[chapter eleven]

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Draco kam mit langsamen Schritten auf die drei Mädchen zu geschlendert. Seine Mine strahlte wieder diese Arroganz aus. Diese abartige, Drittklässler Arroganz, welche er schon damals in Hagrid's Unterricht an den Tag gelegt hatte. Die Arroganz, welche Hermine erhofft hatte, nie wieder ertragen zu müssen.

"Hör auf so herum zu stolzieren und krieg' deine kleine Freundin lieber mal in den Griff.", keifte Hermine, und ließ Ginny los. Draco's Blick musterte zuerst Ginny, dann Pansy. "Welche von den beiden hier hat denn zuerst die Fassung verloren?" Hermine verdrehte ihre Augen und schulterte ihre Tasche.
"Der Klügere gibt nach, hm?"

Sie trat gerade an Draco vorbei, als dieser ohne Hermine einen Blick zu würdigen mit einem Arm in ihren Taschengurt griff, und die Gryffindor somit zurück gerissen wurde, und nun direkt vor Draco stand.

"Das hier diskutieren wir jetzt aus.", sagte er streng, ohne eine Antwort Hermines als gültig zu zählen. Sie hätte sich nun auch ausziehen können, Draco wäre auf der Diskussion verharren geblieben.

So war er nun mal. Setzte sich der Slytherin etwas in den Kopf, zog er dies auch durch, leider.

"Wozu willst du noch länger mit diesen niederträchtigen Kindern deine Zeit verschwenden?", grinste Pansy provokant. Doch dieses Mal blieb selbst Ginny ruhig. "Pans hau ab." "Bitte?", keifte sie empört. "Hast du mich nicht verstanden?", sein Blick wich gefährlich drohend zu Pansy, welche nun mit einem lauten Ausstoß von Luft den Innenhof verließ.

"Dein kleines Hündchen, was? Wie lieblich.", grinste Hermine süßlich. Draco zuckte mit den Schultern. "Ist auf jeden Fall praktisch.", er wackelt spielerisch mit den Augenbrauen. Angeekelt wich Hermine etwas zurück. "Danke, das wollte ich nicht wissen." "Willst doch sonst immer alles wissen." "Hey!", Hermine erhob ihren Zeigefinger, "Es ist meine Pflicht nach deinen Absichten für verletzte Schulregeln zu fragen."

Draco's gleichgültigem Ausdruck wich ein ungläubiger, und auffordernder. "Ja sicher. Und meine Aufgabe als Slytherin ist es, dir Gryffindor das Leben schwer zu machen."

"Du machst mir das Leben nicht schwer, mein Freund. Glaube keine Sekunde daran, ich würde mich darum kümmern was du tust, oder denkst, oder sagst.", lächelnd blickte Hermine zu Ginny und nickte ihr auffordernd zu. Ginny verstand und folgte Hermine.

"Da muss ich mich wohl mehr anstrengen!", rief ihnen Draco hinterher, und ging kopfschüttelnd, aber lächelnd, zurück zu Blaise und Terence.

Nach den letzten beiden Stunden trennten sich die Wege der beiden Freundinnen. Ginny traf sich mit "nur ein Freund", und Hermine ließ sich in einem der Sessel in der Bibliothek nieder.

Ihre Augen überflogen einige Zeilen des Buches über alte Runen, und ihre Finger zwirbelten nebenbei eine Feder umher.

Die Bibliothek war voller als sonst. Vielleicht lag es am Wochentag, vielleicht aber auch an den anstehenden Prüfungen der Viertklässler.

"Jetzt hab' ich Zeit um zu diskutieren.", Hermine schreckte hoch. Gegenüber von ihr hatte sich soeben Draco fallen gelassen, welcher sie nu auffordernd anschaute.
"Sicher nicht.", knurrte die Gryffindor, und beugte sich wieder über ihr Buch.

Doch kaum hatte sie sich wieder in die Zeilen gestürzt, wurde ihr schwungvoll und mit einem lauten Knall dieses vor der Nase zugeschlagen, und weg gezogen. Draco legte es auf den Beistelltisch, und lehnte sich mit den Ellenbogen vor, auf seine Knie.
"So, Granger.", fing er an, "Wie war das vorhin? Ich 'stolziere' durch die Schule?" "Wie nennst du es denn?", zischte Hermine.

Sie hatte nicht wirklich Lust sich mit Draco zu unterhalten. Es fühlte sich schlichtweg falsch an sich mit dem Auslöser des Chaos' zu unterhalten. Aber andererseits war es auch wieder interessanter, als die alten Runen.

"Wie wäre es mit 'gehen'?" "Nein.", brachte Hermine entgegen, ohne jegliche Emotionen.

"Nein?"
"Nein."
"Also doch!"

"Malfoy hör' auf damit!", Hermine stand schwungvoll auf, und griff ihre Tasche, welche sie sofort schulterte.
"Mensch Granger,", Draco stand ebenfalls schnell auf, "jetzt lauf' nicht schon wieder weg."

"Du läufst doch immer weg, oder irre ich mich da?" Draco schien genau erkannt zu haben, welche Zeiten Hermine ansprach. Er griff ebenso wortlos seine Tasche, schulterte diese nicht, und verschwand aus der Bibliothek ohne Hermine noch ein einziges Wort entgegenzubringen.

Mit einem unangenehmen, schlechten Gewissen machte sich Hermine auf den Weg, zurück in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors.

Es war ja nicht das erste Mal, dass sie auch mal zurück schlug. Aber es war das erste Mal, dass sie zurück schlug, wenn er eigentlich nett gewesen war. Okay, man definiere nett bei Draco Malfoy wohl sehr großzügig, aber für seine Verhältnisse war der Gesprächsversuch glatt eine gute Leistung gewesen.

Das Frühstück war schon seit einigen Minuten aufgetischt, als Hermine an diesem Morgen die Große Halle betrat. Ihr Blick musterte zuerst ihre Haustafel.

Dean und Seamus schienen schon wieder zu diskutieren. Ginny und Neville unterhielten sich offensichtlich über das Essen. Das erkannte Hermine ganz einfach an Nevilles dauerhaften Grinsen. Am Ravenclaw Tisch aß auch schon Cho, welche wie immer perfekt aussah, für Hermine jedoch zum Sterben nicht attraktiv war. Die Hufflepuffs waren wie immer alle in Gesprächen und Gelächter vertieft, und der Slytherin Tisch wie immer in Streit, Lärm und Unvollständigkeit getaucht.

Draco war nicht da. Genauso wie Pansy es auch nicht war. Hermine wollte sich nicht mal ansatzweise ausmalen, was die beiden gerade taten. Davon hatte sie gestern Mittag schon viel zu viel mitbekommen!

Als sie sich mit einem wachen "Guten Morgen!" an die Tafel fallen ließ, fiel ihr Blick erneut hoch, zur Tür. Durch diese traten nun auch schon die beiden Vermissten. Jedoch in komplett anderer Verfassung, als Hermine es vermutet hatte.

Normalerweise kamen beide immer mit Gesichtern in die Halle, als hätten sie keine einzige Mahlzeit der letzten Wochen gegessen. Doch nun schienen zwei völlig fremde Personen die Halle betreten zu haben..

the pureblood curse | draco malfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt