Wir gehen also den langen Gang, wie im Buch beschrieben, entlang. Keiner sagt etwas, vermutlich weil niemand durch die schlechte Stimmung weiß, was er sagen soll.
Ich laufe als letztes hinter allen anderen, damit ich still und heimlich alleine vor mich hin weinen kann.
Die Schluchtzer versuche ich so gut es geht zu unterdrücken, was jedoch echt schwer ist und mir auch nicht immer gelingt.
Schließlich breche ich tatsächlich in Tränen aus, was ich leider nicht verhindern kann. Teresa ist sofort zur Stelle und nimmt mich in den Arm. Auch wenn ich sie eigentlich nicht leiden kann, bin ich gerade ziemlich froh, dass sie da ist. In diesem Moment vermisse ich wirklich schmerzlich meine besten Freunde.
"Hey, was ist denn los?", fragt Teresa und streicht mir über den Rücken.
"Was los ist, fragst du?! Ich sag dir was los ist! Da draußen liegen vielleicht welche von meinen Freunden und ich bin Schuld, weil ich sie nicht gerettet habe!", rufe ich, umarme sie aber weiterhin und durchnesse somit ihr T-Shirt.
Die Jungs stehen einfach nur daneben und schweigen, wofür ich ihnen diesmal sogar dankbar bin. Das hier ist gerade einfach ein Mädchen Moment.
"Das ist doch nicht deine Schuld.", sagt sie mitfühlend und reded weiter auf mich ein, "Das ist die Schuld der Schöpfer."
Moment! Hat sie das gerade wirklich gesagt? Vielleicht kann ich Teresa ja tatsächlich zur Vernunft bringen!
Ich löse mich aus der Umarmung und sehe sie an. Sie lächelt mir leicht aufmunternd entgegen.
"Alles wieder gut?", fragt sie dann.
Ich nicke schnell. "Ähm... ja, ja... alles wieder gut...", meine ich und wische mir die Tränen weg.
"Lasst uns weiter gehen.", beschließe ich und dränge mich mit neuem Mut an den Jungs vorbei, sodass ich jetzt ganz vorne laufe.
Die anderen folgen mir.Ich komme an der richtigen Tür an und will den Raum betreten, weiche jedoch sofort zurück und verstecke mich hinter der Wand, als ich sehe, was da drinnen abgeht.
"Was ist?", will Minho wissen.
"Psst!", zische ich und linse kurz ins Zimmer.
Dort sehe ich Gally, mit einem Messer in der Hand, wie er die anderen Lichter anbrüllt.
"Wir können da jetzt nicht rein!", flüstere ich.
"Wieso? Was geht da drin ab?", fragt Thomas.
"Wenn wir jetzt da rein gehen, dann wird Gally ein Messer in unsere Richtung feuern, und das wäre eher ungünstig.", erkläre ich leise.
Außerdem kann ich so vielleicht Chuck retten!
Ich beobachte das Geschehen weiter, bis etwas passiert, womit ich nie, wirklich nie in meinem ganzen Leben gerechnet hätte. Gally wirft das Messer in Richtung Adam, einem seiner besten Freunde, weil er sich gerade mit ihm angelegt hat.
Mir entfährt ein kleiner Schreckensschrei und ich halte mir schnell die Hand vor den Mund.
Da stirbt gerade ein Mensch! Direkt vor meinen Augen! Diesen Anblick werde ich mein Leben lang nicht vergessen.
Thomas, Newt, Minho, Teresa und Chuck stürmen in den Raum, während ich immernoch wie angewurzelt im Türrahmen stehe.
Rob ist schon dabei, seinen besten Freund, oder jetzt wohl eher
Ex-besten-Freund, halb tot zu prügeln, während meine Freunde versuchen, ihn von Gally weg zu ziehen.Wow, dass ich das noch erleben darf! Rob verdrescht Gally. Und dabei hat er sich bei mir über sein Verschwinden beschwert.
Ich schüttel kurz den Kopf und löse mich somit aus meiner Starre.
Dafür gehe ich nun zu den anderen. Rob hat sich halbwegs wieder beruhigt, dreht uns aber allen den Rücken zu. Gally liegt jetzt auf dem Boden, bewusstlos."Das hätte ich verhindern sollen.", flüstere ich leise und sehe kurz zu Adam, welcher schon umgeben von Blut ist. Seine Augen sind aufgerissen und starren matt und ausdruckslos ins Leere. Aus seinem Mund heraus führt eine dünne, rote Linie. Blut.
Das silbrig glänzende Messer steckt noch immer in seiner Brust und ist ebenfalls von der roten, klebrigen Masse umgeben.Mein Blick bleibt erstaunlich lange an ihm hängen. Das ist der erste Tote, den ich hier wirklich vor mir liegen habe. Das erste mal, dass ich einen Menschen vor meinen Augen hab sterben sehen.
Ermordet.
Von seinem besten Freund, nur weil dieser in der Gewalt von ANGST steht. Diese dreckigen, widerlichen Bastarde!
Meine Hände Bällen sich zu Fäusten.
Ich kannte Adam zwar nicht, aber er hatte es nicht verdient so zu enden. Keiner hat das! Nicht einmal Rob.Der Kloß in meinem Hals wird zunehmend größer und größer. So sehr ich es auch will, ich kann meinen Blick nicht abwenden.
Alles andere bekomme ich gar nicht mit , da ich wie benommen da stehe und auf den Leichnam des circa 17 jährigen starre.
Wie fühlt es sich an zu sterben?
Schießt es mir plötzlich durch den Kopf. Aber eigentlich will ich es gar nicht wissen.
"Anna!", höre ich Chuck auf einmal rufen. Moment, Chuck?! Das heißt er lebt! Ich hab ihn gerettet! Zwar nur dadurch, dass ich geheult habe und wir dadurch später hier waren, aber trotzdem! Das zählt! Es ist vielleicht nicht wirklich heldenhaft, aber es zählt.
Endlich kann ich meinen Blick abwenden, weshalb ich nun zu Chuck schaue.
"Komm! Wir müssen los!", schreit er mir zu.
Erst jetzt bemerke ich, dass die anderen schon fast alle hier weg sind."I-Ich komme!", gebe ich, mehr oder weniger laut, zurück.
Ich neige mich noch ein letztes mal zu Adam hinunter und ziehe mit Mühe und Anstrengung das Blut verschmierte Messer aus seinem Brustkorb. Wer weiß, vielleicht rettet es mit in der Brandwüste ja das Leben?
Ich umklammere es fest und laufe zusammen mit Chuck in Richtung des verbeulten Vans, wo wir schell, und wohlgemerkt als letztes einsteigen.
Wir lassen uns nebeneinander auf einem der vielen Zweierplätze nieder und atmen ersteinmal durch.
Ich habe es geschafft. Denke ich erschöpft und lehne meinen Kopf gegen die kalte, schmutzige Fensterscheibe. Ich habe das Labyrinth überlebt! Und ich habe Chuck gerettet! Und sowie ich es gesehen habe, haben auch Zart, Clint, Jeff und Alby heil überstanden. Eben alle die ich retten wollte.
Für's erste zufrieden lächle ich leicht, auch wenn ich genau weiß, dass uns bald noch viel schlimmeres erwarten wird.
Aber im Moment bin ich einfach nur glücklich.Müde schließe ich die Augen und sinke in ein Meer aus Schlaf...
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Oh mein Gott, Leute! Ich fühle mich so unglaublich schlecht, weil ich so lange nicht geschrieben habe!😂
Ich wusste einfach nicht wie ich weiter schreiben sollte, und die Motivation war irgendwie auch nicht so richtig da...
Na ja, jetzt kann ich auch nichts mehr dran ändern.
Jedenfalls neigt sich diese Fan-Fiction langsam dem Ende zu und so wollte ich mich einmal bei allen bedanken, die immer für diese Story gevotet und fleißig kommentiert haben! Danke, ihr seid wirklich die besten und ich weiß echt nicht, womit ich das verdient habe!
❤💛💚💙💜❤💛💚💙💜❤💛💚💙
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Between the Walls - A Maze Runner Fanfiction (German)
FanfictionAlso ich habe mir ja schon oft vorgestellt, wie es währe, in einem meiner Lieblingsfilme oder Bücher zu sein und die Story selbst mit zu erleben, aber dass dies dann auch wirklich passiert hätte ich nie erwartet... Nach einem Heulkrampf während dem...