Chapter 13 »OUTSPOKEN«

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Kaira:
Am nächsten Tag hatte ich so gut wie keine Stimme mehr, ging aber trotzdem in die Schule, da Yoongi gestern einfach abgehauen war.

Gerade hatten wir auftreten wollen, da sah ich rüber zur Bank und erkannte nur Jena, wie sie uns alleine zu sah. Irgendwie enttäuschte mich das, da es mir sonst immer wichtig war, dass Yoongi unsere Auftritte mitbekam.

Wenig später betrat Yoongi die Klasse und sofort sah ich ihn an. "Alles okay? Du bist gestern einfach weggegangen." fragte ich also leicht besorgt und etwas heiser.

Yoongi:
Gerade wollte ich mich auf meinen Platz setzen und hatte gehofft noch nicht von Kaira angesprochen zu werden, doch schon hatte sie sich zu mir umgedreht und mich gefragt, was gestern losgeworden sei.
Mein Magen drehte sich in mir um und ich schluckte schwer bei dem Gedanken an den Vorfall von gestern.
Warum tue ich nicht einfach so, als sei das gestern nie passiert? Es ist einfach alles wieder so wie immer. Einfach weiter machen, wie bisher. Das mit Jena ist nie vorgefallen.

"Mir ging's nicht so gut." Ich setzte mich schließlich hin und ließ sofort meinen Kopf auf den Tisch sinken, um weiteren Augenkontakt zu meiden.
„Wie geht's deiner Stimme?"

Kaira:
„Kann man das nicht hören?", fragte ich etwas lachend, wobei meine Stimme immer wieder Aussetzer machte.

Die Stunde ging vorbei und wir liefen in die Cafeteria, wo wir uns dann an einen der Tische setzten.
"Wie, du hast keine Stimme mehr?!", fragte Seokjin entsetzt, woraufhin ich nur mit den Schultern zuckte.
"Wir treten bald auf und du hast keine Stimme, ist das dein ernst?", rief er und sah mich leicht wütend an. "Was kann ich-" "Du sollst nicht reden!", unterbrach er mich und knallte seinen Block auf den Tisch. "Schreib es lieber auf, damit du deine Stimme schonst." Genervt ergriff ich seinen Stift und begann wiederwillig auf dem Blatt Papier zu schreiben, wenn ich etwas sagen wollte.

Yoongi:
Ich saß neben Kaira und stocherte die ganze Zeit nachdenklich in meinem Essen herum.
Plötzlich kamen auch Namjoon und Jena dazu, woraufhin ich abrupt aufstand, nahm mein Tablett nahm und vom Tisch wegging. Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen, das wäre gerade zu viel für mich.
"Yoongi?", fragte Jin, doch ich lief einfach weiter. Ich warf meine Sachen vom Tablett in den Mülleimer, packte den Rest weg und ging schnell Richtung Bad.
Schnell, ich brauche eine Toilette, sonst übergeb ich mich noch auf dem Flur..

Kaira:
Verblüfft sah ich Yoongi hinterher und fragte mich, was wohl in ihn gefahren sei. „Was ist mit Yoongi los?", fragte Jeongguk mich, doch ich zuckte nur mit den Schultern. „Er war schon den ganzen Morgen so gewe-" „Kaira! Denk an deine Stimme!", meckerte Seokjin, woraufhin ich einfach genervt aufstand und ohne weiteres Yoongi nach lief.

Kurz bevor er in den Toiletten verschwinden konnte, packte ich ihm am Arm und hielt ihn somit davon ab. Er drehte sich zu mir um und vor mir erschien sein kreidebleiches Gesicht. Entsetzt ließ ich ihn sofort los und ließ ihn zur Toilette gehen. Ihm muss es wirklich richtig schlecht gehen..

Yoongi:
Sie wusste genau, dass es keine gute Idee sein wird mich noch weiter aufzuhalten und ließ mich endlich zur Toilette gehen.
Keine paar Sekunden später hing ich über der Schüssel und ergab mich.
Schwer atmend setzte ich mich nach einer Weile auf den Boden und lehnte mich an die Kabinenwand an. Mir war so übel und alles um mich herum drehte sich im Kreis.
Wie konnte mich so eine Sache mit Jena so sehr fertig machen?
Ich wollte aufstehen, um Kaira bescheid zu geben, dass es mir gut ging, aber meine Beine konnten mein Gewicht nicht halten, da sie sich wie Pudding anfühlten. "Verdammt..", murmelte ich und kniff verzweifelnd meine Augen zusammen.

Kaira:
Aufgewühlt hin und her laufend wartete ich vor der Toilette. Er war schon eine ganze Weile weg und bald müsste die Pause zu Ende sein. Ich kann da doch nicht einfach rein gehen und nach ihm sehen, oder?
Gerade hatte ich mich dazu überwunden die Jungstoiletten zu betreten, da kam Yoongi auch schon mit wackligen Beinen aus der Tür getorkelt. Besorgt sah ich ihn an. "Hey... Setz dich lieber auf den Boden.", sagte ich ruhig und legte stützend meine Hand an seine Schulter.

Yoongi:
Kaira und ich sanken gemeinsam zu Boden und ich lehnte mich stöhnend an die Wand an. Ich traute mich nicht Mal ein Wort zu sagen oder sie auch nur anzusehen so peinlich war mir meine Situation.
Vorsichtig blickte ich zu ihr rüber und sah in ihre besorgten Augen.
"Du solltest lieber gehen. Ich will nicht, dass du mich so siehst." Ich versuchte ein wenig zu lachen, um die Situation lockerer rüber zu bringen, überlegte es mir jedoch sofort wieder anders und kniff die Augen zusammen, als mein Magen bei ihrem Anblick wieder begann zu rumoren.

Kaira:
„Ich geh bestimmt nicht und lass dich hier sitzen! Was ist los? Ich mach mir Sorgen, Yoongi." Etwas zurückhaltend nahm ich vorsichtig seine Hand in meine.
„Ich bleib hier."

Yoongi:
Ich öffnete meine Augen wieder und sah sie an.
Sollte ich ihr nicht vielleicht doch davon erzählen? Oder es lieber lassen?
Irgendwie fühlte ich mich schuldig, ihr das bis jetzt vorenthalten zu halten, genauso wie vor allen anderen. Ich brauchte Hilfe. Irgendjemandem musste ich davon erzählen.

"Es ist etwas passiert. Mit Jena." Ihre Augen weiteten sich und ich erkannte, wie sich etwas Panik darin ausbreitete. "Ich hab wirklich scheiße gebaut." Beschämt ließ ich meinen Kopf senken und fasste mir mit der Hand an die Stirn.

Kaira:
Jena und er kann einfach nichts gutes bedeuten.
"Du kannst es mir ruhig erzählen. So schlimm kann es ja nicht sein." Aufmunternd lächelte ich ihn an, jedoch hatte ich trotzdem Angst vor dem, was er mir erzählen wollte. Ich sah auf unsere Hände hinab, die wir immer noch ineinander verschränkt hatten und er sie überraschenderweise noch nicht von einander getrennt hatte.

Yoongi:
Ich starrte zu Boden, hob dann meinen Kopf und starrte an die Decke.

„Sie hat mich geküsst."

Kaira:
„Was?! Sie hat dich geküsst? Du hast aber nicht erwiedert, oder?", sprudelte es aus mir heraus, was ich gar nicht so wirklich realisierte. In mir breitete sich eine immer größer werdendere Eifersucht aus mit der auch meine Enttäuschung wuchs. 
Ist das wirklich war?
Hat Jena ihn wirklich geküsst?
Und wenn ja, was hatte ihm dieser Kuss bedeutet?
Was bedeutet dieser Kuss für mich?

Yoongi:
„Naja..", antwortete ich leise und musste erst darüber nachdenken, ob man das erwidern nennen konnte. Jedoch hatte ich sie ja abgewiesen, also von daher ging ich mal nicht davon aus, außer man rechnet die Ueit dazu, die ich gebraucht hatte, um Jenas Kuss zu realisieren.
Plötzlich bemerkte ich, dass sie mich entsetzt ansah, da ich viel zu lange nichts gesagt hatte, da ich so viel nachdachte.
"Nein! Also, nicht so wirklich! Ich hab nur etwas spät reagiert, glaube ich."

Kaira:
Eine Erleichterung fiel mir von den Schultern. Er wollte den Kuss also gar nicht.
„Naja, so schlimm ist es dann ja auch nicht, sie hatte dich ja anscheinend überrumpelt. Aber wie bringen wir das Namjoon bei?"

Yoongi:
Verwirrt sah ich sie an.
Sie war nicht sauer?
Ich hatte jetzt mehr damit gerechnet, dass sie enttäuscht sei, aber mir kam es eher so vor, als wäre es ihr egal gewesen, dass Jena mich geküsst hatte.
Die viel wichtigere Frage aber ist, wieso tat mir das so weh, dass es ihr anscheinend nichts ausmachte?
Warum rechnete ich überhaupt damit, dass sie  darüber enttäuscht ist?
Und warum bin ich so traurig traurig darüber, wenn ich doch glücklich sein kann, dass sie so gelassen dabei blieb?
So gut es eben ging versuchte ich diese Gedanken zu verdrängen.
"Ich habe keine Ahnung, wie wir ihm davon erzählen sollten. Das ist es ja.."


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Ⓟⓐⓡⓣⓝⓔⓡⓢⓣⓞⓡⓨ

ʏᴜᴜᴋɪ & ᴋɪʏᴏᴜᴍɪ

ᴇᴅɪᴛ: ʏᴜᴜᴋɪ

»So much different«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt