Soulmate {Kakashi FF}

Alltäglicher Alltag

Ich kannte zufälligerweise alle aus Kakashis bunt zusammengewürfeltem Team. Ebisu, Izumo, Kotetsu und... Guy.
"Okay Hatake, raus mit der Sprache. Hast du Guy Märchen aufgetischt, nur damit du länger schlafen kannst?", zwitscherte ich in einem leicht säuerlichen Ton.
Kakashi beobachtete zwei Vögel, die sich gerade um einen Regenwurm stritten. Auch Guy hatte uns mittlerweile bemerkt und kam Sakura-in-Kapitel-22-like auf Kakashi zugestürmt. Dann hielt er ihm eine laaaaange Strafpredigt von wegen
"Pünktlichkeit ist eine Tugend!" und so weiter und so fort.
Auf einmal standen die anderen aus dem Team vor mir.
Ich war so in Gedanken gewesen, dass ich sie gar nicht bemerkt hatte.
"Kann ich... ihnen helfen?" Die drei kamen immer näher.
"KA-"
"Wie alt bist du?"
Das kam unerwartet.
"Erstmal: Warum wollen sie das -"
"Na wir wollen wissen, wann das passiert ist!" Nun stand ich völlig auf dem Schlauch.
"Du bist doch seine Schwester, od-"
Weiter kamen sie nicht. Einer nach dem anderen fingen sie sich einen Tritt ins Schienbein.
"Warum zum Henker duzen sie mich? Behandelt man so eine Frau? Und nur weil wir zusammen hergekommen sind, bin ich doch nicht gleich seine Schwester! Habt ihr uns mal angesehen? Wir sehen uns nichtmal im entferntesten ähnlich!"
Die drei Intelligenzbestien nickten abwägend.
"Uuund wie alt sind sie jetzt?" Die drei grinsten sich blöde an. Ich verstand nicht wieso.
" 24. Warum fragen mich das alle? Seh ich so pubertär oder sonst wie aus?! Nein?! Und außerdem fragt man Frauen nicht nach ihrem Alter! Ist das so schwer zu verstehen?!" So langsam wurde es mir zu blöd. Wütend stapfte ich zu Kakashi.
"Ich mach Omurice und Miso. Und wehe..." Ich fuchtelte mit meinem Finger vor seinem Gesicht rum, weswegen er ein bisschen zurück wich. "... wehe du kommst verletzt nach Hause!" Damit stupste ich ihm gegen den Brustkorb und wollte schon gehen, als Kakashi mich am Arm festhielt.
"Was ist denn los Anne? Du wirkst so gereizt." Ich atmete tief durch.
"Tut mir ja leid, aber die drei Deppen da drüben treiben mich zur Weißglut!"
Bevor ich mich weiter aufregen konnte, legte Kakashi eine Hand an meine Wange.
"Mach dir keine Gedanken über die. Ich freu mich schon aufs Abendessen." Er lächelte mir zu und gab mir schnell einen Kuss. Dann ging er zu den anderen, mit denen er kurz darauf durchs Tor verschwand.
Ich sah ihnen noch eine Weile hinterher, bis ich mich dann auf dem Weg in die Stadt machte.
Dort kaufte ich alles, was ich für das geplante Abendessen brauchte und alles das, was mir Kakashi auf den kleinen Einkaufszettel geschrieben hatte.
Eier, Obst, Salat, Milch und so weiter.
Das übliche also.
Ich hatte Mühe, mich zu allen Läden durchzufragen, obwohl ich mich hier ja eigentlich ganz gut auskannte. So gut, wie man es von 700 Naruto-Folgen und mehreren Filmen erwarten könnte. Nachdem ich alles zusammenhatte, machte ich mich auf
den Weg zur Wohnung. Dort räumte ich schnell alle Sachen ein und machte mich auf den Weg zu Ella. Bis zum Abendessen war ja noch genug Zeit. Während ich also auf dem Weg zu ihr war, sah ich mich ein wenig in Konoha um. Ich kam an Ichirakus, wo ich zum ersten Mal mit Kakashi und Sakura gegessen hatte und an Yamanakas Blumenladen, in dem Ella und ich ab morgen arbeiten würden, vorbei. Ich entdeckte Ino, die gerade dabei war einige Schnittblumen auszustellen. Sie war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie mich gar nicht bemerkte. Doch ich hielt es auch nicht für nötig sie dabei zu stören. Also lief ich einfach weiter und kam kurz darauf an Ella's Wohnung an.
Bedacht stieg ich die Stufen hinauf und klopfte mehrmals an ihre Tür.
"Ella? Bist du da? Mach die Tür auf!" Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und meine Faust missbrauchte die Stirn meiner besten Freundin fast als Musikinstrument.
"Warum drischt du mich denn so früh aus dem Bett?! Ist irgendwas passiert?!" Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, nichts. Ich wollte dich nur nerven und außerdem ist es schon Mittag." Ungläubig blinzelte meine Gegenüber. Dann seufzte sie gequält und ließ mich herein.
"Wir sollten dich mal ein bisschen Konoha-tauglicher machen. Sonst halten dich noch alle für einen Freak oder es kommt raus, dass wir Weltenwechsler sind." Ella zog eine Augenbraue hoch.
"Klingt wie ein Fantasy-Roman für zwölfjährige. So nach dem Motto:..."
Ella räusperte sich und legte ihre Erzählermasche ein.
"Sara ist ein ganz normales Mädchen, allerdings nicht mehr lange. Mit ihren besten Freunden, der wunderschönen Jaqueline, dem Schwarm aller lebenden Natur auf diesem Planeten und Jochen, einem unattraktiven abtörner-Nerd. Die drei Vollsp- Freunde machen eines Tages eine - "
"JA JA ist ja gut Ella, wir habens kapiert!" Sie war so in ihre Masche vertieft gewesen, dass sie mich ansah als hätte ich ihre Urahnen entehrt.
"Wie dem auch sei, gerne, aber erst morgen. Ich wollte mal gucken wie es hier mit Technik und überhaupt mit Internetverbindung aussieht. Wo ist eigentlich Kakashi?"
Ich fing an zu kippeln und knetete meine Hände.
"Der ist mit Ebisu, Izumo, Kotetsu und Guy auf Mission. Ich hab ihm gesagt, dass er heute zum Abendessen da sein soll. Aber er hat gesagt, dass er wahrscheinlich erst morgen wiederkommt. Aber dann hat er mir wieder gesagt: 'Ich freu mich schon aufs Abendessen.' Ach ich weiß doch auch nicht..." Ella legte ihre Hand auf Meine und lächelte mir zu.
"Mach dir mal keinen Kopf Anne. Wenn er sagt, dass er sich aufs Abendessen freut, dann wird er auch zum Abendessen da sein. Also komm, sei eine gute Hausfrau, schwing deinen Arsch nach Hause und koch deinem Gatten ein vorzügliches Abendmahl!"
Ella schob mich zur Tür heraus.
"Wir sind nicht-"
"Tschüss!" Und schon knallte sie die Tür zu.
Das heißt dann wohl, dass ich keine Wahl habe. Missmutig stapfte ich zu unserer Wohnung. Dort angekommen sah ich hoffnungsvoll nach oben, um zu sehen, ob Licht brannte. Alle Fenster waren vollkommen dunkel. Mit einem Seufzer kramte ich beim Treppensteigen den Schlüssel aus meiner Tasche.
Mit einem Knarren öffnete ich die Tür und auch die letzten Hoffnungsschimmer, dass Kakashi schon da war verflüchtigten sich. Ich stellte meine Schuhe vor der Schwelle ab und ging in Socken in die Küche. Meine Hausschuhe hatte ich noch in irgendeinem Umzugskarton. Mit einem gezieltem Handgriff machte ich das Licht an. Gerade als ich den Kühlschrank öffnete, fiel mein Blick auf die Tür.
"Um sieben... So spät schon."
Nachdem ich alle Zutaten zusammengesucht und auch alles vorbereitet hatte, schnappte ich mir die Schürze, die an einem Haken an der Tür hing und band sie mir um.
"Anne? Anne, bist du da?" Ich schreckte auf und drehte mich um.
"Kakashi, du bist ja scho- was ist passiert?!" Bis zur Hüfte war Kakashi mit Schlamm bedeckt. Seine Kleidung war zerrissen, und überall zierten kleine Schnitte seine Haut. Ich zog die Schürze wieder aus und eilte zu ihm. Die Schnitte waren zwar nicht tief, aber es waren viele.
"Was habt ihr gemacht?! Habt ihr euch mit Rasierklingen beworfen?!"
Kakashi zog seine Maske runter und schüttelte den Kopf. Auch sein Gesicht war nicht unverschont geblieben. Vorsichtig legte ich eine Hand an seine Wange.
"Geh erstmal duschen, damit der größte Dreck aus den Wunden kommt. Gib mir dann gleich deine Sachen, Waschmaschinen habt ihr ja hier, oder?" Kakashi nickte und gab mir einen Kuss auf die Wange.
"Danke, ich lege dir die Sachen gleich raus." Ich nickte und er machte sich auf in Richtung Bad. Da es noch ein bisschen dauern würde, bis ich mit dem kochen anfangen könnte stellte ich einige Sachen wieder zurück in den Kühlschrank und stellte den Herd wieder aus, nachdem ich den fertigen Tee heruntergenommen hatte.
Als ich zum Bad ging, lagen Kakashis Sachen bereits in einem Korb vor der Tür. Ich nahm ihn mit beiden Händen an und bugsierte alles in die Waschmaschine, mit der ich allerdings etwas zu hadern hatte. Nachdem auch das erledigt war ging ich zum Bad und klopfte an die Tür. Ich bekam keine Antwort. Mit jeder weiteren Sekunde wurde ich unruhiger, bis ich dann einfach die Tür öffnete.
"Ist a-" Weiter kam ich nicht. Kakashi stand unter der Dusche, mit einer Hand gegen die Wand gelehnt. Ich lief rot an. Er sah so unheimlich heiß aus wie er... Ich wollte mich gerade wieder nach draußen schleichen, als er mich bemerkte.
"Suchst du etwas?", fragte er und stellte das Wasser aus.
"Ich wollte nur wissen ob es dir gut geht. Ich hab geklopft, aber du hast nicht geantwortet. Und..." Mein Blick fiel auf ein kleines Erste-Hilfe Kästchen, das verloren in einem Regal stand. Kakashi folgte meinem Blick. Er trocknete sich notdürftig ab und band sich dann ein Handtuch um die Hüften. Ohne auf eine Antwort zu warten ging er zu dem Regal und holte das Kästchen herunter.
"Hast du dich geschnitten?" Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, nein, dass ist doch wegen deinen Verletzungen! Setz dich hin, ich mach das schnell!" Kakashi sah mich etwas verwundert an.
"Die Schnitte sind doch ziemlich klei-"
"Hinsetzen! Was ist, wenn sie sich entzünden?" Ohne weiter Widerworte zu geben folgte Kakashi mir in die Küche und ließ sich dann auf einen Stuhl plumsen. Ich setzte mich hinter ihn, da ich zuerst die Wunden auf seinem Rücken verarzten wollte.
Aus dem kleinen Kästchen holte ich eine kleine Pinzette, etwas zum Desinfizieren und mehrere kleine Wattebäusche. Vorsichtig träufelte ich etwas von der Flüssigkeit auf die Watte und behandelte schweigend seinen Rücken. Die Schnitte, die mir tiefer als die anderen erschienen versorgte ich zusätzlich mit kleinen Mullpflastern. Dann setzte ich mich vor Kakashi und wendete mich seinem Gesicht zu. Er hatte einen Schnitt auf der Lippe, zwei auf der Nase und mehrere an der Wange.
"Sehen die anderen auch so zugerichtet aus?" Kakashi nickte stumm.
"Ebisu, Guy und mich hat es noch am wenigsten erwischt, aber Izumo und Kotetsu haben deutlich mehr abgekriegt. Die beiden müssten schon im Krankenhaus sein." Ich seufzte und nahm ein neues Stück Watte.
"Hoffentlich geht es den beiden anderen gut."
"Shizune hat zu uns gesagt, dass wir ins Krankenhaus kommen sollen wenn wir etwas merken. Aber ich glaube nicht, ...", flüsterte Kakashi und nahm mein Gesicht in beide Hände. "...dass das bei mir der Fall sein wird." Augenblicklich lief ich rot an und sah auf den Boden. Doch war nur das Handtuch, und das machte die Sache auch nicht besser.
"Ich verarzte dich noch schnell und dann mache ich das Abendessen. Du kannst dich derzeit gerne ausruhen."
Kakashi lächelte.
"Ich würde dir gerne beim kochen zusehen. Ist das ok für dich?" Ich blinzelte.
"Was ist das denn für eine Frage? Natürlich darfst du."
Dann herrschte wieder Stille.
Nachdem ich alles versorgt hatte, deckte ich die kleinen, großflächig verteilten Wunden mit Verbänden ab.
Als auch das geschafft war parkte ich den Grauhaarigen mit einer Tasse Tee am Esstisch und machte mich ans kochen.