Verbotene Liebe | BoyXMan

*2*

Luke P.O.V

"Das war ne dumme Idee, das weißt du selbst." meinte ich und warf meinen Kaffeebecher in den Müll. "Wieso? Weil die kleine Schulsprecherin aufgetaucht ist? Soll sie ihn doch ins Krankenzimmer tragen, die Galber sagt sowieso nichts."

Dani konnte wirklich ein Sturrkopf sein, aber bisher hatte er auch Recht gehabt mit dem, was er so von sich gab.

Jan hielt sich eine Wasserflasche gegen die Hand. "Du hättest nicht so übertreiben müssen. Ich kann dir einen  Kühlakku besorgen." schlug Max, unser kleines Engelchen, vor. Jan wank nur ab.

"Ich hatte nicht einmal geplant, seinen Arm wirklich in den Tisch zu prügeln. Das Holz hat nachgegeben, als ich auf seinem Arm unterschreiben wollte." fügte er hinzu.

"Scheiß Schule halt, hier ist alles billig." Ich tippte Jan gegen die Schulter. "Moral und Händchen auf acht Uhr." meinte ich.

Sina kam auf uns zu. "Was hast du gemacht?" fragte sie sauer. Jan sagte nichts, schuldet ihr ja auch keine Rechtfertigung. Dani stellte sich vor seinen Bruder.

"Ginger, es wäre jetzt die richtige Entscheidung, sich umzudrehen und zu gehen!" warnte er. Wir erregten zu viel Aufmerksamkeit.

Und jetzt kam auch noch Dylan von der Seite.

Ich hab echt kein Problem mit dem Typen, er machte sich nur immer im falschen Moment wichtig. Dylan legte seiner Freundin einen Arm um die Hüfte. "Alles okay Schatz?"

Ich gab Würgegeräusche von mir. Kosenamen, die schlimmste Erfindung der ganzen Menschheit. "Hast du was zu sagen Aston?" Dylan sah zu mir.

"Ziemlich viel eigentlich, aber ich verschwende keine Luft an einen kaputten Ball wie dich."

Markus zog mich zurück, bevor Dylan und ich aufeinander zugehen konnten. Wir mussten nur auf dem Spielfeld ein Team sein. Außerhalb war er mir völlig egal.

Um uns herum hatten sich schon die üblichen Gaffer gebildet. Max hatte Dylan im Griff, weswegen ich es wagte, mich zu Sina zu drehen.

"Pass auf dich auf, Schulsprecherin. Wir wollen doch nicht, dass du erfährst, wie es ist, wenn das unschuldige Schaf vom Wolf gerissen wird." grinste ich. "Du bist krank."

Ich verneigte mich, bevor ich mit Dani nach drinnen ging. Jan folgte ziemlich schnell, aber die Zwillinge warteten noch einen Moment, bevor sie Dylan von seiner Leine ließen.

"Gibt das Ärger?" fragte ich. Dani schüttelte den Kopf. "Sein Ego wird angekratzt sein, aber der fängt sich bis zum nächsten Training wieder."

Jans Hand sah jetzt endlich etwas besser aus. "Dann sehen wir uns später in Erdkunde." Ich schlug bei beiden ein, bevor wir uns trennen mussten.

Dani und Jan hatten fast komplett andere Kurse als die Zwillinge und ich gewählt. Wir drei hatten Mathe, während die zu Englisch mussten.

"Was machen wir, wenn Sina zum Rektor geht?" fragte Max fast flüsternd. "Ist doch klar, wir halten den Mund." antwortete Markus und zuckte teilnahmslos mit den Schultern.

Ich blieb in der Tür stehen, weswegen Markus mir in den Rücken knallte. "Bist du plötzlich zu fett für die Tür?" beschwerte der sich. "Die Galber hatte ne Geschlechtsumwandlung." Max sah an mir vorbei in den Raum. "Spast."

Markus stieß seinen Ellenbogen gegen meine Schulter, damit ich weiter lief.

Unsere eigentliche Mathelehrerin war nicht da, stattdessen stand ein Typ, der hundert Mal jünger war als sie vor der Tafel.

"Jetzt weißt du, warum die immer fetter geworden ist. Die war eigentlich schwanger." lächelte Max. "Ja, oder sie ist geplatzt." Lachend setzten wir uns auf unsere Plätze.

"Es freut mich, dass die Herren so viel Spaß haben. Wenn alle da sind werde ich hoffentlich alle Zweifel über die Abwesenheit meiner Vorgängerin aufklären können."

Wie kann man aussehen wie zwanzig aber reden wie fünfzig? Das muss doch auch ein Talent sein.

Der Kerl setzte sich an die Tischkante und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Also, wie Sie alle sehen ist Frau Galber nicht hier. Mein Name ist Leonard Schilf. Frau Halber hat sich um einige persönliche Dinge zu kümmern und wird deswegen für den Rest des Schuljahres erst einmal aussetzen." fing er an zu erklären.

Markus drehte sich zu mir nach hinten. "Die hat wahrscheinlich Schiss gehabt, dass ihre kleine Affäre auffliegt." flüsterte ich grinsend.

"Für Sie wird sich nicht viel ändern. Ich werde dort fortfahren, wo Sie aufgehört haben." Dieser Schilf sah kurz durch den Raum.

"Fehlen einige oder gibt es immer so viele Lücken innerhalb der Reihen?" fragte er. "Ben fehlt. Ben Fais." Sina drehte sich zu uns.

"Ja, er ist vorhin ausgerutscht, im Chemieraum. Er und ein Kumpel wollten sich eigentlich nur ihre Bücher holen, die sie da vergessen haben und dann ist er wohl irgendwie mit seinem Arm richtig gegen den Tisch geknallt." erzählte Markus.

"Das ist nicht wahr!" rief Sina. Ich sah vor zum Neuling, dann wieder zu ihr. "Er hat Ben verprügelt und ist danach abgehauen!" Schilfchen stoppte Sina und Markus.

"Ich werde eintragen, dass Herr Fais, wenn ich den Namen richtig gehört habe, sich zum momentanen Zeitpunkt auf der Krankenstation befindet. Über den Vorgang werde ich mich mit dem Direktor unterhalten."