*22*

398 24 1
                                    

Markus P.O.V

Daniel wurde von Herrn Schilf zur Schule gebracht. Er stieg etwas weiter weg von der Schule aus, bevor Herr Schilf auf einen der Parkplätze fuhr.

Wir vier warteten bei den Motorrädern auf ihn. "Dir scheint ja heute wieder richtig die Sonne aus dem Arsch." begrüßte Luke ihn.

Jan musterte seinen Bruder stumm. "Ich bin nicht gestorben, also starr mich nicht so an." verlangte Daniel. "Er erwartet uns am Sonntag." fügte er hinzu.

Mir fiel da was auf. Ich ging auf Daniel zu und zog seinen Kragen ein Stück zur Seite. Er schlug meine Hand sofort weg, aber jetzt hatten wir es alle kurz gesehen.

Ein unscheinbarer roter Fleck, der definitiv nicht von einer Verletzung stammt. "Haltet ihn Mal fest." bat ich. "Ihr könnt mich Mal." Daniel zeigte uns beide Mittelfinger und verschwand auf dem Schulgelände, bevor wir nach ihm greifen konnten.

"Es gibt zwei Optionen. Sandro ist dieses Mal viel zu weit gegangen, oder Schilf ist doch dreckiger als wir dachten." murmelte Jan.

"Es gibt noch eine dritte Option." grinste Luke. "Unser Dani kann genauso versauter sein, als wir bisher geglaubt haben." Selbst wenn, warum würde er so weit gehen?

"Und es gibt genau einen Weg herauszufinden, welche der Optionen zutrifft." schaltete sich jetzt auch Max ein.

"Richtig, wenn Schilfchen auch so schöne Spuren hat war es mit hoher Wahrscheinlichkeit die Schuld von beiden." Luke freute sich jetzt schon auf einen neuen seiner Streiche.

"Und wenn nicht?" fragte Jan. "Dann töten wir ihn. Das sollten wir sowieso schon tun. Allein schon, weil er zu viel weiß." antwortete ich. "Wir werden ihm kein Haar krümen, nicht ohne Daniels Erlaubnis." widersprach Jan.

"Also sollen wir einfach warten, bis er die Knarre, die er gegen Danis Brust hält abfeuert?" fragte Luke.

"Daniel hat es selbst einmal gesagt. Wir sind keine verdammte Mafia. Außerdem, er tut Daniel gut, auch wenn unser Sturrkopf das selbst noch nicht sieht."

Jan konnte ziemlich beschützerisch gegenüber seinem kleinen Bruder werden. Wahrscheinlich wegen der Scheiße damals. Max und ich lagen krank Zuhause als alles abging.

Jan und Luke fühlten sich verantwortlich, weil sie nicht eingreifen konnten.

Alles, was wir tun konnten war dem Kerl am nächsten Tag den Kiefer zu brechen. Und den Arm.

"Sicher? Ich meine, so Legal gesehen ist das jetzt nicht unbedingt korrekt." meinte Luke. "Aston, seit wann kümmern wir uns um Legalität?" erwiderte ich und verdrehte die Augen.

"Apropos kümmern, wie läuft dein Playdate mit Sina?" fragte Max. "Dylan ist wohl echt'n Bastard gewesen. Zumindest von dem, was Sina mir erzählt hat. Schlimmer als ich." "Das geht?" Gespielt erschrocken legte ich meine Hände an Lukes Schultern.

"Wirst du das verkraften? Dein ganzer Ruf hängt doch davon ab, das größte Arschloch gegenüber Frauen zu sein." meinte ich und rüttelte leicht an seinen Schultern.

"Spast." Luke schlug meine Hände weg. Ich lehnte lachend meinen Arm auf Jans Schulter.

"Entspann dich Blondchen, ich zieh dich doch nur auf." Luke verschränkte genervt die Arme vor der Brust. "Gehen wir rein? Bei Röder in Franz zu spät kommen ist Folter pur und es klingelt eh gleich." bat Jan.

"Dann wollen wir dir doch helfen." Ich verschränkte meine Arme vor seinem Bauch und hielt ihn fest. "Warum scheint dir plötzlich so sehr die Sonne aus dem Arsch?" fragte Luke amüsiert.

"Ich bin einfach nur entspannt." antwortete ich.  "Aber ehrlich, ist irgendwas passiert? Du bist sonst immer der Letzte, der zum Kuscheln kommt." antwortete Jan. Er lehnte sich gegen mich, fetter Sack.

"Er hat gestern bis um Mitternacht irgendein Zeug aufgeschrieben. Ich dachte, er schreibt jetzt auf einmal Tagebuch, aber er hat sich nichtmal ein Licht angemacht zum Schreiben." meinte mein verräterischer Bruder.

"Bist du verknallt?" grinste Luke. "In dich sicher nicht, also mach dir keine Hoffnung." antwortete ich spöttisch. "Aber ich wollte doch schon immer Mal wissen, wie gut du im Bett bist, Brownie." "Wow, Witze über meine Hautfarbe, bist du jetzt so tief gesunken?"

Ich nahm ihm den Spruch nicht übel. Ich wusste, dass er es im Leben nicht als Beleidigung meinen würde.

Luke lachte nur. "Also, wer ist es?" fragte Jan jetzt auch noch. "Lukes Mom." antwortete ich trocken. Luke hielt mir seinen Mittelfinger hin. Ich ließ ihn wieder los.

Es klingelte. Was ein schönes Geräusch, Ohrenkrebs am Morgen.

"Ich erzähle es dem, der es schafft, Schilf dazu zu bringen uns zu sagen, ob Daniel Top oder Bottom ist." meinte ich, wissend, dass das nicht passieren wird.

Wir haben schonmal versucht, das rauszufinden, aber Daniel hütet das wie ein Hund seinen Knochen. Wir konnten ihn auch echt überhaupt nicht einschätzen.

"Ladies, seht zu und lernt. Lasst den Meister einfach machen." grinste Luke siegessicher. Das wird noch wirklich amüsant werden.

Ich weiß nicht, mit wem ich mehr Mitleid haben soll. Herr Schilf oder Daniel. Oder am Ende vielleicht sogar Luke.

Der Depp würde wahrscheinlich sogar noch so weit gehen, mit Schilf zu schlafen, um das rauszufinden.

Verbotene Liebe | BoyXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt