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Jan P.O.V

"Können wir kurz reden?" Ich hatte mich die letzten Tage ziemlich hinter Sport oder Musik versteckt. Hatte ich mir wahrscheinlich von Daniel abgeschaut.

Während ich mir meinen Schweiß mit einem Handtuch wegwischt ließ ich Markus reinkommen. Er setzte sich auf mein Bett und beäugte mich kurz. "Ich mach mir Sorgen um dich man."

Die plötzliche Beichte von Markus ließ mich kurz verwirrt stocken. "Ich glaube, ich bin der Letzte, um den du dir Sorgen machen musst." meinte ich schließlich. "Sicher? Daniel und du, ihr streitet nicht, nie." Markus stand wieder auf.

"Ich kann nicht zulassen, dass er gerade jetzt die Kontrolle über seine Gefühle verliert." seufzte ich angespannt. "Du weißt, wie scheiße ich darin bin, jemanden aufzuheitern." fing Markus an.

"Deswegen versuche ich das erst gar nicht. Ich sag bloß eins, du bist mein bester Freund und ich hab echt keinen Bock, dass es dir wegen all dem so scheiße geht." Ja, darin war Markus wirklich nicht gut, seine eigenen Gefühle ausdrücken.

"Ich bin okay, ehrlich. Da mit Daniel bin ich einfach explodiert, ich sehe doch selbst, dass Schilf ihn glücklich macht und ich wünsche mir nichts mehr als das für meinen kleinen Bruder." versicherte ich Markus.

"Weißt du, wie du mich aufheitern könntest?" fragte ich und fing jetzt leicht an zu lächeln. "Schieß los." Ich setzte mich neben ihn. "Wer ist es? Dein Crush, meine ich." Er schnaubte amüsiert. "Vergiss es Jan." meinte Markus. "Kenn ich die Person?"

Markus lehnte sich seufzend nach hinten. "Tust du." antwortete er endlich. "Junge, Mädchen oder NB?" fragte ich weiter. "Junge." kam als knappe Antwort zurück. "Von unserer Schule?" Markus brummte zustimmend.

"Dann gibt es nicht mehr so viele Optionen, die Hälfte an Namen der Jungs unserer Schule kann ich mir nicht merken. Uh, etwa der Scheufer?" scherzte ich. "Klar, ich steh inzwischen auf 70-jährige."

Lachend drehte ich mich komplett zu Markus. Es kam nicht oft vor, dass Markus über so etwas wirklich reden wollte. Meist, wenn er denn tatsächlich Mal verliebt war unterdrückte er seine Gefühle solange, bis er es gar nicht mehr merkte.

"Ist er denn nett?" Markus setzte sich wieder auf. "Sehr. Manchmal würde ich ihn gern dafür verprügeln, weil er die Gesundheit vor seine eigene stellt." antwortete er.

Das Lächeln von Markus steckte mich an. Auch wenn er nicht der größte Empath war, ein wirklich guter Kerl war er trotzdem.

"Genug Fragenhagel. Wenn es dir besser geht kannst du jetzt ja mitkommen und ne Runde mit mir und Max zocken." meinte er. "Wenn du mich vorher duschen lässt klar. Ansonsten heult unser Prinzeschen wieder rum wegen fehlender Hygiene." schmunzelte ich.

"Und du fragst nicht einmal, ob ich mitkommen will?" scherzte Markus. "Als wärst du es würdig auch nur in der Nähe meines Körpers zu sein." lachte ich. "Als wärst du es würdig, dass ich überhaupt erst in der Nähe deines Körpers sein will."

Ich stand auf. "Dann besteht da ja kein Problem, wenn ich alleine duschen gehe." grinste ich. "Du kannst auch hier strippen und ich bewerf dich mit Geld." Markus zog seinen Geldbeutel aus der Tasche.

"Idiot." lachte ich. "Pass auf, dass dein Crush nicht eifersüchtig wird." fügte ich hinzu. Meine Tür öffnete sich, diesmal ohne, dass jemand klopfte. Daniel reichte mir einen Zettel. "Ich lass euch Mal alleine."

Markus ging und schloss die Tür hinter sich. "Name, Adresse von seiner Arbeitsstelle. Mehr hab ich nicht sofort rausbekommen, außer, dass er Panik schiebt und krank geschrieben ist." erklärte Daniel.

"Du warst ziemlich lange weg." meinte ich und legte den Zettel beiseite. "Ist das ein Vorwurf oder eine Feststellung?" fragte Daniel. "Eine Entschuldigung. Ich war nicht fair zu dir, hab dich verurteilt, nachdem du endlich Mal Gefühle zeigst, dabei sollte ich dich unterstützen."

Daniel schüttelte den Kopf. "Schon gut, musst dich nicht entschuldigen. Ich hab es an euch ausgelassen, dass ich es mir mit Leonard so verschissen habe. Ich meine, er hat Schiss und ich schnautz ihn deswegen an, dabei ist seine Angst doch berechtigt." murmelte er.

"Willst du meine Meinung hören?" "Schon wieder?" Ich schmunzelte und klopfte ihm auf die Schulter. "Redet miteinander. Zwischen euch ist noch längst nicht alles verloren und wenn du ihm vertraust, erzähl es ihm. Alles." meinte ich.

Daniel sah mich skeptisch an. "Dein Ernst?" fragte er ungläubig. "Wir versuchen schon so lange alles unter den Teppich zu graben. Glaub mir, es wird dir gut tun, mit jemandem darüber zu reden, der nicht einer von uns ist." versicherte ich meinem kleinen Bruder.

"Danke." lächelte Daniel. "Zockst du bei den Zwillingen mit?" fragte ich. "Ist Luke etwa nicht da?" erwiderte Daniel. Ich zuckte mit den Schultern. "Er ist kurz nach dir abgehauen, meinte bloß, dass er eine Idee ausleben muss." antwortete ich. Daniel verdrehte die Augen. "Ich ruf ihn gleich an. Du stinkst übrigens, also so richtig." Amüsiert schnaubend schlug ich Daniel gegen die Stirn. "Und du glühst Eisklotz."

Verbotene Liebe | BoyXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt