Verbotene Liebe | BoyXMan

*11*

Sina P.O.V

"Bist du jetzt damit fertig, mir aus dem Weg zu gehen?" Dylan hatte mich zur Seite gezogen, als das ganze Drama um Daniel anfing. "Was willst du von mir hören Dylan? Dass ich stolz darauf bin, wie du Lügengeschichten erfindest, um mit mir vor Luke abzugeben?" Er seufzte und legte eine Hand an meine Wange. 

"Es tut mir leid, es war ein Fehler und es wird nicht wieder vorkommen." Ich nahm seine Hand und hob sie weg von meinem Gesicht. "Ich bin kein Preis. Du weißt selbst ganz genau, wie unangenehm mir dieses ganze Erotik ist, warum schreibst du Luke solchen perversen Kram?" fragte ich. 

"Es ist doch normal, dass ich ihm gegenüber zeigen muss, dass er es nicht mit dir versuchen soll. Wir sind bald ein Jahr zusammen und ich durfte dich noch nicht einmal ohne T-Shirt sehen." meinte Dylan. "Entschuldige, dass ich mich dir nicht an den Hals werfe." 

Ich brauchte ihn sicher nicht, damit er mich vor irgendwelchen Männern verteidigt, vor allem nicht so. "Sina, unser Kassenwart braucht wohl irgendwas von dir." Max kam auf uns beide zu. "Wir reden später." Ich folgte Max die Gänge entlang.

Irgendwann blieb er leise lachend stehen. "Das war ja einfach." Fragend sah ich den schwarzhaarigen an. "Du hast nicht so ausgesehen, als hätte dir das Gespräch gefallen. Ich dachte, eine kleine Rettung kann nicht schaden." lächelte Max. 

Ich wollte sauer sein, aber eigentlich war ich wirklich erleichtert, dieses Gespräch mit Dylan nicht weiter führen zu müssen. "Darf ich fragen, was los war?" Ich fand Max von all den Jungs noch am sympathischsten. "Es ist ziemlich unangenehm." 

Er deutete auf das Klassenzimmer neben uns. Ein Glück, dass hier nie Räume abgeschlossen sind. "Du erzählst mir, was so unangenehm ist und ich erzähle dir dafür auch was unangenehmes." schlug Max vor. 

"Dylan und Luke haben sich im Unterricht Zettel geschrieben. Dylan hat geprahlt, dass er mich schon, du weißt schon, dass wir es miteinander gemacht, aber das stimmt nicht." fing ich an. "Arsch." murmelte Max. "Er ist sauer, weil ich mich nicht bereit dazu fühle. Zu nichts." 

"Mein Rat wird dir wahrscheinlich nicht gefallen." Ich setzte mich auf einen der Stühle. "Wenn du es nicht willst und er dich dazu drängt, dann sollte er nicht dein Freund sein. Er sollte das respektieren, nicht dir Vorwürfe deswegen machen. Wenn du es aber schon eigentlich willst und nur Angst vor dem 'Wie' hast, dann solltest du Luke um Rat bitten." Sofort stand ich wieder auf.

"Das geht nicht. Ich kann ihn nicht einfach darum bitten, mir das zu erklären. Ich meine, er ist Luke!" Max schmunzelte. "Genau deswegen, gerade weil er Luke ist. Niemand kann dir einen besseren Rat geben als er, wenn es um Sex geht." 

Seufzend fiel ich zurück auf den Stuhl. "Er ist ein Arsch und er wird dumme Sprüche machen, aber er weiß auch, wann er einem Menschen Respekt zu zeigen hat. Luke wird dich nicht verurteilen und dich auch zu nichts zwingen. Das sage ich nicht, weil er mein Freund ist, sondern, weil es wirklich stimmt." erklärte Max. 

"Soll ich ihn anrufen? Du kannst dir ja erstmal anonym anhören, was er zu sagen hat und danach entscheiden." fügte er hinzu. Zögernd sah ich ihn an. "Okay, aber ich werde nichts sagen." stimmte ich schließlich zu. Max nickte zufrieden lächelnd. 

Er rief Luke an. "Wieso rufst du an? Du kannst doch auch einfach zurück in die Mensa kommen. Schilf ist mit Dani gerade rausgegangen." meldete der sich, nachdem Max den Lautsprecher angeschaltet hatte. "Ich hab eine Frage an dich. Sie ist ziemlich ernst also antworte auch ernst." Man hörte Luke fragend brummen. 

"Wenn ein Mädchen wirklich unsicher ist und nicht weiß, wie weit sie mit ihrem Freund gehen kann, aber der unbedingt mit ihr Sex haben will, was sollte sie machen?" fragte Max. Kurz hörte man nur die Leute im Hintergrund. 

"Schluss machen. Der Typ ist es nicht wert, wenn er ein Mädchen zum Sex zwingt. Das ist auch nur Vergewaltigung mit schönen Worten. Oder sie macht eine Beziehungspause, damit sie rausfindet, was und wie sie es will, nicht nur mit ihm, auch mit anderen. Das geht auch." Max sah stolz zu mir. "Aber sag, wie kommst du darauf?" fragte er. 

"Wegen mir." meldete ich mich. "Ich brauch Hilfe dabei, lockerer mit dem Thema Erotik umzugehen." Das hier war wirklich peinlich. "Willst du da wirklich meine Hilfe? Dein Freund ist nicht unbedingt gut auf mich zu sprechen." meinte Luke. 

"Ich will mit ihm Schluss machen." Die Worte kamen plötzlich aus mir heraus. "Ich meine, am Anfang war er nett und aufmerksam, inzwischen fühle ich mich aber eher wie ein Accessoire. Wir sind kein Liebespaar mehr, wir sind eher Schülersprecherin und Fußballkapitän." "Wenn er dich nicht glücklich macht, dann solltest du ihn in den Wind schießen. Mir ist klar, dass du meine Rat was das angeht wahrscheinlich am wenigsten willst-" "Nein, schon gut. Wir können auch persönlich reden, dann müssen wir nicht Max und sein Handy missbrauchen."