Kein Sonnenstrahl schien durch's Fenster. Dicke und laute Regentropfen prasselten gegen die Fenster der Großen Halle und stimmten sich in das halblaute morgendliche Gebrumme der Hogwartsschüler ein.
Es war Samstag, und dazu noch Hogsmeade Wochenende. Die Laune in der großen Halle war im Vergleich zum Vortag eine reine Welle der Euphorie. Durch die gesamte Halle hörte man Schüler wie sie ihre zwei freien Tage planten, wie sie Lernpläne verwarfen um mehr Freizeit zu haben, und aus ihren Umhangtaschen einige Galeonen zogen und sie stolz präsentierten.
Dean ließ sich neben Ginny und gegenüber von Hermine nieder und lächelte in die Runde bestehend aus Neville, Ginny, Seamus Und Hermine selbst.
"Morgen." Die Runde entgegnete und Dean musterte Ginny. "Geht's dir gut?" Ginny nickte beschwingend. "Halb so wild. Mein Handgelenk tut noch etwas weh, aber das wird weggehen." Dean nickte zufrieden und tat die Sache mit einem "Sehr gut, Hauptsache du wirst wieder und kannst Malfoy dann beim nächsten Spiel in den Allerwertesten treten.". Ginny lachte kurz auf und schaute zu Hermine.
"Das hat Mine gestern Abend schon mit Bravur gemeistert." Neugierig schaute Dean nun zu Hermine, welche bloß mit dem Kopf schüttelte."Nicht der Rede wert." brummte sie. Doch wie Ginny nun mal war, konnte sie nicht locker lassen. "Nicht so bescheiden, er ist mit hoch erhobenem Mittelfinger geflohen."
"Ich habe Dir schon mehrfach gesagt, dass er nicht geflohen ist, sondern ruhig und entspannt Richtung Kerker gegangen ist." Ginny verdrehte ihre Augen. Ihr passte die Bescheidenheit von Hermine überhaupt nicht in ihre triumphierende Geschichte."Was auch immer es war, ich hätt's gerne gesehen.", lachte Dean.
Wetten nicht, grinste Hermine in ihre Haare hinein.•••
Nach dem Essen wurde Hermine zu McGonagall ins Büro geordert. Mit weichen Knien öffnete die Gryffindor die große Tür und trat ein.
"Professor?", fragte Hermine in den runden Raum, welcher solch eine Ruhe ausstrahlte, wie kein anderer Ort. Die Schulleiterin kam die Treppen hinunter gestöckelt und setzte sie elegant auf ihren Sessel.
"Ms Granger, nehmen Sie doch kurz Platz. Ich möchte Ihnen ja auch nicht zu viel Zeit vom Wochenende stehlen." Hermine tat wie ihr geheißen und schaute dann auffordernd und neugierig zu McGonagall über'd Pult.
"Haben Sie in den letzten Tagen viel mit Mr Malfoy gesprochen? Sie haben ja offensichtlich etwas bewirken können."
"Nun, gesprochen haben wir kaum. Es ist aber auch nicht so, als wären wir beide erpicht auf ein Gespräch miteinander. Ich habe lediglich zu ihm gesagt, er solle den Schülern die ihn sowieso schon verabscheuen nicht die Genugtuung schenken, verschollen zu bleiben. Das scheint ihn angestachelt zu haben."
"Aber Sie haben nichts über seinen Verbleib der vier Tage herausgefunden und mit ihm darüber gesprochen?" McGonagall rückte ihre Brille auf ihrer Nase zurecht.
"Nein, weshalb fragen–", "Merkwürdig. Woher wusste er dann, dass er mithilfe eines Portschlüssels nach Hogwarts zurückkam?" "Wann hat er das denn gesagt?", hakte Hermine interessiert nach.
"Nun, ich muss zugeben, ich habe es aufgeschnappt. Er saß mit Mr Zabini draußen auf den Treppen, runter zum Seeufer. Er erzählte Zabini offenbar von seiner Rückkehr. Das habe ich jedenfalls gehört, als ich hinter ihnen vorbei streifte, als Katze, selbsterklärend."
"Sie können wirklich gerissen sein, Professor.", sagte Hermine barsch, doch hing ein rettendes Lächeln hinten dran. "Aber wie gesagt; von mir hat er diese Information nicht." "Dann ist er vielleicht gar nicht so unwissend, wie er die ganze Zeit beteuert." Hermine lehnte sich auf das Pult und stierte auf die Holzplatte.
"Aber wieso sollte er uns Vorspielen, sich nicht mehr erinnern zu können?" "Meine Liebe das weiß ich nicht.", knurrte die Lehrerin und seufzte dann. "Es ist seine Entscheidung was er erzählen will, aber missmutig lässt es mich schon werden."•••
Schreiberlings Federladen war wie immer einer der ersten Läden, den Hermine ansteuerte. Kurz vor dem Geschäft schaute sich Ginny um. "Och ne Hermine, ich seh mich lieber etwas in Zonko's um, ja?" Hermine zuckte unbeholfen mit den Schultern. "Tu das, wir sehen uns später."
Hermine betrat also alleine das Geschäft und beäugte begeistert die neuesten Federkiele. Einer von ihnen war dunkel orange und die Feder hatte lauter rote Sprenkel auf dem dunklen Ton. Die Spitze wurde in der beiliegenden Broschüre als extra fest und extra saugfähig für Tinte jeder Art beschrieben. Der Preis schreckte Hermine zwar ab, doch das Verlangen nach ihr ließ sie nicht los.
Solch eine Feder wäre wohl der Traum einer jeden vorbildlichen Schülerin, wie sie es war.Nach einer kleinen Bummeltour durch die Reihen steuerte Hermine langsam, und noch immer mit den Gedanken bei der exklusiven Schreibfeder, auf die Straßen von Hogsmeade hinaus.
Unsanft prallte sie gegen etwas und stolperte einen Schritt zurück, hielt sich aber noch rechtzeitig an einer Straßenlaterne fest."Hast du keine Augen im Kopf?", ertönte eine ihr wohlbekannte, raue Stimme. Sie schaute auf und verdrehte etwas übertrieben die Augen.
"Verzeihung, großer Meister." Leise fluchend führte sie ihren Weg fort an ihm vorbei, doch weit kam sie nicht.
Es hatte sich bereits mit einer Hand in ihrem Ärmel vergriffen und sie zurück gezogen."Komm schon,", knurrte Malfoy, welcher mittlerweile beide ihrer Arme gepackt hatte und sie vor sich fest hielt und ihr ernst von oben in die Augen stierte. "Das war doch keine große Überraschung, was ich gestern gesagt habe?"
"Angesichts der Tatsache, dass du mich mittlerweile ohne angeekelte Miene anfassen kannst, war es doch eine kleine Überraschung." Sie schielte runter auf seine Hände um ihre Oberarme.
"Ich kann dich auch gerne wieder loslassen.", brummte er und löste seinen Griff. "Das liegt bei dir, ob du das möchtest." Mit erhobenen Augenbrauen schaute Hermine nun auch ihm direkt in die Augen.
"Ich weiß ja nicht wie es bei den Muggeln ist, aber zu Berührungen sollten bestenfalls beide Parteien einverstanden sein."
Hermine schmunzelte. "Hast du mich protestieren hören?", etwas spielerisch wurde ihr Tonfall nun, als sie merkte wie weich er geworden war."Nun.. Ich–" "Die Antwort ist; nein, hast du nicht.", lächelnd schaute sie nun auf seine Hände, die nun einfach an seinen Seiten hinunter hangen. Er schaute sie eine Weile still an, erhob dann seine rechte Hand und legte sie erneut an ihren Oberarm. Hermine blieb regungslos stehen und wartete einen Moment ab, ehe sie seufzend einen Schritt rückwärts tat.
"Ich sollte zusehen, Ginny wiederzufinden. War nett, eine Unterhaltung mit Dir geführt zu haben.", grinste sie sarkastisch und drehte ihm ihren Rücken zu, ehe sie sich rasch in den nächsten Laden flüchtete.
Grundgütiger, war sie bescheuert geworden?
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the pureblood curse | draco malfoy
Hayran KurguPünktlich zum zweiten siebten Schuljahr kommen neue Probleme an die Oberfläche, welche von Hermine Granger erforscht und gelöst werden müssen. Nicht nur Mr und Mrs Weasley bringen Ärger, sondern auch das Ministerium, Askaban und, wie sollte es ander...