32) Montagmorgen

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Kurz bevor wir bei mir ankommen, fragt er mich: "Sehen wir uns eigentlich morgen?" "Nachmittag bis abends muss ich arbeiten..." "Wie wär's, wenn ich dich abhole und wir uns dann 'nen schönen Abend machen? Wann bist du fertig?" Super Vorschlag! Gerade hält er vorm Haus. "Um 6." Er beugt sich zu mir um mich zu küssen. "Dann sehen wir uns um 6." Als er das sagt, liegen seine Lippen immer noch auf meinen und ich spüre seinen Atem auf meinem Gesicht. Nun bin ich diejenige, die ihn küsst um seine Aussage zu bestätigen. "Danke, dass du mich heut mitgenommen hast.", sage ich, als wir uns von einander lösen. "Immer wieder gerne." "Bis morgen.", sage ich zum Abschied und steige aus seinem Wagen. Auf dem Weg zur Haustür krame ich in meiner Tasche nach meinem Schlüssel.

Bevor ich reingehe, werfe ich ihm noch eine Kusshand zu. Drinnen ist schon alles ruhig. Als ich auf die Uhr im Flur sehe, stelle ich fest, dass es schon halb 12 ist. Waren wir ja doch ganz schön lange weg. Leise gehe ich in mein Zimmer, schmeiße meine Sachen über den Sessel und mach mich im Bad bettfertig. Völlig geschafft von diesem ereignisreichen Tag lass ich mich auf's Bett fallen und versinke ins Land der Träume.

Das Klingeln meines Handys weckt mich am nächstens Morgen. Es ist Lennja. "Guten Morgen.", begrüße ich sie. "Guten Morgen? Hast du mal auf die Uhr geguckt? Es ist schon viertel 12.", lacht sie. Mist! Hab ich echt so lange geschlafen? In einer Stunde müsste ich den Bus schaffen um pünktlich bei meiner Schicht zu sein. "Was gibt's?", frage ich sie. "Ich wollte nur kurz wegen morgen mit dir reden... Das Konzert. Hast du doch nicht vergessen, oder?" "Nein, Quatsch." Das könnte ich nun wirklich nicht vergessen. "Also ich dachte, wir treffen uns gegen Mittag bei mir, kochen was zusammen und machen uns dann in aller Ruhe für abends fertig. Was meinst du?" An ihrer Stimme kann ich hören, wie aufgeregt sie jetzt schon ist. Ich freue mich sehr auf den Tag morgen mit ihr. Ich hoffe nur, dass es wegen Samu und mir keine Probleme gibt oder dass sie es herausfindet. "Hört sich super an. Machen wir halb 12?" "Halb 12 ist gut. Ich freu mich schon so!" "Ich mich auch! Sei mir nicht böse, aber ich muss mich jetzt für meine Schicht im Cafe fertig machen, ja?", versuche ich das Gespräch zu beenden, obwohl ich gerne noch weiter mit ihr gesprochen hätte.

Wir verabschieden uns also und ich versuche wieder mal eine neue Rekordzeit im Bad aufzustellen. Mit der Zahnbürste im Mund gehe ich zu meinem Bett, weil mein Handy schon wieder gepiepst hat. Samu. Unweigerlich muss ich grinsen. Ich öffne seine Nachricht: Guten Morgen! Ich hab nicht gut ohne dich geschlafen :-( Bleibst du heut Abend wieder hier? :-*

Ooooh, wie süß. Ich tippe eine kurze Nachricht zurück: Sehr gerne! Ich freu mich schon :-*

Bevor ich gehen will, packe ich also noch Zahnbürste, Unterwäsche und ein Tshirt für morgen in meine Tasche. Dann gehe ich im Eiltempo zum Bus. Im Cafe ist nicht viel los und die meiste Zeit warte ich eigentlich nur darauf, dass es endlich um 6 ist und ich gehen kann. Als es endlich so weit ist, schnappe ich mir meine Tasche, verabschiede ich mich bei den anderen und verlasse das Cafe. Draußen suche ich nach Samus Auto. Ich entdecke es etwas abseits der Straße, in der meine Arbeit ist.

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