encore

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Yoongi:
Hobi hilft mir die letzten Sachen in einen Koffer zu packen.
Er setzt sich darauf und ich versuche ihn so gut es geht zu schließen, da so viele Sachen darin verstaut sind.

Erleichtert aufatmend lassen wir uns auf mein Bett fallen, nachdem wir es glücklicherweise hinbekommen hatten meine Sachen im Koffer zu stopfen. 

„Wie geht es dir?", fragt Hoseok irgendwann besorgt und ich drehe meinen Kopf zu ihm.
„Was meinst du?", frage ich etwas nervös, obwohl ich genau weiß, worum es ihm eigentlich geht.
„Naja.. wir reisen bald in unsere alte Heimatstadt für ein Konzert. Da musst du doch bestimmt an sie denken."

Und sofort verdunkelt sich meine Laune schlagartig.
Traurig sehe ich auf zur Decke.

„Tut mir leid."
„Ich werde sie eh nicht treffen. Sie hasst mich."
„Aber Yoongi."
Er setzt sich auf und sieht ernst zu mir herunter.
„Du kannst nichts dafür, dass dein Handy damals kaputt gegangen ist. Und unsere auch nicht. Und dass es laut BigHit nicht erlaubt ist zu daten hatten wir auch nicht gewusst. Sie waren es, die einen Keil zwischen euch getrieben haben, nicht du. Vielleicht wird sie es verstehen."

„Nein Hoseok."

Es ist zwar schon eine Ewigkeit her, seitdem ich das letzte Mal mit ihr Kontakt hatte, aber über den Vorfall zu reden tut mir immer noch sehr weh.
Es ist der größte Schmerz, den man mir antun kann.
Mich daran zu erinnern, was passiert war.
Dass ich meine große Liebe verloren hatte.

„Wir haben uns fast zwei Jahre lang nicht mehr gesehen. Denkst du etwa ich kann ihr da unter die Augen treten? Sie wird denken, dass sie mir schon immer egal war und mir hinterher nur der Ruhm eine Rolle spielte.."
„Aber vielleicht wird sie dich verstehen, wenn du ihr das alles in Ruhe erklärst. Du solltest echt ein Treffen mit ihr ausmachen, um-"
„NEIN HOSEOK!", unterbreche ich ihn laut, schwinge mich auf dem Bett auf und schnaube wütend.
"Hör einfach auf darüber zu reden! Ich habe ihr das verdammte Herz rausgerissen! Sie im Stich gelassen! Sie alleine gelassen! Ich habe sie nicht Mal mehr kontaktieren können! Wieso sollte sie mich ausgerechnet jetzt wiedertreffen wollen? Es sind zwei Jahre vergangen, da konnte vieles in ihrem Leben passieren! Zum Beispiel ein Arschloch, der ihr das Herz bricht und sich nach der Abreise nie wieder bei ihr hat blicken lassen, weil das scheiss Business ihn davon abhielt! Und plötzlich kommt er nach zwei Jahren aus Zufall an ihr vorbei und alles ist vergessen oder was!? Hör auf in deiner Traumwelt zu leben, es ist vorbei!"

Ich war bereits aufgestanden und beuge mich über ihn herüber, schnaubend vor Wut.
Sein Blick sagt mir, dass ich zu weit gegangen war und sein Mitgefühl in seinen Augen macht mich nur noch verrückter.

Wieder kommt ein altbekanntes Gefühl zurück.
Etwas, was ich nur sehr selten erlebe, wenn mich jemand zu stark daran erinnert.
Eine warme Träne rollt über meine Wangen und ich wische sie so schnell wie möglich weg.

„Tut mir leid, Yoongi.. Ich wollte nicht- "
"Ist schon gut.", unterbreche ich ihn erneut und gehe aus dem Zimmer, ohne ihn noch einmal eines Blickes zu würdigen.

»

Wir sind bereits angekommen und machen unsere Hotelzimmer ein wenig wohnlicher.
Zusammen mit Jeongguk, mit dem ich mir ein Zimmer teile, packe ich ein paar Klamotten aus.

„Meinst du ich sollte das heute Abend zum Essen anziehen?"
Er dreht sich um und zeigt mir ein Oberteil vor seiner Brust.
Ich zucke nur mit den Schultern und enttäuscht lässt er seine Arme sinken.
"Was ist los?", fragt er besorgt.
„Ist es wegen Kaira- "
„Erwähne nicht ihren Namen."

Ich drehe mich um und packe emotionslos meine Sachen weiter aus.
Jeongguk seufzt und kommt zu mir herüber, um eine Hand auf meine Schulter zu legen.
Er klopft ein paar Mal darauf und macht dann mit seinen Sachen weiter.

Wie kann einfach jeder schon darüber hinweg sein?
Wir sind in unserer alten Heimat und niemand hat so große Schuldgefühle, wie ich.

»

Letztendlich hatten wir uns alle umgezogen und trafen uns vorm Hotel.

"Habt ihr schon eine Idee, was wir essen?", fragt Tae.
„Wie wär's mit Hühnchen?", schlägt Jin vor.
„Nee, ich hätte mehr Lust auf Sushi."
Alle sehen Namjoon an und wissen, dass er unterschwellig auf ihr Sushi anspielte.

Aber letztendlich entschieden wir uns für ein Sushi Restaurant.
Mit Mundschutz und Caps etc. machen wir uns also auf den Weg.
Jin sucht in der Zeit im Internet nach einem Restaurant.
„Ich hab eins gefunden. Ganz in der Nähe. Es scheint ganz gut zu sein, aber die Bewertungen sind alle schon eine Weile her.. Wollt ihr trotzdem hin?"
Wir bejahen, also laufen wir los.

»

Dort angekommen öffnen wir die Tür und treten ein.
Nachdem wir uns ein wenig umgesehen hatten
hält Tae plötzlich abrupt vor mir inne und ich laufe unsanft gegen seinen Rücken.

„Was ist?"
Jessie.", ist das Einzige was er von sich geben kann.
Tatsächlich, sie ist es.
Vor uns stehend mit einem Bestellbrett in der einen und einem Kugelschreiber in der anderen Hand bedient sie einige Kunden.

Auf einmal treffen sich Jessies und meine Blicke und entsetzt sehen wir uns eine lange Zeit ungläubig in die Augen.
„Ehm, Kaira...", murmelt sie irgendwann und mein Atem stockt.
Mein Herz hört auf zu schlagen.

Sie ist hier?

„Was gibts, Jess? Und nenn mich gefällgst Chefin~"
Auf einmal höre ich ihre Stimme und ein Schauer läuft mir über den Rücken.

Warum hier?
Warum jetzt?
Warum so?
Ich will einfach nur wegrennen, doch ich kann nicht.
Meine Füße halten mich fest versteinert am Boden.
Dank meiner Freude diese Stimme zu hören halten mich meine Beine genau da, wo ich gerade stehe.

Und dann erscheint sie vor uns.
Kaira kommt aus der Küche gelaufen, die Schürze um ihre Hüfte gebunden und in den Händen ein Tablett mit Sushi darauf.

Realisierend ziehe ich meinen Mundschutz und meinen Hut ab und sehe sie noch immer ununterbrochen mit großen Augen an.
Dann sieht auch sie auf, genau in meine Richtung.
Unsere Blicke treffen sich und ich fange automatisch an zu Lächeln.
Entsetzt reißt sie die Augen auf.

"Hallo Kaira."

Plötzlich lässt sie ihr Tablett klirrend zu Boden fallen.

„Eiswürfel."

Ende

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Ⓟⓐⓡⓣⓝⓔⓡⓢⓣⓞⓡⓨ

ʏᴜᴜᴋɪ & ᴋɪʏᴏᴜᴍɪ

ᴇᴅɪᴛ: ʏᴜᴜᴋɪ

»So much different«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt