Soulmate {Kakashi FF}

Geld für Brötchen

Ich wachte auf, geblendet durch das penetrante Gaskugelleuchten zwischen meinen Schalusien.
"Mmh..." Ich stöhnte und drehte mich auf die andere Seite. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich in meinem Bett lag. Das muss wohl Kakashis Werk sein. Ich schlug die Decke zurück und machte mich auf etwas wackeligen Beinen auf den Weg ins Wohnzimmer.
"Kakashi?", flüsterte ich und schlich um die Couch. Tatsächlich lag er zur Hälfte dort, zur Hälfte auf dem Boden. Neben ihm lagen zwei Pizzaschachteln und... Schnell schnappte ich mir den Manga und schloss es in ein Fach unter dem Fernseher.
"... Anne..." Ich wirbelte herum. Kakashi umarmte meine Jacke, die ich gestern dort liegen gelassen hatte. Unwillkürlich musste ich lächeln, da dieser Typ einfach zu knuffelig war. Als Kakashi sich dann auch noch zusammen rollte und sein Gesicht in meiner Jacke vergrub, entwich mir ein leises "Awwwwwwwwwwwwwwwww... " Wie vom Rasengan getroffen fuhr Kakashi hoch und starrte mich an. Er lief rot an und es fehlte nur noch, dass er wie ein Wasserkocher anfangen würde zu pfeifen. Ich kicherte und ließ Kakashi mit meiner Jacke alleine. In der Küche fing ich an, Frühstück für uns beide zu machen. Frischkäseschnitten mit Beeren. Als ich fertig war, deckte ich noch schnell den Tisch ein und schenkte mir ein Glas Milch ein.
"Frühstück ist fertig!" Kakashi grummelte irgendwas und kam in die Küche geschlurft.
"Sag mal Anne,...", sagte Kakashi als er sich auf einen Stuhl plumpsen ließ.
"... als was arbeitest du eigentlich? Du musst ja auch irgendwie deine Brötchen verdienen." Ich setzte mich zu ihm und schnappte mir eine Schnitte.
"Darüber wollte ich gerade mit dir reden! Ich muss gleich zur Arbeit, deswegen musst du hier für ein paar Stunden alleine überleben. Adresse und Nummer stehen auf 'nem Zettel an der Kühlschranktür. Wie du mich anrufst, hab ich dir ja gezeigt!" Ich sah zur Uhr. Zehn vor sechs.
"Als was arbeitest du jetzt eigentlich?"
Mit einem gezielten Handgriff zog ich ein Foto aus meiner Tasche und hielt es Kakashi unter die Nase.
"Ich bin Hortnerin, dass heißt ich betreue die Kinder vor und nach der Schule. Die Kinder auf dem Foto sind meine Gruppe, und das da..." Ich zeigte auf eine junge Frau mit halblangen, schwarzen Haaren und einem verschmitzten Grinsen. "... ist Ella!" Kakashi nickte.
"Also dann, ich mach mich mal auf den Weg!" Ich wollte mir gerade Schlüssel und Tasche schnappen, als mir Kakashi meine Jacke in die Hand drückte.
"Damit du dich nicht verkühlst..." Ich grinste und wuschelte Kakashi durch die Haare.
"Das ist süß von dir! Wenn ich wieder da bin, kriegst du sie wieder!", witzelte ich. Ich zog die Jacke an und verabschiedete mich von einem beleidigt brummelnden Kakashi und seinem Frischkäseschnittchen. Wie immer rutschte ich das Treppengeländer herunter und lief von da aus zu den Fahrradständern. Kakashi hatte Recht gehabt, es war eine gute Idee gewesen die Jacke mitzunehmen. Ich radelte innerhalb weniger Minuten zur Schule und schloss dort mein Fahrrad an. Dann machte ich mich auf den Weg in den Hort, wobei ich einen Blick auf meine Uhr warf. Kurz nach zehn. Drinnen zog ich Schuhe und Jacke aus, wobei ich schon von Kindern und Eltern begrüßt wurde.
"Hey Chilli!" Ich sah auf. Ella stand grinsend in der Tür und winkte mir zu.
"Morgen Pepperoni!", grüßte ich zurück und umarmte sie.
"Ich muss dir dann was zeigen, du wirst Augen machen!"
"Na, da bin ich mal gespannt! Mittagspause im Aufenthaltsraum?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Ist es so ein großes Ding?" Nun nickte sie.
"Bei der Laube? Ich sag Jana einfach, dass wir was wegen Schulgarten gucken wollen, ok?"
Ella schnippste mit den Finger und wurde im nächsten Moment von mehreren Kindern in ein ernstes Gespräch über Wachsmalstifte verwickelt. Ich schmunzelte und machte mich selbst auf den Weg zu meiner Gruppe.
Als ich die Tür öffnete, wurde ich fast von zwei Jungs umgerannt.
"Halt, hier geblieben!" Die beiden blieben sofort stehen und drehten sich mit eingezogenem Kopf um.
"Guten Morgen Frau Schiffner!", sagten die beiden kleinlaut.
"Guten Morgen ihr zwei! Bitte rennt nicht auf dem Flur und vor allem: Schuhe an!" Ich zeigte tadelnd auf ihre Füße. "Wir gehen nach der Schule raus, da könnt ihr rum rennen so viel ihr wollt, abgemacht?" Die beiden nickten und gingen weiter, wobei sie sich gegenseitig in die Seite knufften.
"Gina ist heute krank und Jonathan kommt heute nicht in den Frühhort." Ich drehte mich um. Hinter mir stand meine Kollegin Isabelle mit einem Kaffeebecher in der Hand und gähnte. Ich nickte.
"Hast du's schon eingetragen?" Sie nickte und gähnte wieder. Dann schlurfte sie mit wippenden Korkenzieherlocker den Gang entlang und verschwand ins Bastelzimmer. Ohne noch länger zu warten betrat ich den Gruppenraum und wurde wie auf Pfiff von allen Kindern begrüßt. Wir malten ein bisschen zusammen, spielten Mensch-ärgere-dich-nicht und redeten über Kinderserien. Danach brachte ich meine Gruppe zur Schule und ging wieder zurück in den Gruppenraum.