Jan P.O.V
Meine Knöchel taten immer noch weh. Eigentlich wollte ich Ben nur zu Boden bringen und dann auf seinem Arm eine Nachricht hinterlassen. Dann aber hat er seinen Arm nach vorne gerissen und ich hab nach hinten geschlagen. Dabei ist das Holz zerbrochen.
Daniel stieß mir seinen Arm in die Seite. "Es wird nichts passieren." versicherte er mir leise. Wir hatten gerade eine Art Vorlesung mit unserem Englischlehrer, er liebte solche Sachen. Zwei Stunden durchreden und wir schreiben mit.
"Sina wird sich dafür einsetzen, dass etwas passiert." erwiderte ich nur. "Dann werde ich dafür sorgen, dass es nichts falsches ist!"
Mein Bruder war ein sehr impulsiver Mensch. Er drückte sich auch oft lieber mit Fäusten aus, als mit Worten. Ich hatte diese ganze Angelegenheit mit Ben übernommen, weil ich wusste, dass wenn Daniel es tut, alles nur noch schlimmer werden würde.
In der fünf Minuten Pause verließ unser Lehrer den Raum, weswegen ich Luke anrief. Frau Galber war keine Person, die sich wirklich durchsetzt, also sollte es keinen großen Ärger geben.
"Jan, wir haben ein Problem." Sein Ton hallte, also war er aufs Klo, um meinen Anruf anzunehmen. "Wir haben echt nicht viel Zeit, also pass auf. Die Galber ist weg. Tod, Schwanger, keine Ahnung, auf jeden Fall nicht hier." erzählte er.
Ich ließ Daniel mithören. "Jetzt ist hier so ein Neuer. Ein richtig junger Kerl. Schilf. Er geht gerade zum Rektor, um nach Ben zu fragen. Wenn Ben redet-" "Dann ist Jan am Arsch." murmelte Daniel.
Und das alles nur, weil Sina und Lissy mich beim rausgehen gesehen hatten.
"Ich kümmer mich drum." Daniel lief in Richtung Tür. "Danke Luke. Ich sorge dafür, dass es nicht schlimmer wird." murmelte ich. Schnell legte ich auf und folgte meinem kleinen Bruder.
"Noch mehr Schläge bringen nichts. Lass mich das klären." bat ich ernst. "Denkst du auf den, der ihn auf die Krankenstation gebracht hat wird er hören?" fragte Daniel. "Denkst du er weiß nicht, dass ich das wegen dir getan habe?"
Daniel schickte den gerade zuständigen Sanitätsschüler nach draußen. "Pause für dich, zisch ab."
Ben lag auf der Trage, mehrere Kühlakkus waren auf seinem Arm gestapelt. "Fais." Ich zog Daniel zur Seite und stellte mich neben ihn.
"Wirklich schade, wie du auf dem Wasser ausgerutscht bist. Ich bin sofort Hilfe holen gegangen, aber dann waren die beiden Mädchen ja schon da. Wie ich sehe, war ich danach ja überflüssig." Ben sah mich nervös an.
"Das ist alles, was passiert ist, oder nicht? Es war ein dummer kleiner Unfall." Ich legte meine Hand auf seinen Arm und verlangte langsam immer mehr Gewicht darauf. "Und das gleiche wirst du auch dem Direktor sagen, hab ich Recht?" Er nickte, das Gesicht vor Schmerz verzogen.
"Jan." Daniel zog mich weg. Die Tür ging auf. Der Direktor und ein mir fremdes Gesicht standen in der Tür. Dann war das mit Sicherheit der Neuling.
Ben presste sich stärker gegen die Wand. Er hatte Schiss. "Hampton, soweit ich informiert ist, ist keiner von Ihnen beiden beim Schulsanitätsdienst." meinte unser Direktor Pfeiffer.
"Ich bin hier, weil ich mich bei Ben entschuldigen wollte. Daniel hat mich freundlicherweise begleitet." erklärte ich. "Eigentlich hätte ich derjenige sein sollen, der Hilfe holt. Als ich unsere Schülersprecherin gesehen habe, war mir klar, dass sie sich darum kümmern wollen wird." fügte ich hinzu und sah zu Ben.
"Herr Pfeiffer, würden Sie mir einen Moment alleine mit dem Verletzten gestatten?" fragte der Neuling. Was sagte Luke nochmal war sein Name? Schilf?
"Wir müssen sowieso zurück. Unser Lehrer wird sich mit Sicherheit schon fragen, wo wir sind." meinte Daniel. "Nein, Sie können gehen, doch mit Ihrem Bruder würde ich gerne noch einmal reden." widersprach Herr Pfeiffer.
"Ich bin mir sicher, das würde unser Bürgermeister mit Ihnen ebenfalls, wenn er wüsste, wofür Sie jährlich finanzielle Hilfsmittel von der Stadt brauchen." erwiderte Daniel.
Die Beiden sahen sich gegenseitig kurz stumm an. Ich beäugte währenddessen diesen Schilf. Er war sicher noch nicht Dreißig, aber es gab da noch etwas, was mich an ihm störte.
Daniel erpresste direkt neben ihm den Direktor, doch er lächelte nur entspannt, sah zu Ben und seinem Arm. Meine Unterschrift war kaum noch zu erkennen.
Herr Pfeiffer machte Platz. "Wir sehen uns Ben. Versuch bis dahin auf beiden Beinen stehen zu bleiben." meinte ich noch, bevor wir beide das Zimmer verließen.
"Daniel." "Ich will es nicht hören." Seufzend packte ich meinen Bruder an den Schultern und drehte ihn zu mir. "Ben wird reden. Vielleicht nicht über den Grund, aber über den Vorgang. Der Typ, er wirkt wie Sandro."
Daniel sah an mir vorbei zur Krankenstation. "Dann behaltet ihn im Auge, aber werdet nicht zu auffällig. Es reicht mir schon, dass er so neugierig wird, was Ben angeht."
Das mit Ben war ein dummer Ausrutscher gewesen. Zwar waren Prügeleien an dieser Schule üblich, aber bisher hat sich kaum einer um die Aufklärung gekümmert.
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Verbotene Liebe | BoyXMan
Ficção Adolescente"Das ist kein Film, scheiße verdammt! Er wusste, worauf er sich einlässt und hatte dann keine Lust mehr. Es gibt kein Aussteigen, solange du immer noch Schulden bei ihm hast. Er ist ein Egoist und ein Feigling! Rettet sich vor seinen Fehlern durch V...