15) Antwort

2.6K 132 5
                                    

Mein Herz macht einen kleinen nervösen Hüpfer. Dann erscheint seine Nachricht auf meinem Display: Ich bin grad echt erleichtert, dass du mir schreibst

Ich erwische mich dabei, wie ein breites Grinsen auf mein Gesicht kommt. Danke nochmal, dass du mir mein Handy vorbei gebracht hast.

Kein Problem. Hab es ja auch nur bringen lassen ;-) Hast du morgen Nachmittag schon was vor?

Ich glaub's nicht! Er hat mich grad ernsthaft gefragt, ob ich mich mit ihm treffen will! Ich antworte: Nein, hab ich noch nicht :-)

Trotz dem er online ist, lässt seine Antwort eine ganze Weile auf sich warten. Ich werde nervös. Dann endlich: Hast du Lust auf nen Kaffee?

Klar, gerne. Wann und wo?

Er schreibt: Wenn das für dich ok ist, wäre mir meine Wohnung am liebsten. Da können wir uns in Ruhe unterhalten. Ist immer ein bisschen schwierig, wenn Fans auftauchen...

Hm, seine Wohnung... Ich weiß nicht, mir wäre irgendein öffentlicher Platz schon lieber gewesen. Also so gut kennen wir uns ja jetzt auch noch nicht, aber er hat schon Recht. Da sind wir wenigstens ungestört. Ich willige also ein und er nennt mir seine Adresse.

Dann bis morgen. Ich freue mich drauf. Gute Nacht und träum was Schönes :-)

Ich verabschiede mich ebenfalls. Schlafen kann ich jetzt natürlich nicht wirklich. Ich bin viel zu aufgeregt. Also es ist nicht so, dass ich aufgeregt bin, weil er ein "Star" ist oder weil ich mir irgendwas erhoffe oder irgendwas in der Art. Ich weiß einfach nur nicht, was auf mich zu kommt und das macht mich nervös. Ich will am liebsten jede Situation perfekt durchgeplant und unter Kontrolle haben. Ist eine totale Macke von mir und ist auch oft das Problem, weshalb ich unentspannt bin. In Gedanken plane ich schon mal, was ich anziehe. Ich gebe Samus Adresse auch noch bei Google Maps ein und suche eine passende Busverbindung. Er wohnt gar nicht allzu weit entfernt - 16 Minuten Busfahrt. Nachdem ich immerhin den Teil geplant hatte, den ich planen konnte, war ich immerhin etwas beruhigt und konnte dann auch schlafen.

Am nächsten Morgen war ich alleine im Haus. Ella war arbeiten, Elias immernoch bei seinem Seminar und Ronja und Vivi in der Schule. Da die beiden eine Ganztagsschule besuchen, kommen sie auch nicht vor 5 wieder. Ich schalte das Radio in der Küche ein und schmiere mir gut gelaunt Nutella auf mein Brötchen. Anschließend spring ich unter die Dusche, putze meine Zähne und binde meine Haare zu einem Dutt. Heute ist eh niemand zu Hause, da sieht mich keiner und ich kann mich erst fertig machen, bevor ich gehe. Nur weiß ich noch nciht wirklich, was ich mit dem angebrochenen Tag anstelle. Mit Samu bin ich erst um 4 verabredet.

Ich gehe wieder runter und beschließe den Abwasch zu machen. Das Radio dreh ich wieder voll auf und mit Musik macht sogar Hausarbeit Spaß. Nachdem ich damit fertig bin, gehe ich ins Wohnzimmer und erkunde das riesige Bücherregal, dass sich an der Wand neben der Tür vom Boden bis zur Decke zieht. Ich nehme mir eins heraus, das natürlich auf finnisch geschrieben ist und setze mich damit auf's Sofa. Da kann ich gleich mal mein Finnisch verbessern. Als ich die ersten paar Kapitel gelesen hab, gucke ich auf die Uhr und stelle fest, dass es schon kurz vor 3 war. Jetzt war Beeilung angesagt. Ich hatte mich ganz schön in das Buch vertieft. Ich lege es bei Seite und gehe in mein Badezimmer um mich zu schminken und mir die Haare zu machen. Was ich anziehe, hatte ich mir ja schon gestern Abend überlegt und somit ging das ganz schnell. Ich schnappte mir meine Tasche, packte Geldbörse, Handy, Schlüssel ein und machte mich auf den Weg zum Bus. An der Haltestelle treffe ich Lennja... Mist!

Finnisch für AnfängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt