Chapter 12 »JENA«

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Yoongi:
Die Zeit verging und die paar Wochen vor Weihnachten entwickelten sich zu ein paar Tagen. Auch das Weihnachtskonzert unserer Schule stand kurz vor der Tür, weshalb ich jeden Tag eifrig an meinem Song arbeitete. Ich musste es definitiv noch vorher fertig bekommen, da sich etwas Entscheidendes an meiner Planung geändert hatte. Ich war zwar kein Fan von Auftritten und ich würde auch weiterhin nicht mit der Schulband zusammen performen, jedoch wollte ich Kaira zu liebe meinen Song gemeinsam mit ihr als Duett ein einziges Mal an Weihnachten aufführen. Er war eben schon etwas besonderes für mich und da wollte ich ihn lieber selbst auf dem Klavier spielen.

Gemeinsam mit den Mitgliedern aus der Band plus Namjoons Freundin Jena und meiner Wenigkeit liefen wir über den Weihnachtsmarkt. Nicht mehr lange und es würden auch die Weihnachtstage eintreten.

Ich kam am Treffpunkt an und ging auf alle zu, von denen jeder einzelne dick eingepackt war und die meisten einen dicken Schal trugen, die das halbe Gesicht verdeckten.

Kaira:
Mit Yoongi zusammen etwas weiter hinter der Gruppe lief ich durch die Gänge des Weihnachtsmarktes und knabberte an ein paar gebranntenen Mandeln, die ich mir zuvor gekauft hatte. "Willst du auch welche, Yoongi?", fragte ich irgendwann und hielt ihm die Tüte hin.

Schließlich kamen wir an einer kleinen Bühne an. Sofort grinste Namjoon uns an.
„Nein Namjoon, sag nicht.. Du hast doch nicht wirklich eine Anmeldung verschickt?", fragte ich etwas entsetzt, doch er nickte. "Du weißt doch, dass ich Halsschmerzen habe und bald das Weihnachtskonzert ist! Ich muss meine Stimme schonen!", meckerte ich ihn an und schmollte.

Yoongi:
„Ich bin eh raus.", sagte ich noch an den Mandeln kauend, die mir Kaira hin und wieder angeboten hatte und wedelte abwinkend mit meiner Hand.
Sofort musste ich daran denken, dass die anderen noch gar nicht wussten, dass Kaira und ich ein Duett auf dem Weihnachtskonzert aufführen werden.

Kaira:
„Ich bin auch raus.. das ist mir zu riskant, ich will am Konzert noch meine Stimme haben.", sagte ich, doch die anderen versuchten wenigstens mich zu überreden. Schnell versteckte ich mich schützend hinter Yoongi. "Hilf mir..", murmelte ich mit gestützten Händen auf seinen Schultern und über sie schauend.

Yoongi:
Ich ging einen Schritt zur Seite und sah sie mit einem angewiderten Blick an. "Ne ne, ich misch mich da nicht ein!"

Nachdem Kaira diesen einen Tag das erste Mal bei mir gewesen war, ist sowas in der Art nie so wirklich wieder vorgekommen.
Ich weiß zwar bis heute noch nicht, was da in mich gefahren war, aber wenigstens machte ich mir keine Gedanken mehr darum, da alles wie sonst war.

Die anderen akzeptierten jedoch ihre Entscheidung, nicht mit aufzuführen und gingen ohne Kaira hinter die Bühne. Sie, ich und Jena setzten uns auf eine Bank in der Nähe. Ich pflanzte mich gemütlich auf die Lehne und rieb meine Hände aneinander, da sie dank der Kälte kurz davor waren zu gefrieren. Jena setzte sich rechts von mir auf die Sitzfläche der Bank, nachdem sie den Schnee runter gewischt hatte und Kaira links von mir, wie ich auf die Lehne.

Kaira:
Der alte Yoongi war vollständig wieder zurück und ich merkte, wie ich begann den neuen zu vermissen. Er hatte mich viel näher an sich heran gelassen, weshalb ich nun ein wenig enttäuscht darüber war, dass er nun wieder auf Abstand ging.

Erwartungsvoll sahen wir drei auf zur Bühne. Das ist tausend mal besser, als ein albernes Weihnachtskonzert an der Schule. Hier waren wenigstens Menschen, deren Gesichter ich nicht kannte und es mir somit nicht peinlich sein musste, wenn ich mal eine Note schief singen sollte. Allgemein bekäme ich hier keine dummen Sprüche ab.
Yoongi begann schon leicht zu schmunzeln, als er bemerkte, wie ich die Bühne mit leuchtenden Augen bestaunte. Vielleicht.. vielleicht ist es nicht so schlimm, wenn ich hier ein wenig singe? Immer hin ist es ja auch wie eine Art Probe.

Schließlich hielt ich es doch nicht mehr aus, stand auf und rannte hinter die Bühne. "Ich mach doch mit!"

Yoongi:
Jena und ich beobachteten, wie Kaira hinter der Bühne verschwand und ich versuchte mir ein leichtes grinsen zu verkneifen.
"Sie ist schon echt seltsam. Weiß nie was sie wirklich will. Aber das müsstest du ja am besten wissen, wie das ist, wenn man nicht genau weiß, was man wirklich will." Fragend sah ich Jena an. "Wie meinst du das?" Sie setzte sich neben mich nach oben auf die Lehne und rutschte näher an mich heran. "Naja, du magst Kaira doch, bist dir aber trotzdem nicht sicher, was das zwischen euch ist." "Naja, ich mag Kaira, aber als Freundin. Wie kommst du darauf, dass ich mir Gedanken über mehr machen sollte?" Ich merkte wie mein Herz begann schneller zu schlagen und ich nervöser wurde.

Da war es wieder, dieses Gefühl, welches ich in meinem Zimmer bekommen hatte, als Kaira bei mir gewesen war. Warum musste ich mich auch genau jetzt daran erinnern? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

"Ach wirklich? Das beruhigt mich. Ich war ganz schön eifersüchtig auf sie, ihr versteht euch so gut." "Wieso eifersüchtig?" Jetzt war ich völlig verwirrt. Wieder rutschte sie ein Stück näher und beugte ihr Gesicht zu mir rüber. "Yoongi du bemerkst auch echt nichts, oder?" Noch immer sah ich sie verdutzt an, worauf Jena seufzte. „Typisch Männer. Bemerken einfach nicht, wenn ein Mädchen auf sie steht."
Was?
Was sollte das denn jetzt bedeuten? Was denn bemerkt? Wir haben uns halt immer getroffen, wenn wir Bandprobe hatten, aber das war's dann auch. Was will sie mir eigentlich sagen?
„Mensch. Yoongi. Du richtest schon sehr lange ein Chaos in meinem Kopf an, das will ich damit sagen. Es gibt da etwas was ich dir schon eine Weile sagen wollte, aber da war immer irgendjemand anderes aus der Band dabei. Wir waren nie zu zweit. Yoongi, ich glaube, ich habe mich in das falsche Bandmitglied verliebt."

Und im nächsten Moment beugte sie sich noch näher zu mir und legte ihre Lippen auf meine.

Ich war so schockiert drüber, dass ich nichts realisieren konnte. Wie versteinert saß ich da und wusste nicht, was ich tun sollte.
Kurz darauf entschied ich mich dazu aufzuspringen und sah sie daraufhin entsetzt an.
"Was hast du getan!? Bist du verrückt!?" Angewidert wischte ich meinen Mund mit meinem Handrücken ab.
"Du hast mich halt verrückt gemacht. Allein wie du da am Keyboard sahst.. Hätte ich dich nur früher kennengelernt und einen besseren Draht zu dir gehabt. Wenn du willst mach ich sofort mit Namjoon Schluss."
Sie stand auf und kam auf mich zu. "Was!? Nein! Natürlich nicht!", schrie ich sie an.
„Du bist doch gestört! Fass mich nie wieder an!"
Mir fiel keine andere Lösung ein. Ich haute einfach ab.

»

Wie soll ich das Namjoon erklären?
Wie soll ich das bitte allen erklären?
Wie soll ich Namjoon jemals wieder in die Augen sehen können?
Ich blieb an einem Mülleimer stehen und beugte mich darüber. Mir war zum kotzen übel geworden.
Mein Kopf schmerzte und ich fühlte, wie meine Beine zu Pudding wurden.

Was hab ich nur getan?



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ʏᴜᴜᴋɪ & ᴋɪʏᴏᴜᴍɪ

ᴇᴅɪᴛ: ʏᴜᴜᴋɪ

»So much different«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt