Pov. Jaehyo
Ich war mir noch nie sicher, ob es einen Vorteil hat, Sohn des Polizeichefs zu sein. Eigentlich bringt es mir nur Nachteile.
Zum Beispiel, dass ich nie wirklich Freunde gefunden habe, weil ich so gut wie nie das Haus verlassen durfte. Mein Vater hat mir bestimmt tausend Mal gesagt, dass das viel zu gefährlich ist. Irgendeiner seiner Feinde könnte mich ja entführen, um sich an ihm zu rächen. Dabei glaube ich nicht Mal, dass es meinem Vater großartig auffallen würde, wenn ich nicht mehr da wäre. Dank seines Jobs war er eh nie viel zu Hause und wenn, dann führte er die ganze Zeit wichtige Telefonate oder beantwortete E-Mails. Spätestens nach einem Tag verschwand er dann wieder und ließ mich allein zurück.Als ich fünfzehn war, hat mir mein Vater dann mitgeteilt, dass ich ab jetzt auf ein Internat irgendwo an der südkoreanischen Grenze gehen würde. Er sagte, es sei zu gefährlich wenn ich weiter bei ihm leben würde. Dabei sah er öfter auf das Display seines Handys, als in mein Gesicht.
Also gehe ich jetzt seit drei Jahren auf dieses Internat, wodurch die eh schon kaum vorhandene Bindung zu meiner Vater nur noch geringer geworden ist.Eigentlich müsste man meinen, dass ich auf meiner neuen Schule endlich Freunde hätte finden müssen, doch eher das Gegenteil ist eingetreten. Die anderen Schüler haben mein schüchternes, zurückhaltendes Verhalten als Arroganz gedeutet. Sie dachten, ich würde mich für was Besseres halten. Also bin ich eher zum Außenseiter geworden, wodurch ich mich nur noch mehr zurückgezogen habe.
Allerdings bin ich ganz froh, dass man sich nie wirklich über mich lustig gemacht hat, wie über manch Andere in meiner Jahrgangsstufe. Mich hat einfach nur jeder ignoriert, weshalb ich praktisch unsichtbar geworden bin. Doch eigentlich habe ich damit kein so großes Problem. Klar würde ich in meiner Freizeit gerne was mit Freunden machen, rausgehen, Spaß haben. Doch stattdessen sitze ich eben allein in meinem Zimmer, lerne und sehe den Anderen zu, wie sie Spaß haben.
Früher hat es mich fertig gemacht, nicht wie sie sein zu können, doch inzwischen habe ich mich damit abgefunden. Es ist wie es ist und ändern kann ich es eh nicht, also warum sollte ich mich darüber aufregen? Ich mache eh dieses Jahr meinen Abschluss und sobald ich 18 bin ziehe ich zurück nach Seoul um zu studieren. Die Universität hat mein Vater schon heraus gesucht und auch wo genau ich nach meinem Studium arbeiten werde.
Mein gesamtes Leben ist von meiner Geburt bis hin zu meinem Tod perfekt von ihm durchgeplant worden. Da wäre wahrscheinlich sowieso kein Platz für Freunde oder gar eine Beziehung. So ist es nun Mal und so wird es auch immer sein. Glaube ich jedenfalls.
DU LIEST GERADE
Toy
FanfictionAhn Jaehyo genießt mehr oder weniger sein Leben als Sohn des Polizeipräsidenten von Seoul. Jedenfalls bis zu dem Tag, an dem die größte und am meisten gefürchtetste Verbrecherbande Südkoreas, Block B, die zudem auch noch einen gewissen Hass gegen se...