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Jennifer P.O.V

"Erklärst du mir, wovon du redest?" Mein Bruder konnte wirklich eine lange Leitung haben. "Braunes Haar, blaue Augen, eine wahnsinnig attraktive Stimme, ein guter Körper." Daniel streckte mir seinen Mittelfinger zu.

"Wie kommst du jetzt wieder darauf?" fragte Leo. "Ich hab ihn gesehen, ist noch gar nicht lange her. Er ist echt nett." antwortete ich. Daniel deutete stumm auf die Toiletten hinter sich und stand auf. Ich nickte nur verstehend.

Weil Daniel weg war konnte ich den Lautsprecher wieder aus machen und mir mein Handy richtig ans Ohr halten. "Erzähl schon, was ist da? Daniel hat kaum was gesagt." verlangte ich.

Leo seufzte, ob ich ihn damit nervte war mir echt egal. Ich muss meine Neugier nunmal stillen. "Da ist nichts Jenny und da sollte auch gar nichts sein." antwortete er ernst. "Weil er so ein Bad-Boy ist?"

Leo sagte kurz nichts, ich hörte nur irgendwas rascheln. "Was für eine Chance gibst du einer Beziehung zwischen uns Jenny? Ein impulsiver, noch nicht einmal Volljähriger und ein Lehrer, der vor Schlägen nicht zurückweicht. Wie lange könnte das bestehen?" Diesmal blieb ich still.

"Weißt du, ich kann damit nicht umgehen, ich kann es nicht." murmelte Leo. "Trotzdem fühlst du doch etwas für ihn." meinte ich. "Natürlich tue ich das. Daniel ist so besonders, es ist mir unmöglich, nichts für ihn zu fühlen. Doch es geht einfach nicht." Leo klang bedrückt.

Als Daniel zurück kam setzte er sich nicht wieder. Er reichte mir bloß einen Zettel, auf den er seine Nummer gekriztel hatte und ging. Auch für ihn ist das ganze echt beschissen.

"Wenn es an die Öffentlichkeit käme, Daniel könnte die Schule nie mehr als normaler Schüler betreten. Ich kann mir nicht ausmalen, wie die Anderen ihn behandeln würde und das kann ich ihm nicht antun." Etwas störte mich an Leos Worten.

"Du redest, als würdest du Daniel vor etwas retten, dabei tut ihr euch einfach nur gegenseitig weh. Du hättest ihn sehen müssen. Als Daniel angefangen hat von dir zu reden, er hat förmlich geschwärmt und das ist bei Männern seiner Sorte ein großes Kompliment."

Mein großes Brüderchen sagte nichts mehr. "Was hat er gesagt?" Na geht doch. "Er mag dich Leo und er weiß, dass er scheiße zu dir war. Viel wollte er mir nicht erzählen, nur dass du ihm das Gefühl gibst, niemand sein zu müssen. Er meinte, dass er bei dir keinen Stress hatte, er hat sich sicher gefühlt."

Und allein das aus ihm rauszukriegen hat schon eine halbe Stunde gedauert. "Wusste gar nicht, dass Hampton so charmant sein kann." meinte Leo. "Tu nicht so, als würdest du gerade nicht rot werden und Grinsen wie sonst was." Ich hab zu lange mit dem Idioten zusammen gelebt.

"Ich habe Sorge um ihn Jenny. Da ist etwas, was er und seine Freunde verheimlichen. Manchmal sehe ich ihn übersät mit blauen Flecken und Schrammen in die Schule kommen." meinte Leo besorgt. Genau deswegen fand ich es so gut, dass er Lehrer war

Leo war ein Mensch voller Empathie, er wollte Probleme nicht lösen, er wollte die Ursachen bekämpfen.

"Hast du ihn schonmal darauf angesprochen?" fragte ich, wank den Kellner zu mir, damit er mir die Rechnung geben konnte. Telefonieren konnte ich auch draußen.

Erst jetzt fielen mir die Scheine auf, die Daniel wohl hingelegt hatte. Das war mehr als genug, um die komplette Rechnung zu zahlen.

"So ähnlich. Ich hab ihm im Streit an den Kopf geworfen, dass er nicht mit mir redet und da gefragt, ihm aber nicht einmal die Chance gegeben, zu antworten." Na immerhin verstand er, was er falsch gemacht hat.

"Ich finde ihn süß." schmunzelte ich und reichte dem Kellner das Geld. Er schien es wohl gewohnt, dass man telefoniert und gleichzeitig bezahlt. "Wenn du dich mit ihm nicht wieder zusammen raffen kannst schnapp ich ihn mir vielleicht." fügte ich hinzu.

"Mal davon abgesehen, dass Daniel gar nicht an Frauen interessiert ist, du wärst ihm gar nicht gewachsen, meine liebe Schwester." meinte Leo amüsiert. "Ach, und wieso das?"

Leo lachte leise. Der Depp, Hals über Kopf verknallt. "Unter seinen Freunden hat Daniel den Kosenamen Alpha erhalten. Er macht seinem Namen alle Ehre." antwortete er.

"Du platzt ja gleich. Sag schon, wie gut ist er gewesen?" seufzte ich gespielt genervt, dabei interessierte es mich brennend. Leo redete sonst nie über so etwas. "Ich weiß nicht, wovon du sprichst." antwortete mein nerviger Bruder.

"Dass du gerade eine Sexanspielung gemacht hast ist dir auch gar nicht aufgefallen. Mhm." meinte ich spöttisch, während ich das Restaurant verließ.

"Seine Freunde fragten uns förmlich aus. Ich hab mich wieder gefühlt wie im Studium." gab Leo zu. "Dann lass mir eine Frage, danach halt ich auch die Klappe. Auf einer Skala von Eins bis Zehn, bitte." schmunzelte ich.

Leo seufzte, als würde er die Frage ungern beantworten wollen. "Eine gute Neun, aber auch nur, weil ich meine eigene Abhängigkeit von den Gefühlen, die dieser Junge in mir verursacht nicht gut heiße."

Verbotene Liebe | BoyXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt