Chapter 4 »DESPAIR«

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Kaira:
Die Tage vergingen, unsere Schulband wurde wegen einem Mitglied nicht zugelassen und Yoongi blockte mich immer noch jedes mal ab, außer es ging mal um Musik. Das konnte ja nur noch besser werden.

Zusammen mit Yoongi saß ich auf dem Dach und überarbeitete mit ihm einen neuen Text. Die letzten Wochen war ich ziemlich niedergeschlagen gewesen, weshalb meine Texte auch dementsprechend schlecht waren. Genauso düster wie meine Laune, wurden eben auch sie.
„Die sind doch sowieso alle scheiße!", rief ich irgendwann verzweifelt und ließ mich daraufhin nach hinten auf den Rücken fallen.

Yoongi:
Ich aß mein Mittagessen, dass ich von Zuhause mitgebracht hatte, als Kaira plötzlich aufrief und ich fragend zu ihr herüber sah.
„Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, warum du überhaupt noch Hilfe von mir haben willst. Immerhin wird die Schulband sowieso nicht eröffnet und deine Texte bleiben dann eh privat." Sie sah mich düster an, doch ich aß einfach gleichgültig an meinem Essen weiter.
"Spinne.", sagte ich irgendwann und zeigte auf eine Stelle direkt neben ihrem Kopf, ohne sie dabei anzusehen, da dort gerade eine Spinne entlang krabbelte.

Kaira:
Schnell setzte ich mich auf und suchte nach ihr.
"Irgh...", sagte ich, nachdem ich sie gefunden hatte, schob sie mit meiner Hand zu Seite und widmete mich dann wieder meinem Block.
"Es kann doch nicht sein, dass wir wegen nur ‚einer' fehlenden Person keine Schulband haben dürfen." Ich seufzte und sang dann leise den Text vor mich hin.

Warum versuchte ich überhaupt ihn zu überreden? Es ist ja schon deprimierend genug, dass wir nicht mal wirklich befreundet waren.
Irgendwie war das echt traurig. Nachdenklich legte ich mein Kinn auf meine Knie und verschränkte die Arme davor.

Yoongi:
Dieses Verhalten. Es zeigte mir einfach sofort, worüber sie sich gerade Gedanken machte, weshalb ich den Kopf schüttelte.
„Vergiss es. Ich mach da nicht mit."
Ich packte mein Essen ein und rappelte mich daraufhin auf. Dann ging ich noch einmal zu ihr rüber, kniete ich mich vor sie, nahm einen Stift aus ihrem Etui, strich ein paar Wörter in ihrem Songtext durch und fügte neue hinzu.
„So klingt es besser." Noch immer kniend sah ich zu ihr auf.

Kaira:
Ich fing an zu lächeln, als ich mir den Text genauer durchlas und sah ihn dann an.
„Hab ich mir schon gedacht." Sofort sang ich leise den Song mit dem verbesserten Text und es klang wirklich besser.
„Du hast Recht. Wie eigentlich immer." Auch ich begann nun damit meine Sachen zusammenzupacken. Wir gingen mehr oder weniger gemeinsam Richtung Klassenraum und setzten uns auf unsere Plätze.

Yoongi:
Ich setzte mich an meinen Tisch und fing an meine Schulsachen auszupacken. Kaira wollte sich gerade auch hinsetzen, da wurd plötzlich ihr Stuhl zur Seite hin weggezogen und sie fiel nach hinten.

Zum Glück konnte ich schnell genug reagieren, um ihren Kopf davon abzuhalten an meine Tischkante zu knallen. Sie fiel trotzdem zu Boden und alle Mitschüler fingen an zu lachen. Ohne zu zögern ging ich um meinen Tisch herum und kniete mich zu ihr.

"Hast du dir weh getan?", fragte ich und legte meine Hand an ihre Schulter, um sie im sitzen zu stützen.
„Seht Mal, wer ihr da hilft!", hörte ich es hinter meinem Rücken tuscheln.

Kaira:
„Nein.. es geht schon. Ich hab mich einfach nur erschrocken..", murmelte ich etwas nervös, da mir die Situation gerade ganz schön peinlich war. Es wurde in letzter Zeit zwar schon öfters über uns getuschelt, aber Yoongi schaffte es irgendwie alle dummen Sprüche zu ignorieren, weshalb ich es ihm gleich tat.
„Danke.."
Ich lächelte ihn an und rappelte mich dann wieder auf meinen Stuhl. Der Unterricht fing an und ich wollte jetzt schon wieder nur noch nach Hause. Manchmal hasste ich diese Schule einfach.

Yoongi:
Oh man war das gerade peinlich. Warum helfe ich ihr denn auch? Ich hab wirklich kein Bock hier Freundschaften zu schließen, da ich am liebsten einfach wieder zurück ziehen würde. Sagen wir's so, ich wollte einfach nur sicher stellen, ob ich es geschafft hatte, ihren Kopf vor meinem Tisch zu retten, das ist alles.

Den Rest der Stunde gammelte ich eigentlich nur und starrte die meiste Zeit auf irgendeinen Punkt, der gerade zufällig auf dem Hinterkopf von Kaira landete.
Ihre Haarfarbe fing an sich schon langsam rauszuwaschen. Bei dem Gedanken sah ich nach oben auf meine Haare und checkte nach, ob sich meine Farbe auch schon rauswusch. Ich zuppelte an einer Strähne, um sie besser sehen zu können, bis mich eine Stimme aufrief und ich überrascht aufzuckte.

„Min Yoongi, gibt es ein Problem mit ihren Haaren? Oder sind sie gerade wichtiger als der Unterricht?"

Einige fingen an zu kichern und auch Kaira drehte sich um und konnte sich ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Ich verdrehte nur die Augen.

"Eigentlich ist so ziemlich alles interessanter als der Unterricht hier.", meinte ich und ein paar aus der Klasse fingen an zu lachen.
Auch Kaira vor mir lachte. Der Lehrer hatte meinen Kommentar wohl nicht mitbekommen, weshalb er den Unterricht einfach weiter fortführte.

Nach dem Unterricht kamen Hobi und Jimin auf Kaira zu, die ihre restlichen Sachen einpackte.
„Wir haben heute übrigens im Sekretariat nachgefragt. Wenn wir bis nächste Woche noch jemanden finden würden, dann dürften wir doch noch eine Schulband eröffnen! Namjoon meinte, er würde nochmal in seiner Klasse nachfragen, aber sagte auch, dass es eher unwahrscheinlich wäre, dass dort einer zusagt."

Unter den dreien breitete sich eine drückende Stimmung aus, bis sich alle zu mir umdrehten.
"Nein."
Ich nahm meine Sachen und wollte gerade an ihnen vorbei laufen.

„Komm schon, Yoongi!" Jimin hielt mich  am Arm auf und sah mich mit großen Augen an.

„Wir wollten uns heute alle mal am Schulhof treffen und Zeit zusammen verbringen. Komm wenigstens mit, um die anderen auch noch kennenzulernen. Vielleicht überlegst du's dir dann eventuell doch anders."
Ich sah von Jimin zu Kaira herüber, deren Augen begannen zu glitzern. Dann seufzte ich genervt auf und rieb mir verzweifelnd die Stirn.
„Okay schon gut. Ich komm mit. Das heißt aber nicht, dass ich euch zusage, oder zusagen werde, klar? Ich komm einfach nur mit, damit ihr endlich die Klappe haltet."


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ʏᴜᴜᴋɪ & ᴋɪʏᴏᴜᴍɪ

ᴇᴅɪᴛ: ʏᴜᴜᴋɪ

»So much different«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt