Soulmate {Kakashi FF}

Nach der Mission

"Na wenn das so ist..." Kakashi sah sich unbeholfen im Laden um.
"Ich muss dann wieder auf Mission. Also dann, bis später." Schnell drückte er mir noch einen Kuss auf die Stirn und verabschiedete sich dann. Ich sah ihm noch eine Weile hinterher, als ich auf einmal aus dem Augenwinkel Ella bemerkte. Sie grinste wie Alf, der gerade eine frische Katze zubereitet und wackelte passend dazu mit den Augenbrauen.
"Ist was?" Ohne sie aus den Augen zu lassen, band ich den vorerst letzten Strauß ab und stellte ihn in eine Vase.
"Hätte nie gedacht, dass Kakashi mal so offen Gefühle zeigt... In jeder Teenie-Sitcom wäre es jetzt die Aufgabe der besten Freundin, dir zu sagen, dass du ihm gut tust. Also, du tust ihm gut." Ich blinzelte.
"Dir zuliebe fasse ich das jetzt mal als Kompliment auf."
Die nächsten Stunden verbrachten wir damit, Sträuße zusammen zu stellen und diese auch zu verkaufen, wobei wir fast 2500 Ryo verdienten. Ab und zu kamen auch mal Ino oder eines ihrer Familienmitglieder vorbei und schauten uns bei unserer Arbeit über die Schulter. Dafür wurden wir sogar ab und zu gelobt. Und nach neun Stunden Arbeit hatten wir unseren ersten Tag bei Yamanakas ebenfalls überstanden.
Da ich feststellen musste, dass Kakashi noch nicht von seiner Mission zurückgekehrt war, ging ich vorerst mit zu Ella. Bei ihr bewaffneten wir uns mit ein paar Snacks und setzten Tee an. Dann pflanzen wir uns gemütlich auf die Couch.
"Uuuuuund wie läufts mit Kakashi? Hab von Guy gehört, dass du und Kakashi schon im Bett wa-"
"WIR HABEN... wir haben nebeneinander geschlafen, aber doch nicht MITEINANDER! Also echt..." Mit roten Wangen wendete ich mich ab. Allein die Vorstellung daran brachte meine Wangen zum glühen. Ella fing an zu grinsen.
"Kann ja auch nicht mehr lange dauern. Wie lange seit ihr jetzt schon zusammen? Bald zwei Monate, oder?"
"MAN ELLA HÖR AUF DAMIT!"
Ich boxte gegen ihre Schulter, wobei sie fast ihren Tee verschüttete. Als Dank dafür bedachte sie mich mit einem Blick der Missbilligung und stichelte dann weiter nach meiner Beziehung zu Kakashi. Irgendwann wurde es mir zu anstrengend Ella hinzuhalten und ich verabschiedete mich mit der Ausrede, dass ich noch etwas zu Abend kochen müsste. Stimmt eigentlich sogar. Mit einer Umarmung verabschiedete ich mich von der schwarzhaarigen Nervensäge und trat den Weg zu meiner und Kakashis Wohnung an, aber nicht, ohne vorher noch einige Zutaten für das Abendessen zu kaufen. Ich entschied mich für Sukiyaki. Auch in meinem alten Zuhause in Deutschland hatte ich oft Sukiyaki gemacht. Irgendwie hatte ich ein Händchen dafür. Hoffentlich sieht Kakashi das auch so, wenn er erstmal davon gekostet hat.
Von diesem Gedanken beflügelt begab ich mich auf den schnellstmöglichen Weg nach Hause. Sofort fing ich an, das Fleisch zu schneiden und das Gemüse sowie den Tofu vorzubereiten. Leider hatte ich keine Enoki-Pilze bekommen, deshalb musste es jetzt auch ohne gehen.
Nach über einer Stunde war es vollbracht. Alles war da und bereit zum Verzehr, außer natürlich Kakashi. Es wäre zu spät, um jetzt noch bei Ella vorbei zu schauen, also musste ich wohl oder übel alleine essen. Die ganze Zeit wartete ich hoffnungsvoll auf Kakashis Stimme, die nach mir rief und fragte, ob ich da bin. Doch nichts dergleichen passierte. Als ich mit dem Essen fertig war, schnappte ich mir alles und stellte es fürs erste in die Spüle. Mir fehlte die Motivation, um jetzt noch den Abwasch oder irgendetwas zu machen. Also ging ich einfach ins Bett.
Mit einem Seufzer ließ ich mich in die Matratze sinken und kuschelte mich in die Decke. Es roch nach Kakashi. Wieder wurde ich daran erinnert, dass er jetzt nicht hier war, was mich nur noch trübseeliger stimmte. Wie gerne hätte ich jetzt seine Wärme an meinem Körper und seine Hand in Meiner gespürt. Doch leider... Mit einer erdrückenden Stille in den Ohren schlief ich letztendlich ein.

__________

Sechs Tage später, Sonntag

Eine Diele knartzte. Ich schreckte auf und entdeckte sofort Kakashi, der dabei war, sich ins Bett zu schleichen. Er trug nur eine Boxer und auch seine Haare waren nass. Wir sahen uns an.
"Du bist wieder da..." Kakashi antwortete nicht. Ich sah zur Uhr.
2.38 Uhr.
Ohne lange zu überlegen, schlug ich die Decke beiseite und schwang mich aus dem Bett. Ich fiel Kakashi um den Hals, doch da fiel mir etwas auf.
"Du bist ja ganz kalt Kakashi... und nass bist du auch!" Ohne ein Wort zu verlieren nickte er. Da fiel mir erst das Geräusch des Regens auf, der gegen das Fenster prasselte.
"Ich lasse dir schnell ein heißes Bad ein, du verkühlst dich sonst, warte kurz!" Ich warf Kakashi hastig einen Pullover zu und lief dann ins Bad. Mit zittrigen Händen ließ ich das Wasser ein und holte ein Handtuch aus dem Schrank. Kakashi trat hinter mich.
"Ich hab dich noch gar nicht ordentlich begrüßt..." Ich drehte mich zu ihm und wurde sofort von ihm in eine innige Umarmung gezogen.
"Kakashi!" Ich kicherte. "Du bist kalt!"
"Du bist aber auch nicht gerade warm." Mit einem Lächeln auf den Lippen sah er mir in die Augen.
"Du hast dir Sorgen gemacht, hab ich Recht?" Er hatte Recht. Ich wusste, dass er ja nicht sterben würde, aber trotzdem konnte ich es meinem Kopf nicht einprügeln. Langsam nickte ich.
"Ich weiß ja... du bist ein Jonin und so weiter... aber ich bin eben auch nur eine Frau. Nimm es mir bitte nicht übel." Kakashi legte eine Hand an meine Wange, die andere an meine Hüfte. Langsam zog er mich zu sich.
"Wieso sollte ich dir das übel nehmen? Anne, ich könnte dir sowas nie krumm nehmen. Wirklich." Er wanderte von meiner Hüfte zu meiner Hand und drückte sie leicht.
"Ich geh jetzt ins Bad." Ich nickte.
"Ist gut." Ohne weitere Umschweife verkroch er sich ins Badezimmer. Mit einem müden Lächeln sah ich ihm hinterher und ging dann selbst in die Küche, um mir einen Kaffee anzusetzen.
Gerade als sich der Wasserkocher ausschaltete, hörte ich, wie etwas zu Bruch ging.
Ich knallte die Kaffeetasse auf den Tresen und hechtete überstürzt ins Bad, nur um zu sehen, wie Kakashi aussichtslos versuchte, die Scherben seines Bierglases zu beseitigen.
"Ist alles in Ordnung? Ich hab gar nicht mitbekommen, dass du dir Bier geholt hast." Erst jetzt schien Kakashi mich zu bemerken und sah auf.
"Alles gut. Es ist nur..." Wieder sah er zum Scherbenhaufen und betrauerte sein Bier. Ich schlüpfte schnell in meine Hausschuhe und beseitigte alles ohne Umschweife.
Nachdem ich alles im Papierkorb versenkt hatte, ging ich noch einmal nach Kakashi sehen. Er hatte die Augen geschlossen und lag seelenruhig da. Ist der etwa schon eingeschlafen? Oder etwas mit dem Kreislauf?
Lautlos schlich ich auf Zehenspitzen zu ihm und beugte mich vorsichtig nach vorn. Doch gerade als ich meine Hand an seine Stirn legen wollte, öffnete er die Augen. Ich zuckte zusammen.
"Oh, ich dachte du bist eingeschlafen. Entschuldige, ich wollte dich nicht stören!" Doch Kakashi lächelte nur.
"Du brauchst dich doch nicht immer zu entschuldigen. Da fühl man sich gleich so unwohl." Ich nickte. Gerade, als ich wieder gehen wollte, nahm Kakashi meine Hand.
"Ich glaube..." Er schluckte und wurde rot. "... du könntest jetzt auch ganz gut ein Bad vertragen..."
"Das stimmt wohl... Moment-" Ich lief rot an und sah zu Kakashi. Er blickte mich mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen an. In seinem Blick lag etwas Erwartungsvolles und ich wusste genau, um was er mich da gerade gebeten hatte. Ich zögerte. Sollte ich wirklich-?
"Du musst nicht-", versuchte Kakashi mir zuzureden, doch ich hatte bereits mein Shirt über den Kopf gezogen. Kakashi sah mich mit großen Augen an. Anscheinend schien er immer noch nicht zu begreifen, was er gerade in Gang gesetzt hatte. Als ich mich meiner Klamotten entledigt hatte, scheuchte ich Kakashi, sodass er ein bisschen Platz machte und setzte mich dann vor ihn in die Wanne. Das heiße Wasser tat unheimlich gut und umfing meinen Körper wie eine zweite Haut. Ich zuckte kurz zusammen, als Kakashi seine Beine ausstreckte und dabei die Meinen berührte.
"Entschuldige-" Ich kicherte und konnte Kakashis irritierte Blicke im Rücken spüren.
"Warum lachst du so?"
"Na vorhin hast du noch zu mir gesagt, dass ich mich so oft entschuldigen soll und jetzt fängst du auch schon damit an!" Kakashi fing an meine Haare zu flechten, was mein Lachen nur noch mehr verstärkte. Etwas zögerlich lehnte ich mich danach nach hinten und an Kakashis Oberkörper. Er war warm.