"Na schön, Jungs. Wir machen uns bereit zur Flucht! Sucht sämtliche Waffen zusammen, die wir haben! Bindet Messer an lange Stäbe um Speere daraus zu machen! Lasst euch was einfallen, wir müssen uns so gut verteidigen, wie wir können!", ruft Alby uns allen zu. Die Lichter nicken und machen sich sofort an die Arbeit.
Chuck und ich gehen zusammen in den Wald, um uns nach großen Ästen umzusehen, wie Alby es vorgeschlagen hat. Nach einer Weile, in der es die ganze Zeit still war, fängt Chuck an zu sprechen. "Du, Anna?"
"Ja?", antworte ich und sehe ihn an. Dieser Junge hat es wirklich nicht verdient hier zu sein. Er ist mittlerweile schon wie ein kleiner Bruder für mich. Wenn ich es nicht schaffe, ihn zu beschützen, dann sterbe ich vor Traurigkeit und Schuldgefühlen!
"In diesem Buch... Bin ich da... naja... gestorben? Also bei der Flucht?", fragt er dann. In seiner Stimme höre ich Angst und Unsicherheit. Aber was soll ich denn jetzt sagen? Ich will ihm ja nicht noch mehr Angst machen, aber kann ich nochmal lügen?
"Nein!", sage ich schnell, ehe ich richtig darüber nachgedacht habe. Und schon wieder gelogen und das auch noch im Abstand von höchstens einer Stunde... Erneut fühle ich mich richtig schlecht. Vor allem, weil ich mir nicht sicher sein kann, ob Chuck das ganze hier überlebt, auch wenn das vielleicht grob klingt. Aber es ist die Wahrheit, daran kann ich nichts ändern... Ich werde mich anstrengen, mich bemühen Chuck das Leben zu retten. Das ist jetzt erstmal das wichtigste und danach kommt Newt! Natürlich werde ich auch versuchen, die anderen zu beschützen, aber die beiden sind mir am wichtigsten! Wenigstens ist Chuck immun gegen den Brand... Also, das habe ich auf jeden Fall mal gelesen.
Chuck neben mir atmet erleichtert aus. "Boah, da bin ich aber erleichtert!" Na wenn du wüsstest... Ich lächele einmal gequält, in der Hoffnung, dass Chuck nicht bemerkt, wie angespannt ich bin.
Wir machen uns weiter an die Arbeit und finden einige gute Äste, die dick und lang genug sind. Wir sammeln jeder so viele, wie wir tragen können und machen uns dann vollgepackt wieder auf zur Lichtung. "Braucht ihr Hilfe?", kommt uns Newt entgegen. Ich schüttele den Kopf und erwidere nur ein "lässiges"- man bemerke die Gänsefüßchen -'Nö, lass mal'. Diese Antwort wirkt jedoch nicht mehr ganz so "lässig" und "cool" als mir gut die Hälfte der Stäbe runter fällt.
"Upsi...", lache ich verlegen, "Vielleicht habe ich doch Hilfe gebraucht, aber jetzt ist es eh zu spät." Chuck und Newt brechen in Gelächter aus, welches meiner Meinung nach nicht ganz zu unserer Situation passt.
"Hallo?! Kriegt euch mal wieder ein, immerhin kämpfen wir heute Nacht gegen einen Haufen schleimiger Monster-Roboter, die nichts anderes im Sinn haben, als uns mit Haut und Haar zu verschlingen!", hole ich sie unsanft in die Realität zurück.
Sofort wird Newt wieder ernst. "Du hast recht. Chuck, geh in die Küche und hol so viele Messer und Seile, wie du finden kannst. Dann werden wir zusammen die Speere machen." Chuck nickt und macht sich so gleich wieder auf den Weg in die Küche.
Ich lasse mich erschöpft auf den Boden fallen. Die Speere würden wir sowieso im sitzen machen, also warum nicht auf dem Boden? Stört ja keinen. Ich schließe meine Augen und atme einmal ein und aus. Erst jetzt bemerke ich, wie viel Bammel ich eigentlich vor heute Nacht habe. Gegen die Griewer zu kämpfen würde auf jeden Fall kein Zuckerschlecken werden. Was, wenn ich es nicht schaffe? Oder noch schlimmer, wenn Newt, Minho, Thomas, Teresa oder Chuck es nicht schaffen? Oder wenn wegen mir mehr Leute sterben, als im Buch? Würde ich mir das je verzeihen können? Vermutlich nicht...
"Du machst dir Sorgen, oder?", fragt Newt nach kurzer Zeit.
"Du merkst aber auch echt alles, oder?", lache ich leicht.
Der Blonde lacht ebenfalls ein wenig und nickt.
"Wie meine Mutter. Vor der kannst du auch nichts verheimlichen.", erinnere ich mich schmerzlich an zu Hause.
Newt sieht mich mitfühlend an. "Du vermisst sie echt ganz schön, oder?" Ich nicke nur. Was ich auch sehr vermisse ist mein Kater. Vor allem habe ich gerade das große Bedürfnis, ihn zu knuddeln. Vielleicht wäre ich dann nicht mehr ganz so aufgeregt.
"Aber das geht schon. Ich werde sie ja", hoffentlich, "wieder sehen.", antworte ich und tue so, als würde mir das alles hier überhaupt nichts ausmachen, was es jedoch sehr wohl tut! Gerade, als Newt den Mund aufmacht um weiter zu sprechen, da kommt Chuck auch schon zurück. Mit den ganzen Messern im Arm sieht es aus, als würde er sich für einen Massenmord vorbereiten, aber so etwas würde Chuck nie tun, auch nicht, wenn er älter wird. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer!
Der Jüngere lässt die Messer - und Seile - scheppernd und klirrend zu Boden fallen und verschnauft dann eine Weile. "Ich wusste nicht, dass wir so viele von den Dingern haben...", bemerkt Newt überrascht. "Ich auch nicht...", atmet Chuck schwer. Anscheinend sind die Messer ziemlich schwer gewesen. Als ich von dem Haufen Metall aufsehe, bemerke ich, dass Newt und Chuck mich ansehen. "Was?", frage ich irritiert, "Glaubt ihr etwa, so eine unwichtige Information steht in dem verklonktem Buch?" Die beiden fangen wieder an zu lachen, trotz der ernsten Lage. Ist vielleicht auch besser so, das könnte sie ablenken...
"Nein, das meinen wir doch gar nicht!", erklärt Chuck, "Wir haben gesagt, dass wir so langsam anfangen sollten zu arbeiten, aber du hast uns nicht zugehört!" Oh... da war ich wohl mit den Gedanken bei den Messern... Super! Für Außenstehende klingt das jetzt so, als wäre ich ein Psychopat. Der Joker oder so! Anna und ihr geheimes, böses Doppelleben! Im Kampf gegen Batman!
"Also gut, dann lasst uns endlich anfangen!", beschließe ich mit sarkastischem Enthusiasmus. Wir setzen uns also zu dritt auf die Wiese und fangen damit an, die Messer an die Holzstäbe zu binden, wobei ich mir jedoch drei mal in die Finger schneide. Tja, ich bin halt untalentiert.
Newt fragt die ganze Zeit, ob ich nicht zu Clint und Jeff gehen will, doch ich verneine. Insgeheim muss ich aber die ganze Zeit an die Instergrammbilder von Mama Newt denken. Lustig...
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Between the Walls - A Maze Runner Fanfiction (German)
FanfictionAlso ich habe mir ja schon oft vorgestellt, wie es währe, in einem meiner Lieblingsfilme oder Bücher zu sein und die Story selbst mit zu erleben, aber dass dies dann auch wirklich passiert hätte ich nie erwartet... Nach einem Heulkrampf während dem...