotzdem!", füge ich schnell hinzu.
"Und wie kommst du mit deinen Eltern klar?", fragt er weiter.
"Also ich verstehe mich gut mit ihnen. Manchmal streite ich mich auch mit ihnen, aber nur wegen Kleinigkeiten. Aber ich glaube im Moment vermisse ich sie genauso dolle wie meine Schwester. Und meinen Kater."
"Du hast einen Kater?"
Ich bejahe und er fragt weiter.
"Wie heißt er?"
"Mautzi. Kreativ oder?", sage ich ironisch und lache leicht. Newt lacht ebenfalls und kratzt sich am Hinterkopf.
"Du? Glaubst du, meine Eltern und ich haben uns gut verstanden?", will er als nächstes von mir wissen.
Ich sehe ihn erst Mal nur an, bis ich ihm antworte. "Ich bin mir sicher, du warst ein toller Sohn und deine Eltern sind mächtig Stolz auf dich."
Wow, ich habe einmal etwas gesagt, was nicht komplett verrückt ist. Diesmal war es sorag richtig sentimental!
Newt lächelt leicht. "Danke", sagt er dann und streckt sich einmal.
"Ich glaube wir sollten so langsam mal schlafen. Also du, ich muss ja aufpassen."
"Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt schlafen kann."
Newt schaut mich wieder an. "Wieso? Hast du Angst?"
"Was? Nein! Ich meine, weil ich heute Vormittag schon geschlafen habe. Dann kann ich jetzt nicht mehr einschlafen.", erkläre ich schnell.
Er sieht mich mit einem leichten Lächeln an. "Versuch's einfach. Und falls es nicht klappt, dann kannst du ja Schäfchen zählen."
Ich sehe ihn genervt an und hebe meine Augenbraue.
"War ja nur ein Witz..."
Ich nicke leicht und lasse meinen Kopf dann in das Kissen des Bettes fallen. Ich seufze einmal tief und schließe meine Augen.
Gott, hoffentlich habe ich eben das richtige geantwortet. Würde er mich länger kennen, dann hätte er mich so etwas nie gefragt. In sentimentalen Dingen bin ich echt der schlechteste den man Fragen kann.
Ich habe die Augen immer noch geschlossen, aber schlafen soll ich anscheinend nicht. Außerdem habe ich das Gefühl, dass Newt mich die ganze Zeit anstarrt. Wie soll man denn so schlafen?!
Ich drehe mich auf die Seite und drehe dem Blonden somit den Rücken zu.
Keine gute Idee, denn so liege ich auf meiner verstauchten Rippe. Es tut zwar weh, aber ich ignoriere es, da ich mich nicht wieder umdrehen will. Außerdem kann ich nicht so gut auf dem Rücken schlafen. Ich liege lieber auf der Seite. Warum das so ist kann ich selber nicht genau sagen, ist halt so.
Ich ziehe die Decke enger an mich ran, da mir etwas kalt geworden ist und gähne dann einmal.
"Nacht.", murmel ich noch.
"Gute Nacht.", sagt auch Newt.
Danach liege ich noch ein paar Minuten wach, aber dann fallen mir doch die Augen zu und ich versinke in einem Meer aus Schlaf.
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