Chapter 8 »NEAR«

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Yoongi:
Es wurde langsam Abend und die andern bekamen die wunderbare Idee etwas Alkohol zu besorgen und daraufhin ein wenig abzuhängen und auf den Tag anzustoßen.
Ich hatte den anderen von einem alten, nicht benutzten Zugwagon erzählt, der auf einem verlassenen Gleis stand, bei dem man gut die Zeit totschlagen konnte und der sogar ganz in der Nähe war. Damals als kleines Kind hatte ich dort öfters mal herumgelungert, weshalb ich diesen Ort noch gut kannte.

Schließlich wartete ich mit dem Rest unserer Gruppe vor einem Supermarkt, bis Taehyung und Hoseok mit dem Bier in den Armen zurückkamen und uns auf zum Wagon machten. So wirklich begeistert war ich immer noch nicht davon, aber naja, was soll man machen.

Kaira:
Während wir zum verlassenen Wagon liefen war ich relativ weit hinten und wie immer völlig in Gedanken, bis mich jemand aus ihnen riss und ich zu Jeongguk aufschaute, der mich fragend ansah.
"Was hast du gesagt? Ich hab nicht wirklich zugehört, tut mir leid.", meinte ich schüchtern, da mir meine Unaufmerksamkeit etwas peinlich war.
„Wollen wir vielleicht irgendwann mal ins Kino gehen? Freundschaftlich, versteht sich."
„Klar, wieso nicht." War meine Antwort und Jeongguk lächelte mich glücklich an.
Gemeinsam gingen wir den restlichen Weg nebeneinander.

Die meiste Zeit über redeten wir kaum miteinander, weshalb es ziemlich still blieb. Jedoch nicht wie diese angenehme Stille, die es oft zwischen mir und Yoongi gab, wenn wir zum Beispiel auf dem Dach saßen, sondern eher eine eher erdrückendere Stille.
"Ich mag deine Haare.", sagte er irgendwann und versuchte somit ein Gespräch zu beginnen, woraufhin ich ihn anlächelte.
„Danke."

Yoongi:
Ich bekam im Augenwinkel mit, wie Kaira und Jeongguk weiter zurückfielen und wie er sie irgendwann fragte, ob sie Mal was zusammen unternehmen wollen.
Irgendwie fragte ich mich, warum er auf einmal so ein Interesse an ihr hatte.
War das vorher auch schon so?

Ich zog mir meine Kapuze über den Kopf und ging relativ weit vor, weiter weg von Jeongguk und Kaira, damit ich ihr Gespräch nicht irgendwie weiter belauschte.

Wir kamen an dem Wagon an und ich kletterte sofort auf das Dach hinauf.
„Kannst du mir helfen?", fragte Jena, die Freundin von Namjoon, und streckte eine Hand nach mir aus. Ich seufzte und reichte ihr widerwillig meine Hand, um ihr aufzuhelfen.
„Danke dir."
Dann kamen nach und nach die anderen hinzu und ein paar von ihnen kletterten ebenfalls den Wagon zu uns hoch.

Kaira:
Ich kletterte auch auf den Wagon hoch und setzte mich zwischen Yoongi und Jena, da ich es aus irgendeinem Grund unangenehm fand, dass sie immer seine Nähe suchte.
Immerhin war sie Namjoons Freundin! Und zweitens konnte ich somit Jeongguk ein wenig aus dem Weg gehen, weshalb er mich nicht weiter anquatschen konnte.
„Wow, es ist wirklich cool hier.", meinte ich lächelnd und nahm das Bier an, welches mir Jimin hin gehalten hatte. Immer wieder musste ich aus irgendeinem Grund unauffällig zu Yoongi rüber schauen, was mir im Endeffekt total peinlich war ihn die ganze Zeit heimlich anzugucken. Ich wusste ja nichtmal was mich dazu brachte ihn die ganze Zeit anzusehen.
„Du hast da was im Haar.", sagte ich irgendwann, da ich ein Blatt in seinen Haaren hängen entdeckt hatte und vorsichtig meine Hand darauf zubewegte.
Als nächstes gäbe es drei Möglichkeiten.
Erstens, er wird dermaßen angewidert von mir sein, zweitens er schlägt meine Hand sofort weg oder drittens, er tut einfach beides.

Yoongi:
Ich wich etwas von Kaira zurück, bis ich realisierte, was sie vorhatte und ließ sie an meine Haare.
Nachdem sie etwas aus ihnen geholt hatte, ging ich nochmals mit meiner Hand hindurch und schaute sie dann an.
„Danke."
Ich nahm einen Schluck vom Bier und lehnte mich, verträumt in den immer dunkler werdenden Nachthimmel hinein starrend, etwas zurück.

„Hier hab ich immer gespielt, als ich kleiner war. Bevor wir weggezogen waren."
Warum erzählte ich ihr das?
Es ist mir sonst immer viel zu anstrengend eine Konversation zu führen und vor allem wollte ich nicht, dass jemand etwas über meine Vergangenheit oder mein Leben erfährt, also was bitte sollte das Yoongi?

»So much different«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt