80) Eine Nacht im Wald

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"Weißt du, ich wollte mich einfach mal bei dir bedanken...", fängt er zögerlich an. "Samu, ich..."

"Nein, lass mich erstmal. Die letzten Monate mit dir waren so schön. Ich hab schon jetzt das Gefühl, du kennst mich besser, als irgendjemand davor. Mit dir ist alles so wahnsinnig entspannt. Du lässt mir meinen Freiraum und trotzdem... oder grade deswegen... freue ich mich jeden Tag wieder auf dich und vermisse dich, wenn du nicht bei mir bist. Mit dir abends ins Bett zu gehen, früh neben dir wach zu werden. Ich bin jeden einzelnen Tag glücklich, den ich mit dir verbringe. Ich weiß, dass es für dich nicht immer einfach mit mir ist. Ich arbeite viel, bin ein Chaot, die ganze Sache damals mit Vivi... Du tust, als würde es dir nichts ausmachen. Ich habe noch nie so viel Liebe und Zuneigung von einem Menschen erfahren wie von dir und ich hoffe, dass ich dir auch nur einen Bruchteil davon zurück geben kann... Oh man, das war jetzt wahrscheinlich wahnsinnig kitschig und peinlich."

Er wischt sich mit der Hand durch's Gesicht und sieht mich unsicher an. Ich schüttele nur den Kopf, denn wenn ich jetzt etwas sage, fange ich an zu weinen. Ich bin gerade der glücklichste Mensch der Welt. Ich habe den schönsten Mann an meiner Seite - äußerlich und innerlich am schönsten. Wir küssen uns innig. "Ich liebe dich...sehr.", murmelt er in unseren Kuss hinein. Jetzt rollt mir eine Träne über die Wange, die er gleich mit seinem Daumen weg wischt.

"Sowas Schönes hat noch nie jemand zu mir gesagt." Ich kuschel mich an seine Brust und er lässt sich nach hinten fallen, sodass wir eng aneinander auf dem Sofa liegen. Nach einer Weile, in der wir das Knistern des Kamins und uns einfach nur genossen haben, fange ich an: "Ich hab schon Schiss, was passiert, wenn das Interview online geht. Was, wenn auf einmal alle am Rad drehen? Oder sich deine Fans von dir abwenden? Ich bin so unsicher..."

Die ganze Zeit schon streichelt er mir über den Rücken. "Süße, was soll denn schon passieren? Was ist denn das Schlimmste, das passieren kann? Dass die Fans, die nur unsere Musik hören, weil sie mich toll finden und nicht die Band und das, was wir machen, nicht mehr auf uns stehen? Dann ist das halt so. Ich will mit dir zusammen sein... mit allem, was dazu gehört. Und dass da irgendwas Schlechtes für dich draus resultiert, werde ich zu verhindern wissen. Ok?" Samu zieht mich ein Stück fester an sich um seine Aussage zu bekräftigen. Er hat wohl auch eigentlich Recht. Erstmal abwarten.

"Möchtest du die neuen Songs hören? Jukka hat sie mir vorhin schon geschickt.", fängt er nach einer Weile der Stille wieder an. Ich bestätige und er angelt sein Handy vom Tisch, sodass wir auf dem Sofa liegen bleiben können. "Wann kommt das neue Album denn eigentlich raus?", hake ich nach. "Wir planen Februar oder März. Mal sehen. Wir suchen auch noch einen geeigneten Ort für die Release-Party in Deutschland. Ich hätte gerne irgendwas Kleines wie in unseren Anfangszeiten. Das fehlt mir irgendwie ein bisschen. Mikko würde lieber ein Stadion füllen und das ganz groß aufziehen. Mal sehen..."

Während wir uns die neuen Songs anhören schiebt Samu seine Hand immer fordernder unter mein Kleid. Ein schönes Gefühl. Seine Haut an meiner. Ich streichle ihm mit den Fingern ganz leicht kurz über dem Hosenbund über den Bauch. Im schwummrigen Licht kann ich bereits eine kleine Wölbung in der dunklen Jeans sehen. In mir macht sich das mir allzu bekannte, wohlige Kribbeln breit. Ich drehe meinen Kopf zu ihm, um ihn küssen zu können. Schnell werden die Küsse fordernder. "Du machst mich verrückt.", flüstert er atemlos mit seiner wunderschönen tiefen Stimme. Er macht sich an meinem Kleid zu schaffen, während ich ihm die Hemdknöpfe auffriemle - schnell haben wir uns gegenseitig unserer Kleidung entledigt.

Er drückt mit seinem Knie zärtlich meine Beine auseinander, ohne seinen Blick von mir abzuwenden und dringt dann langsam in mich ein. Mit langsamen Stößen bewegt er sich in mir, ohne seine Lippen von meinem Hals abzulassen. Ich genieße jede seiner Berührungen, ihn so nah bei mir zu haben, die Stimmung im kleinen Holzhaus mitten im finnischen Wald, seine liebevolle Art. Geschickt dreht er uns auf dem kleinen Sofa um, sodass ich nun auf ihm sitze. Seine Hände an meinen Hüften geben das Tempo vor. Es dauert nicht lange bis sich meine Gefühle in einem wahnsinnig schönen Höhepunkt entladen und er mir kurz später folgt. Geschafft lasse ich mich auf ihn sinken. Samu streicht mir die blonden Haare aus dem Gesicht und küsst immer wieder meine Stirn. Wir liegen eine ganze Weile noch so da.

Der Rest des Abends verläuft unglaublich schön: Wir kuscheln, trinken Wein, naschen, hören Musik und schlafen irgendwann nach Mitternacht glücklich ein.

Am nächsten Morgen weckt mich ein verwirrter Samu, der wie ein Irrer durch's Wohnzimmer rennt. "Guten Morgen.", begrüße ich ihn noch völligst verschlafen. "Guten Morgen, Süße.", er drückt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Jukka hat schon 3 mal angerufen. Ich soll so schnell es geht ins Tonstudio kommen. Tut mir leid, ich wollte eigentlich noch schön mit dir frühstücken, aber das müssen wir jetzt wohl erstmal verschieben. Wir holen das aber nach... versprochen!" Mein Chaot. Ich muss lachen.

Zurück in der Stadt verbringt Samu seinen Tag also im Tonstudio und ich nutze ihn, um mit meinen Eltern und Rebecca zu telefonieren, die Wohnung zu putzen und um mich einem guten Buch zu widmen bis Samu am Abend wieder bei mir ist.

Finnisch für AnfängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt