13 ~ Hilfe

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*trust fund baby (why don't we)*

„Das sah ziemlich spektakulär aus", meint Greta und schaut mich leicht besorgt an. Kurz nachdem Elias und ich zusammengestoßen sind, haben wir nämlich angefangen, uns in zwei Reihen auf die verschiedenen Seiten des Netzes zu verteilen und die Angriffsschläge zu trainieren. Da musste Greta sich natürlich gleich hinter mich anstellen. Ich zucke nur mit den Schultern und drehe meinen Volleyball geschickt in der Hand.

„Und irgendwie heiß", mischt sich Julia in das Gespräch ein. Ich werde rot und drehe mich weg von den beiden. Mein Ellenbogen tut immer noch ein klein wenig weh, weil ich mich versucht habe mit meinem Arm abzustützen und das einzige was meinen Freundinnen auffällt ist, dass es gut aussah.

Obwohl, wenn ich es mir recht überlege ist das immer noch besser als nichts.

Ich spüre, wie mir jemand auf die Schulter tippt und drehe mich genervt wieder um. „Sag mal: Läuft da was zwischen euch?" Schon wieder Greta. Dieses Mädchen ist so verdammt neugierig. Kein Wunder, dass sie immer den neusten Klatsch und Tratsch weiß. „Nein?", antworte ich ihr mit so viel Nachdruck, wie ich nur in meine Stimme legen kann.

„Wieso wollte er sich dann mit dir einspielen?", meint Julia in ihrer vernichtenden Argumentationsweise. Tatsächlich ist sie wirklich gut in der Schule, was man bei ihrer Leichtgläubigkeit manchmal gar nicht erwarten würde. Sie hat in nahezu jedem Fach Bestnoten, ist dabei aber überhaupt nicht überheblich oder nur auf Schule versessen, sondern echt umgänglich und das schätze ich wirklich sehr.

Ich seufze genervt auf und stelle dann die Gegenfrage: „Wird das hier so eine Art guter Polizist, böser Polizist?"

Unschuldig klimpert mich Julia mit großen Augen an. „Wie kommst du denn darauf?"

Kopfschüttelnd drehe ich mich weg, denn diese Konversation dreht sich langsam nur noch im Kreis.

Endlich werde ich erlöst, weil ich mit dem Angriffsschlag an der Reihe bin. Ich passe den Ball genau zum richtigen Zeitpunkt ab und treffe das Feld auf der anderen Seite genau da, wo ich sollte. Stolz auf den guten Schlag laufe ich um das Netz, sammle meinen Ball ein und stelle mich auf der anderen Seite wieder in die Reihe. Im selben Moment bemerke ich mein ‚Glück', jetzt hinter Elias in der Reihe anzustehen.

Ich sage einfach nichts und baue darauf, dass er mich nicht bemerkt.

„Guter Schlag", kommt im selben Moment auch schon das Lob von vorne und ich schließe kurz meine Augen um mich zu beruhigen. Ich kommentiere ein schlichtes: „Danke", und hoffe, dass er jetzt nichts mehr zu sagen hat. Zwar freue ich mich extrem darüber, dass er wohl wirklich mit mir reden möchte, auf der anderen Seite ist mir gerade irgendwie alles zu viel.

Auch Greta hat wohl ihren Schlag beendet, denn sie reiht sich hinter mir ein. Natürlich nicht ohne noch einmal provokant mit den Augenbrauen in Richtung Elias zu wackeln.

„Elias", sagt sie da auch schon laut, dreht sich schnell weg und tut so, als hätte sie gar nichts damit zu tun. Ich schließe meine Augen erneut, als sich Elias umdreht, um zu sehen, wer da seinen Namen gerufen hat und anscheinend etwas von ihm will. Sein Blick fällt natürlich auf mich, weil Greta so wunderschön unschuldig und unbeteiligt tut. Ich glaube, mit ihr muss ich nachher noch mal ein ernstes Wörtchen reden. Das krasse ist, dass sie mit diesen Kindergarten Streichen bis jetzt immer durchgekommen ist.

Immer noch liegt Elias' Blick ruhig auf mir, während ich fieberhaft nach etwas suche, was ich ihm sagen könnte. „Du bist dran", ist das einzige was mir einfällt und tatsächlich ist Elias wohl auch der nächste. Erleichtert atme ich auf. Glück gehabt.

Just OrDINAryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt