Chapter 18 »SHARDS«

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Kaira:
Gerade wollte ich mich umdrehen und mich noch ein wenig ausruhen, da fiel mir ein Gebrüll im Flur auf. Diese Stimme, sie kam mir so bekannt vor.
Sofort riss ich meine Augen auf und setzte mich im Bett auf.

Das war Namjoons Stimme.
Schnell sprang ich auf und rannte aus dem Zimmer in den Flur.
Was sich mir da zeigte entsetzte mich noch mehr und ich schlug vor Schreck die Hände vor den Mund.
Namjoon hatte Yoongi am Kragen gepackt und unsanft an die Wand gedrückt.

Was ging hier vor sich?
Wusste Namjoon etwa von Jena?

"Namjoon lass ihn los!", rief ich, jedoch sah er mich nur kurz wütend an und konzentrierte sich dann wieder auf Yoongi.
Keine paar Sekunden hörte ich einen ersten Schlag auf seinem Gesicht aufprallen und mein Atem blieb stehen.

Er hatte doch wirklich auf Yoongi eingeschlagen, direkt ins Gesicht.

„Namjoon hör sofort auf! Ich hab schon genug Stress!", rief ich und lief endlich auf ihn zu, griff ihm am Arm und versuchte ihn von Yoongi zu trennen.
Doch sofort als meine Hand seinen Arm umschlang, schlug er sie unsanft von sich und drehte sich zu mir um.

"Ach ja und was für ein Stress soll das schon sein, Kaira? Welche kindischen Probleme hast du, dass es schlimmer sein soll, als dieser Playboy, der einfach so die Freundin eines Freundes küsst!" Völlig perplex sah ich ihn an.

Kam das wirklich gerade aus seinem Mund?

Meine Augen füllten sich mit Tränen.
"Jena hat ihn geküsst und nicht er sie, wenn du darauf hinaus willst und jetzt verschwinde endlich!", sagte ich mit weinerlicher Stimme und zeigte mit zitternder Hand Richtung Haustür.

"Ach heulen wir jetzt?", fragte er mit einer gespielt bemitleidenden Stimme.

"Namjoon, geh einfach! Ich will dich nicht mehr sehen!", schrie ich ihn an und rannte schließlich flüchtend, da ich seine Anwesenheit nicht mehr aushielt, ins Bad, wo ich mich einschloss und schwächelnden zu Boden sinken ließ.

Yoongi:
Ich fasste stöhnend an meine Nase, die total warm von Namjoons Schlag war und unangenehm zu pochen begonnen hatte.

Diesen Schlag hatte ich eigentlich auch verdient. Es wäre besser gewesen, hätte ich Namjoon schon viel eher von dem Kuss erzählt. Dass ich es bis jetzt vor ihm geheim gehalten hatte, war falsch und da war seine Rache dafür nur zu verständlich.

Aber das, was er Kaira an den Kopf warf, ging viel zu weit. Wenn er nur wüsste, was sie gerade durchmachen musste, aber das schien ihn ja nicht wirklich zu interessieren.

Kurz nachdem Kaira die Badezimmertür hinter sich geschlossen hatte stieß ich ihn von mir und sah ihn wütend an.

"Du hast sie doch nicht mehr alle! So kannst du doch nicht mit Kaira sprechen, Namjoon!"

"Ach ist das so!? Tust du jetzt wieder auf Oberheld, um alle Frauen zu begeistern, oder wie? Immerhin hast du ja schon meine Freundin abgeknutscht und jetzt ist wohl Kaira die Nächste, wie ich sehe!"

"Das ist gar nicht wa-"
Namjoon stieß mich erneut mit voller Wucht nach hinten, dabei verlor ich jedoch mein Gleichgewicht und kippte nach hinten.
Hektisch stieß ich gegen eine kleine Komode, die ein Stück hinter mir gestanden hatte und riss dabei eine Vase zu Boden, die zuvor darauf gestanden hatte.
Klirrend zerbrach sie, als sie den Boden erreichte und keine paar Sekunden später landete auch ich genau auf der Stelle, wo sie hingefallen war.
Meine Handfläche grub sich in die scharfen Scherben hinein, die sich wie ein Messer durch meine Haut bohrten.
Ein stechender Schmerz zog sich durch meine komplette Hand und sofort hob ich sie an.
Blutstropfen begannen meinen Arm hinunter zu rinnen und unter Panik starrte ich auf die tiefen Schnitte in meiner Handfläche.
Alles war rot.

»So much different«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt