Chapter 14 »LUCK«

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Kaira:
Nach mehreren Tagen hatten Yoongi und ich immer noch nicht den richtigen Moment dafür gefunden Namjoon von dem Kuss zu erzählen. Jetzt so kurz vor Weihnachten wäre das eh richtig scheisse für ihn gewesen und schließlich warteten wir so lange, dass heute der Tag des Konzerts war und schon morgen die Weihnachtstage begannen.
Es war schon Abends, da dann auch erst das Konzert startete. Schon fast bereit stand ich hinter der Bühne.
Jeder von uns hatte eine Weihnachtsmütze auf, da ich darauf bestanden hatte, dass jeder eine tragen muss.
Andere AG's, wie der Schulchor, das Orchester und die Tanz-AG hatten schon ihre Auftritte hinter sich. Und nun war unsere Schulband dran.

Das Licht wurde ausgeschaltet und ich betrat die Bühne. Am Mikro angekommen begann ich die erste Nummer 'All I want for Christmas is you' zu singen und im ganzen Raum wurde es still. Trotzdem blieb ich unglaublich nervös, da ich bis jetzt völlig auf mich alleingestellt war und erst ein wenig später auch die anderen Bandmitglieder einsetzten.

Yoongi:
Auch mich hatte Kaira geschafft zu einer Weihnachtsmütze zu zwingen, die ich heimlich abnahm, solange die Band auf der Bühne stand und spielte.
Ich wurde immer nervöser, da ich noch nie zuvor vor einem Publikum gespielt hatte und das Duett mit Kaira immer näher kam.
Sie spielten gerade ihre letzten Songs und schließlich musste ich mich für meinen Auftritt bereit machen. Hoffentlich bemerkte Kaira nicht, dass ich die Mütze abgenommen hatte.

Kaira:
Glücklich tapste ich in einer kleinen Pause Richtung Backstagebereich, wo Yoongi schon auf uns alle wartete.
"Du hast ja deine Mütze ausgezogen!", bemerkte ich, als ich bei ihm ankam und zog eine Augenbraue hoch. Dann fing ich an zu lachen, stellte mich auf Zehenspitzen und wuschelte ihm durch seine Haare.
"Und, bist du aufgeregt?", fragte ich ihn von einem Bein aufs andere hüpfend und grinste übers ganze Gesicht.

Yoongi:
Ich verdrehte die Augen, seufzte und setzte meine Mütze wieder auf, nachdem sie durch meine Haare gewuschelt hatte.
„Sag bloß nichts.", ermahnte ich sie und plötzlich war es auch schon so weit.
Die Bühne wurde verdunkelt und wir beide liefen auf gemeinsam hinauf. Diesmal war es ein richtiges Klavier, auf dem ich spielen konnte.
Nervös und etwas zurückhaltend setzte ich mich darauf und starrte die Tasten an. Mit jeder weiteren Sekunde stieg die Nervosität noch weiter in mir, weshalb ich schwer schlucken musste. Unsicher sah ich zu Kaira herüber, die mir mutmachend einen Daumen zeigte und dabei lächelte.
Schließlich nahm ich allen Mut zusammen, mied den Blickkontakt mit dem Publikum und schloss meine Augen.

Sanft begann ich die ersten Tasten zu spielen und merkte, wie der Scheinwerfer auf mich gerichtet wurde.
Kairas Einsatz begann und auch sie wurde beleuchtet. Ich sah während dem Spielen zu ihr herüber und sie lächelte mich erneut an. Singend kam sie auf mich zu, verfolgt vom Licht des Scheinwerfers. Ihr Anblick und alles um uns herum erschien mir so unreal, wie in einem Traum, sodass ich fast den Einsatz meines ruhigeren Rapparts verpasste. Kurz darauf kam ihre Stimme wieder dazu und im Chor begannen wir parallel zu rappen und zu singen, wobei wir es nicht einmal wagten uns aus den Augen zu verlieren.
Ich konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten, dieser Moment fühlte sich gerade einfach zu schön an, dass ich nicht anders konnte, als zu Lächeln.

Kaira:
Die letzten Strophen unseres Songs lagen hinter uns und sowohl meine Stimme, als auch Yoongis Klavier verstummten.
Plötzlich begannen die Schüler zu Klatschen und rissen uns beide in die Realität zurück. Wir hatten einfach völlig vergessen, dass uns zugeguckt wurde, weshalb Yoongi und ich und breit anlächelten, er sich zu mir stellte und wir uns verbeugten. Dann verließen wir die Bühne und kehrten zurück zum Backstagebereich.
"Wow! Yoongi, das war so wunderschön!", rief ich überglücklich und sprang in seine Arme um ihn fest in meine Arme zu schließen.
Dieser Moment konnte einfach nicht noch schöner werden.

Yoongi:
Ich war erst ein wenig überfordert, als Kaira mich fest umarmte, erwiderte letztendlich ihre Umarmung jedoch und schloss auch meine Arme um sie.
„Ja, das war es wirklich." Ich löste mich von ihr und sah auf die glückliche Kaira herab, was auch in mir Freude ausbreitete.

Kaira:
Gerade war einfach alles perfekt. Das Konzert war super gelaufen! Und dann dieser Höhepunkt gemeinsam mit Yoongi auf der Bühne zu stehen. Das hätte ich mir niemals erträumen können! Ich wünschte, dieser Moment würde niemals zu Ende gehen und ich würde auf ewig dieses Gefühl des Glücks spüren.

Doch Glück bleibt nicht Ewig.
Es verschwindet direkt, nur einen kurzen Moment darauf.
Man bekommt nur einen Funken davon zu spüren und dann wird dir dieses Glück wieder genommen.

»

Es war Weihnachten und auf einmal bekam ich einen Anruf.
Ich ging zum Telefon und nahm ab.

Meine Hände fingen an zu zittern und mir fiel sofort das Telefon aus der Hand.
Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich rannte so schnell ich konnte aus der Wohnung.
Heiße Tränen flossen meine Wangen herab, als ich die Straßen ablief. Mir war unglaublich kalt, da ich vergessen hatte mir eine Jacke überzuziehen, als ich rausgestürmt war, aber ich wollte nicht wieder zurück.

Nicht in dieses Haus.
Ich muss zu ihm.

Und dann stand ich vor seiner Haustür, traute mich jedoch nicht zu klingeln. Verzweifelt sank ich auf die Treppenstufen und begann bitterlich zu schluchzen.
Es schneite und der Boden war vollkommen weiß, weshalb ich meine Hände in den kalten Schnee grub und ihn zwischen meine Finger zerquetschte.

Ich muss klingeln.
Ich kann nicht mehr.

Yoongi:
Es schellte an unserer Haustür, weshalb ich zu ihr lief und bevor ich aufmachte kurz durch den Spion sah. Meine Mum hatte die Feiertage über etwas geschmückt und bereitete gerade für uns drei das Abendessen vor, da mein Bruder Weihnachten über zu Besuch vorbei kam. Erst dachte ich, er hätte vielleicht geklingelt, doch es war Kaira.
Sofort öffnete ich die Tür. "Was machst du denn schon hier? Ich dachte du kommst erst mo-"
Plötzlich erkannte ich, dass sie weinte.
„Kaira, was ist passiert?"

Kaira:
Völlig verheult sah ich zu ihm auf und schaute in sein entsetztes Gesicht.

„Sie ist tot. Meine Mutter. Sie hat es nicht überlebt."



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Ⓟⓐⓡⓣⓝⓔⓡⓢⓣⓞⓡⓨ

ʏᴜᴜᴋɪ & ᴋɪʏᴏᴜᴍɪ

ᴇᴅɪᴛ: ʏᴜᴜᴋɪ

»So much different«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt