Also ich habe mir ja schon oft vorgestellt, wie es währe, in einem meiner Lieblingsfilme oder Bücher zu sein und die Story selbst mit zu erleben, aber dass dies dann auch wirklich passiert hätte ich nie erwartet... Nach einem Heulkrampf während dem...
Als ich aufwache, finde ich mich in meiner Hängematte wieder. Die Sonne ist schon aufgegangen, auch wenn ich sie durch die hohen Mauern des Labyrinths nicht sehen kann.
Erstaunlich, dass alles genauso wie im Buch ist. Die Lichtung ist eins zu eins so, wie ich sie mir beim Lesen vorgestellt habe.
Aber wie ist das alles möglich? Wie zum Teufel komme ich hier her und vor allem wieso?!
Das alles habe ich mich zwar schon oft gefragt seitdem ich hier bin, aber ich verstehe es immer noch nicht.
Wieso ausgerechnet ich? Hätte es nicht auch jedes andere Fan-Girl sein können? Was ist so besonders an mir?
Ich seufze einmal und setze mich dann auf. Ich strecke mich gründlich, stehe auf und sehe mich um. Mein Blick fällt auf Chuck, welcher noch immer schlafend in seiner Hängematte liegt. Bei diesem Anblick muss ich grinsen, wenn Chuck noch schläft, dann ist es anscheinend relativ früh.
Erstaunlich, dass ich schon wach bin...
Ich entscheide mich dazu, den kleinen schlafen zu lassen und mache mich auf zu Pfanne um mir mein Frühstück zu holen.
"Morgen!", rufe ich, als ich den Speisesaal betrete.
Bratpfanne taucht hinter einem Schrank auf und sieht mich erstaunt an. "Oh! Morgen Anna! Wieso schon so früh wach?"
Ich zucke nur mit den Schultern. "Keine Ahnung. Konnte einfach nicht mehr schlafen. Dann bin ich eben schon aufgestanden."
"Ach so! Na dann solltest du aber auch schon dein Frühstück bekommen.", erwiedert der Koch und hält mir einen Teller mit zwei Käsebrötchen hin. Ich sehe ihn dankend an und nehme das Essen entgegen.
Schließlich lasse ich mich an einem der Tische nieder und fange stumm an, mein Frühstück zu verspeisen.
Es ist noch keiner im Speisesaal, also habe ich auch niemanden, mit dem ich mich unterhalten kann.
"Hey Blondie! Schon wach?", ertönt es plötzlich hinter mir. Ich verdrehe genervt die Augen, muss aber gedanklich doch grinsen.
"Was ist, Minho?", frage ich mit vollem Mund. Der Asiate lacht lauthals los und lässt sich neben mir nieder. Auch auf der anderen Seite sitzt auf einmal jemand. Thomas.
"Wieso schon so früh wach?", will Minho wissen.
Ich zucke nur erneut mit den Schultern. "Konnte einfach nicht mehr schlafen."
"Bist gestern ja auch schnell eingeschlafen, was?", grinst er.
"Hey, Minho! Lass sie doch.", mischt sich jetzt auch Thomas ein.
Ich sehe abwechselnd, mit einem fragenden Gesichtsausdruck, zwischen den beiden hin und her. Wovon reden die bitte? Was war denn gestern so besonders?
Ich fange an zu überlegen. Alsooo... Wir haben zu Abend gegessen. Dann habe ich Newt mit in den Versammlungsraum genommen, um ihm von den Mauern zu erzählen. Danach sind wir zu Alby und Teresa gegangen und dann... Oh Gott!
Ich reiße die Augen auf und spüre, wie mir die Röte in die Wangen schießt. Scheiße! Ich bin gestern also tatsächlich in Newts Armen eingeschlafen? Ach Gott, wie peinlich! Ich kann ihm doch nie wieder in die Augen schauen!
"Naja, wir müssen dann auch los. Du weißt schon, das Labyrinth.", sagt Thomas schließlich und steht auf.
"Guten Appetit!", sagt Minho und klopft mir auf die Schulter.
Dann machen sich die beiden vom Acker und lassen mich alleine sitzen. Ich schiebe meinen Teller von mir weg und lasse meinen Kopf auf die Tischplatte fallen.
"Gott, ich bin echt selten doof...", flüstere ich mir selber zu. Mir entfährt ein genervtes Stöhnen.
"Und, miese Laune?", sagt dann jemand und ich fahre erschrocken hoch. Vor mir sitzt Newt und lächelt mich an.
Ich merke sofort, dass ich noch röter werde und versuche, das mit einem Lächeln zu verstecken.
"Oh! Hey! Äh... Ich meine natürlich Guten Morgen... Newt...", stotter ich unbeholfen vor mich hin und lache am Ende nervös.
Newt hebt eine Augenbraue und mustert mich skeptisch.
"Geht's dir gut?", fragt er dann.
"Mir? Ja, natürlich! Also... M-mir könnte es nicht besser gehen!" Tja, manchmal bin ich einfach eine furchtbar schlechte Lügnerin.
Newt sieht mich noch einmal an, dann beugt er sich grinsend zu mir nach vorne.
"Es ist wegen gestern Abend, oder? Dir ist es peinlich, stimmt's?"
Ich sehe ihn an und lache dann wieder nervös. "Ähm... Vielleicht."
Newt lächelt mich wieder an, ehe er etwas erwiedert, "Das muss es nicht. Hat mir gar nichts ausgemacht."
Jetzt muss ich auch leicht lächeln. "Hast mich wahrscheinlich die ganze Zeit ausgelacht, weil ich bestimmt wieder geschnarcht habe."
Jetzt brechen wir beide in schallendem Gelächter aus. Newt ist so ein lieber Mensch. Er kann einen einfach immer wieder zum Lachen bringen, auch wenn es dir gerade eigentlich richtig scheiße geht. Was bitte ist mit James falsch gelaufen, dass er ihn hat sterben lassen?!
Innerlich bin ich jetzt schon wieder am heulen, was ich mir diesmal aber nicht anmerken lasse. Ich muss ihn unbedingt retten! Kostet es, was es wolle!
"Und, bist du nervös?", fragt der blonde dann plötzlich.
Ich sehe ihn verwirrt und fragend an.
"Na, wegen der Versammlung später. Dir ist schon klar, dass du dann deinen Standpunkt vertreten musst, oder?"
"Was?! A-aber ich bin mies in sowas! Das kann ich nicht alleine! Du musst mir helfen! Bitte, bitte, bitte!", flehe ich Newt schon beinahe an.
"Klar helfe ich dir.", lacht er, "Aber wir sollten jetzt auch mal los, um Zart und den anderen zu helfen."
Ich nicke und schiebe mir den letzten Bissen von meinem Brötchen in den Mund.
Auf dem Weg zum Garten treffen wir Chuck. "Da bist du ja! Man, ich hätte echt nicht gedacht, dass du auch als eine der ersten aufstehen kannst.", grinst der jüngere.
"Haha, vielen Dank. Geh du lieber mal frühstücken!", antworte ich, wuschel ihm einmal durch die Haare und schicke ihn somit fort.
Als Newt und ich bei den Feldern ankommen, sind außer uns und Zart noch fast keine Jungs da.
"Anna? Seit wann schon so früh wach?", fragt Zart und reicht mir, wie immer, einen Sparten.
"Man, wieso fragen mich das alle?! Darf ich nicht auch mal früh aufstehen?", entgegne ich gespielt beleidigt.
"Doch schon, aber sonst schläfst du immer wie ein Stein."
"Bla bla bla! Hör auf zu reden und fang an zu arbeiten.", grinse ich und wir beginnen damit, den Garten zu pflegen.
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