Leonard P.O.V
Es war schwierig, meine Konzentration aufrecht zu erhalten. Ich hatte das Gefühl, von jeder Seite beobachtet zu werden. Als würden sie alle nur darauf warten, dass einer von Daniels Freunden den falschen Kommentar zur falschen Zeit bringen würde.
"Schilf, Sie sehen ja gar nicht gut aus." Dass Herr Jod jetzt auch noch ein Gespräch mit mir anfangen wollte gefiel mir gar nicht. Ich wank auf seinen Kommentar hin nur ab.
Er sah das wohl irgendwie als eine Einladung und setzte sich neben mich an den großen Tisch. "Machen sich wohl immer noch einen Kopf um die Jungs hm?" Im weitesten Sinne.
"Sie sind sehr interessant." murmelte ich. "Und genauso schwierig. Sagen Sie schon, hat einer von denen was angestellt?" Neugierig lehnte er einen Arm auf den Tisch.
"Nein, nein. Keiner von ihnen." antwortete ich etwas gedankenverloren. "Gut, ich Brauch die Jungs nämlich mit dem Kopf auf dem Feld. Hab doch tatsächlich ein Spiel zustande bekommen. Starke Gegner."
Jod war sehr wortkarg, weswegen es mir etwas schwer fiel, seinen Worten wirklich zu folgen. "Ein Spiel, wie meinen sie?" fragte ich nun doch etwas interessiert. Jod lachte. "Eine Schule weiter weg von hier. Der Rektor, ein alter Studienkollege. Wir wollten uns Mal wieder messen."
Verstehend nickte ich, auch wenn ich nicht wirklich verstand, was er da redete. "Ein Freundschaftsspiel?" fragte ich also zur Sicherheit nochmal nach. "Jaja, schon. Nur ein kleiner Wettkampf unter Freunden." murmelte er.
Ob das jetzt eine wirklich hilfreiche Sache war, wenn man bedenkt dass die Jungs gerade mitten in ihrem Abitur steckten, naja. Ich will mich da nicht zu sehr einmischen.
"Wann soll dieses Spiel denn statt finden?" Herr Jod wirkte offensichtlich hocherfreut darüber, dass ich mich mehr oder weniger für seinen heißgeliebten Sport interessiere.
Wohl eher für die Spieler, einen ganz besonders.
"In drei Wochen, nach den Prüfungen, wollen sie schließlich nicht stressen." antwortete er immer noch ganz stolz auf diese Idee. Die Konversation wurde dadurch beendet, dass die Tür zum Lehrerzimmer aufgerissen wurde. "Wir brauchen unten einen Krankenwagen."
Das schrie ja nur nach Daniel. Ich stand als Einziger auf. Alle anderen Lehrer hatten plötzlich etwas ganz wichtiges direkt vor sich auf dem Tisch. Kopfschüttelnd verließ ich den Raum und beeilte mich, dem jungen Mann zu folgen.
Noch im Flur vor der Eingangstür standen die Schüler in Massen. Ich zog sie etwas rücksichtslos zur Seite, um nach draußen zu kommen. Die Schlägerei war immer noch in vollem Gange.
Doch Daniel war diesmal nicht beteiligt. Er saß abseits und sah der Schlägerei selbst mit angespanntem Gesicht zu. Dafür hatte sich Luke diesmal in den Schlägen verfangen.
Er und Dylan prügelten aufeinander ein, wobei Dylan wohl die Oberhand hatte. Ich griff mit meinen Armen unter Lukes Schultern, drehte mich, damit die nächsten Schläge von Dylan nicht mehr Luke, sondern meinen Rücken trafen.
"Bist du so erbärmlich Aston?" Da Dylan nun keine Chance mehr hatte, sich mit Schlägen zu artikulieren griff er wohl zum Schreien. "Du tust so, als wärst du ihr Freund, dabei willst du sie selbst flachlegen!" Dann kann ich mir ja wohl denken, um wen es geht.
Ich musste Luke ziemlich zurück halten. "Deine Mutter hasst dich so sehr, dass du jetzt jede Frau unbedingt ficken musst!" Dylan brüllte immer noch. "Halten Sie den Mund, Pälger!" verlangte ich zynisch.
Luke hatte aufgehört sich zu wehren. "Alle beide mitkommen, Sie haben sich eben eine Gratis-Stunde Paartherapie verdient." Ich zog beide an ihren Rucksäcken mit mir.
"Und ihr solltet euch eine andere Beschäftigung suchen, als ständig euren Mitschülern hinterher zu starren!" rief ich in die Menge. Grob zerrte ich sie in einen Raum und schloss die Tür hinter mir.
"Eine Woche. Eine Woche, ohne irgendeinen Vorfall dieser Art. Ist das an dieser Schule wirklich so unmöglich?" Genervt massierte ich mir die Stirn. Hier wurde es wirklich keinem Langeweilig.
"Eine andere Schule würde viele deiner Probleme lösen Schilfchen, nur als Anmerkung." meinte Luke und warf sich auf einen der Stühle. "Ich kann dir in Sekunden einen Verweis besorgen und du hast mich immer noch zu Siezen, nur so als Anmerkung." erwiderte ich. "Ach, Dani darf aber ich nicht?"
Ich warf ihm einen warnenden Blick zu, bevor ich zu Dylan sah. "Auch wenn ich den Anreiz nachvollziehen kann, so etwas darf nicht auf dem Schulgelände stattfinden." Dylan schnaubte.
"Das ist mein Ernst. Ich könnte Sie beide genauso gut suspendieren, tue es aber nicht. Allein aus der folgenden Dankbarkeit sollten Sie sich bemühen, so etwas nicht zu wiederholen."
Luke lehnte sich grinsend nach hinten. "Der erste Schlag kam nicht von mir, fragen Sie alle anderen, Herr Schilf." Er sprach meinen Namen mit provokantem Grinsen auf den Lippen aus.
"Dyli ist sauer, weil seine Ex in meiner Nähe glücklicher ist, als bei ihm." fügte er hinzu. Dylan ließ dies selbstverständlich nicht auf sich sitzen. "Wenn schon deine Familie in deiner Umgebung nicht glücklich ist. Wann hat deine Mutter dich das letzte Mal umarmt?"
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Verbotene Liebe | BoyXMan
Dla nastolatków"Das ist kein Film, scheiße verdammt! Er wusste, worauf er sich einlässt und hatte dann keine Lust mehr. Es gibt kein Aussteigen, solange du immer noch Schulden bei ihm hast. Er ist ein Egoist und ein Feigling! Rettet sich vor seinen Fehlern durch V...