Leonard P.O.V
Jenny begleitete mich Nachhause. Als großer Bruder wäre es meine Aufgabe, mich um sie zu kümmern, aber jetzt gerade war ich völlig neben mir.
"Leo, du solltest nochmal mit ihm reden." Ich seufzte, genau vor dem Satz hatte ich die ganze Zeit schon Angst. "Unsere Beziehung hat nicht einmal zwei Tage gehalten Jenny. Ich glaube kaum, dass noch ein Streitgespräch etwas erreichen würde." antwortete ich bloß.
"Ich versteh euch beide nicht. Ihr schafft es innerhalb von Minuten euch zu zerstreiten, aber im Endeffekt ruft ihr euch dann doch wieder an." meinte Jenny. "Wie kommst du auf anrufen?"
Sie holte ein Handy aus meiner Jackentasche und hielt es mir hin. Daniel rief gerade wirklich ran. "Was willst du jetzt machen?" fragte Jenny. "Das ist nicht mein Handy." murmelte ich. Jenny ging ohne jegliche Überlegung ran.
"Hey Dani, Leo ist grad nicht verfügbar. Soll ich was für dich ausrichten?" Nach diesen Worten schaltete Sie den Lautsprecher ein. "Ich brauche Hilfe."
Meine Hände verkrampften sich bei diesen Worten um das Lenkrad. "Als wir uns das erste Mal wirklich gestritten haben hat Leo gesagt, ich soll ihn nicht um Hilfe bitten, aber das muss ich jetzt brechen."
Er weinte. Daniels Stimme bebbte, er verlor sich in den Worten, die er versuchte auszusprechen und unterbrach seine Sätze immer wieder durch ein leises Schluchzen.
"Was ist los?" fragte Jenny ebenfalls besorgt. "Das Handy, was du da in der Hand hast ist von Jan. Darauf sind Videos, Bilder, Informationen mit denen man Sandro innerhalb von Sekunden hinter Gitter bringen kann." Er fasste sich für einen kurzen Moment.
"Ich muss von euch das Unmögliche verlangen. Würde einer von uns das machen würde Lukes Vater das innerhalb von Sekunden merken. Ladet sämtliche Info auf einen Stick, danach soll Mickey mit dem Stick zu Sandro. Markus und Jan werden ihn bis dahin beschützen."
"Und was ist mit dir?" fragte Jenny. "Was passiert mit dir?" Wir waren inzwischen vor meiner Wohnung angekommen, doch blieben beide im Auto sitzen und lauschten Daniels Worten.
"Ehrlich, ich hab keine Ahnung. Alles was ich will ist, dass ihr wieder so normal leben könnt wie vorher. Auch wenn das für mich Knast oder Rausschmiss bedeutet."
Mein Drang stieg immer stärker einfach nach dem Handy zu greifen und mit ihm zu reden. Meine Angst hielt mich davor jedoch zurück.
"Du willst dich selbst für alle opfern, sollte dieser Sandro etwas mitbekommen?" Man hörte ein tiefes Ausatmen von Daniel. "Kannst du Leo bitte noch eine Sache ausrichten? Dass es mir leid tut, dass er wegen mir so viele Probleme hat und dass er ein wirklich guter Typ ist. Ich brauche ihn. Das letzte kannst du weglassen."
"Die Nachricht ist so gut wie angekommen." versicherte Jenny ihm. Daniel legte ohne ein weiteres Wort auf.
"Also, was ist der Plan?" Jenny spielte mit dem Handy in ihren Händen. "Helfen wir deinem süßen Daniel oder tun wir so, als hätte er uns nie angerufen?" Endlich löste ich meine Hände vom Lenkrad.
"Du weißt, was die richtige Entscheidung ist Leo." Erneut hielt sie mir das Handy hin. Diesmal nahm ich es an. Es gab kein Passwort, wahrscheinlich hatten die Jungs es vorher entfernt.
"Komm mit." murmelte ich und stieg aus. Ich hatte die Polizei wegen der Wohnung nie gerufen. Wie könnte ich auch? Auch nur der kleinste Fingerabdruck hätte eventuell zu Daniel oder Max führen können. Das durfte ich nicht riskieren.
Thomas war wieder von seinen Eltern zurück, es ging ihm auch schon wieder gut. Er saß am Esstisch, als ich mit Jenny rein kam.
"Dachte eigentlich du wirst zu meinem Begrüßungskomitee und nicht ich zu deinem." meinte er, lachte über seinen eigenen Witz.
"Hast du noch einen USB-Stick, auf dem nichts drauf ist?" fragte ich. Er sah mein ernstes und Jennys besorgtes Gesicht. "Ich denke ja, wieso? Was ist los Leonard?" Thomas stand auf und kam auf mich zu.
"Ich werde jetzt etwas sehr dummes tun, um den Mann den ich liebe vor dem Gefängnis oder vielleicht sogar seinem Tod zu retten. Wenn du davon nichts wissen willst gib mir den Stick und komm heute nicht mehr zurück in die Küche."
Für einen kurzen Moment sah er mich an, als hätte ich ihm gerade einen Mord gebeichtet. Dann atmete er tief aus. "Ich geh meinen Laptop holen. Sollte wirklich das schlimmste passieren wird dein Laptop mit Sicherheit zuerst durchsucht." erklärte Thomas erstaunlich gefasst.
"Und du solltest endlich den Rest dieses Videos sehen. Ich kann euch beide sowieso nicht mehr stoppen also lass mich wenigstens sicher gehen, dass ihr euch nicht beide ins Gefängnis bringt."
Jenny ging in die Küche etwas zu essen machen. Ich fühlte mich wie ein Hacker, dabei zog ich nur Dateien von einem Handy auf einen Stick. "Leonard." Als Thomas das Video wieder gefunden hatte reichte er mir sein Handy und übernahm den Laptop.
"Diese Jungs haben mehr Einbrüche begangen als ich Wohnungen betreten haben."
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Verbotene Liebe | BoyXMan
Teen Fiction"Das ist kein Film, scheiße verdammt! Er wusste, worauf er sich einlässt und hatte dann keine Lust mehr. Es gibt kein Aussteigen, solange du immer noch Schulden bei ihm hast. Er ist ein Egoist und ein Feigling! Rettet sich vor seinen Fehlern durch V...