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Luke P.O.V

Ich bin gut, in dem, was ich tue, in allem. Ein Allrounder wie er im Buche steht. Zu einem meiner Talente gehörte auch Psychoterror.

Nicht einfach nur anrufen und danach auflegen, dumme Klingelstreiche. Nein, mein Talent sorgte dafür, dass Menschen ihr Haus nicht mehr verlassen wollten.

Diese Aufgabe habe ich von Sandro bekommen, wenn Max und Markus Schwierigkeiten haben. Wenn jemand nicht zahlen will, dann kam ich an die Reihe.

Aber diesmal war ich wohl nicht alleine. Sandro hatte einen seiner Affen vorbeigeschickt, wahrscheinlich um zu sehen, wie gut ich mich mache. "Beeil dich, ich hab nicht die ganze Nacht Zeit." murmelte ich. In der Wohnung von meinem Opfer brannte kein Licht. Dafür in der daneben. 

"Wir werden angestarrt." Ich sah hoch, direkt zu Schilfchen. Warum? Warum bist du immer sofort zur Stelle, wenn wir wieder auf solche Mittel zurückgreifen müssen? "Wie willst du ihn ausschalten?"

Fast schon amüsiert schnaubte ich und wand meinen Blick von Schilf ab, um zu dem Primaten neben mir zu sehen. Komplett weiße Kleidung, noch auffälliger ging es wohl nicht. "Gar nicht. Wir müssen nicht immer jeden mit Schlägen bombardieren. Komm mit." meinte ich und ging voraus. 

Die Haustür bekamen wir mit Draht und Schraubenzieher auf. Ein Kinderspiel, wenn man es nur oft genug macht. "Nimm das hier. Du willst schließlich nicht erkannt werden." Ich gab ihm meine Mütze und zog mir selbst eine Wolfsmaske auf. 

Ironisch, ich weiß. Wir waren sowieso erst dank Sandro zu den Wölfen geworden und ich schöpfte es jetzt aus. "Blockier die Tür vom Nachbarn. Du bist fett genug, dass die die Tür nicht mehr aufkriegen, wenn du einfach nur da stehst."

Der Kerl hatte den Befehl, mir zuzusehen und nach meinem Kommando zu halten, hieß also, er durfte mir keine reinschlagen, auch wenn er das gerade sehr gerne tun wollte. Stumm verschwand er vor Schilfs Wohnungstür und stemmte seine Arme dagegen. 

Währenddessen kam jetzt eine ziemlich widerliche Aufgabe für mich. Ich rammte zwei Scheren gegen die Tür, eine über die Klinke und die andere direkt unter den Türspion. Und dann noch die abgelegte Schlangenhaut direkt auf die Fußmatte. Ich wollte echt kotzen, zum Glück hatte ich wenigstens Handschuhe. 'Eine Schlange verliert den Kopf, wenn sie die falsche Tür öffnet.'

Die Nachricht hing zwar an der Tür, aber ich musste sie auch noch persönlich überbringen. Nach einem kurzen Blick zur anderen Tür, wo Äffchen immer noch stand rammte ich meinen Fuß gegen die Tür direkt vor mir. Altbau for the win, die Tür brach beim ersten Tritt ein. "Zahltag Hektor!" 

Ich warf alles um, was sich umwerfen ließ auf der Suche nach ihm. Zu sagen, das hier würde mir keinen Spaß machen wäre gelogen. Stolz hierauf war ich trotzdem nicht. Es war eben für die Kohle. Was soll ich sonst sagen?

In der Küche fand ich mein Opfer schließlich. Zitternd umklammerte eine Pfanne. Sofort als er mich sah, rannte er laut brüllend mit der Pfanne auf mich zu. Edelstahl gegen meine Faust, man kann sich denken, was gewinnt. 

In seiner Panik ließ er die Pfanne fallen, was wohl sein Fehler war. Ich rammte meine andere Faust gegen seinen Kopf. "Verdammter Spast!" Fuck tat das weh! "Wieso kannst du nicht einfach die scheiß Kohle bezahlen?"

Ich schlug weiter auf ihn, selbst mit meiner kaputten Hand. Das Adrenalin half mir, keinen Schmerz zu spüren. "Wieso musstest du dir unbedingt Schulden bei diesem Bastard machen?"

Scheiße, meine Gefühle gewannen jetzt echt die Oberhand. Was ein Dreck. Ich stoppte mich selbst, bevor ich ihm noch den Kiefer einschlug. "Finde einen Weg, Sandro zu bezahlen, wenn du mich nicht wiedersehen willst."

Es war waghalsig, aber ich ging auf den Balkon und hangelte mich vom Geländer aus runter zum Balkon ein Stockwerk tiefer. Ich war alles andere als leise, ein Wunder, das keiner rauskam und nachsah, wer so einen Lärm machte.

Von dem Balkon aus konnte ich dann runter springen, war dann ja nur noch der erste Stock.

Soweit mein Plan. Dann aber sofort beim nächsten Haus gegen die Wand geschuckt zu werden kam überraschend. "Scheiße, erschreck mich doch noch mehr."

Dani stand vor mir. "Was machst du hier?" fragte ich. Absolute Stille, er sagte rein gar nichts. "Bitte sag mir nicht, du bist wegen ihm hier." seufzte ich. "Geh Nachhause." verlangte Dani.

Das war das nervige an ihm. Wenn Dani vor Streit flüchten wollte machte er wieder einen auf Alpha und schickte alle weg.

"Nicht ohne dich." murmelte ich. "Sieh es endlich ein verdammte Scheiße, euch beide gibt es nicht mehr. Auch wenn du ihm durchgehend hinterher heulst." "Halt den Mund." Ich verpasste ihm eine.

"Wach auf Dani! Du hattest deine Romanze und es ist scheiße gelaufen. Das ist traurig aber es ist jetzt vorüber. Du hast schon Streit mit Jan, weil du es einfach nicht einsehen kannst, fang deswegen nicht auch noch Streit mit mir an."

Verbotene Liebe | BoyXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt